Weltpremiere VW ID.7 – Neue E-Limousine mit bis 700 km Reichweite kommt im Sommer
Weltpremiere für das größte Mitglied der ID-Familie: Mit dem VW ID.7 feiert heute das zunächst größte Modell der ID-Familie seine Weltpremiere. Gleich an 3 Orten auf der Welt zu gleichen Zeit. Der-Autotester wohnte der Welt-Premiere im Berliner Motorwerk bei. Das neue ID-Topmodell ist eine elektrische Reiselimousine kommt im Herbst 2023 zunächst in Europa und China und im Jahr 2024 dann auch in Nordamerika auf den Markt. In Deutschland wird der ID.7 im Sommer schon in den Vorverkauf gehen. Zwar wurden aktuell noch keine Preise für den ID.7 offiziell kommuniziert, aber aus sicherer Quelle haben wir die Information, dass die Preise unter 55.000 Euro starten werden,
Spezialist für die lange Strecke mit bis 700 Kilometern Reichweite
Die Schrägheck-Limuusine ist auf die Langstrecke ausgelegt. Das bedeutet bei einem reinen E-Auto natürlich, dass die Reichweite größer sein muss, als bei üblichen E-Modellen. Mit der 86-kWh-Batterie (netto) im ID.7 „Pro S“, die zum Marktstart jedoch noch nicht verfügbar sein wird, sollen Reichweiten von bis zu 700 Kilometern möglich sein. Die VW Verantwortlichen nennen diesen Antrieb besonders effizient. Mit serienmäßigen 77-kWh-Batterie (netto) im ID.7 „Pro“ sollen bis zu ca. 615 Kilometer erreicht werden können. Hier ist eine DC-Ladeleistung von bis zu 170 kW möglich, beim „Pro S“ sind sogar 200 kW drin. Ein neues Thermo-Management soll die Batterie vor dem Ladestopp vorkonditionieren. Diese Vorkonditionierung startet bei aktiver Zielführung auf dem Weg zu jeder Ladesäule automatisch.
Das Antriebssystem des ID.7 besteht im Wesentlichen aus der E-Maschine (Permanentmagnet-Synchronmaschine), dem 2-stufigen 1-Gang-Getriebe und einem Pulswechselrichter (Leistungs- und Steuerelektronik). Details wie ein Rotor mit stärkeren und thermisch noch höher belastbaren Permanent-Magneten, ein weiterentwickelter Stator mit größerer effektiver Windungszahl bei maximalem Drahtquerschnitt sowie ein Wasserkühlmantel für die Statoraußenseite und eine neue, kombinierte Öl- und Wasserkühlung für eine ebenfalls höhere thermische Stabilität wirken sich positiv auf die Leistung und Effizienz der E-Maschine aus. Der neue Pulswechselrichter soll die thermische Stabilität absichern.
Niedriger cw-Wert
Eine ausgefeilte Aerodynamik mit einem cw-Wert von ungefähr 0,23 (ausstattungsabhängig) leistet dem Wind nur wenig Widerstand – die Grundvoraussetzung für einen niedrigen Energieverbrauch und große Reichweiten. Der neue VW ID.7 ist 4.961 mm lang. 1,54 hoch (flachster ID) und 1,86 m breit (ohne Spiegel). Sein großer Radstand von 2.97 Meter und kurze Überhänge sorgen für viel Raum im Interieur. Über den Passagieren gibt es auf Wunsch das neue Panoramadach „Smart Glas“, dessen Glasschichten elektronisch blickdicht oder klar geschaltet werden. So wie viele weitere Funktionen im ID.7, kann auch die Bedienung des Daches per natürlichem Sprachbefehl erfolgen.
Augmented-Reality-Head-up-Display als erster VW
Aber auch andere Merkmale des ID.7 sind auf den Langstreckeneinsatz und hohen Reisekomfort hin ausgelegt. Die Innenraum Qualität und -Anmutung wurde gegenüber dem ersten VW ID.3 deutlich aufgewertet. Der große ID bekommt als erster VW die neue Generation des VW-Cockpits mit dem serienmäßiges Augmented-Reality-Head-up-Display. Es soll dem Fahrer ermöglichen, den Blick auf der Straße zu belassen und trotzdem die für ihn wesentlichen Infos im Head-Up-Display zur Verfügung zu haben. Hier sollen die reale Welt und virtuelle Infos verschmelzen. Im Blickfeld des Fahrers werden nicht nur Informationen wie die Geschwindigkeit eingeblendet, sondern ebenso Spurmarkierungen, Abstandshinweise oder die Abbiegepfeile der Navigation. Hinweise, wie etwa die aktuelle und zulässige Geschwindigkeit – also Statusanzeigen – werden etwa 3,5 Meter in den Nahbereich vor den Wagen projiziert.
Fahrrelevante Anzeigen, etwa die aktuellen Richtungshinweise der Navigation, projiziert das System hingegen in den Fernbereich und damit rund zehn Meter vor den Wagen. Diese Symbole werden passend über die reale Außenwelt gelegt – als Augmented Reality. Zusätzlich erhält der Fahrer über das ID. Light intuitiv wahrnehmbare Informationen.
Neue Sitze mit Klimatisierung und Massage-Funktion
Einen besonderen Komfort soll die neu entwickelte, optionale Massagefunktion der vorderen Sitze bieten. Die Ergo-Komfort-Sitze des ID.7 sind dazu mit zehn Luftpolstern in der Rückenlehne ausgestattet; über sie erfolgt eine pneumatische Druckpunktmassage, die eine Entspannung und Aktivierung der Rückenmuskulatur bewirken soll. Die ergoPremium-Sitze verfügen zusätzlich über zwei weitere, besonders große Luftpolster in der Sitzfläche. Ziel hier: die Aktivierung von Becken und Wirbelsäule. Die Ergo-Komfort-Sitze wurden von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR) bereits mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet. Neue Klimatisierung mit interaktiven, intelligenten Luftausströmern sollen eine weitgehend zugluftfreie Klimatisierung realisieren.
Neues 15-Zoll-Infotainment
Zentrale Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine wird das im Durchmesser 38 Zentimeter (15 Zoll) große, optisch freistehende Touch-Display des Infotainment-Systems der nächsten Generation. Die grafische Oberfläche und die Menüführung wurden in weiten Teilen neu aufgebaut. Ziel war es, die Bedienung aller Funktionen so einfach, selbsterklärend und individualisierbar wie möglich zu halten. Hier scheint die Kunden-Kritik auf offene Ohren gestoßen zu sein.
Sprachassistent IDA
Im ID.7 wird es dank des neusten Softwarestands möglich sein, weitere Funktionen als die bisher üblichen per Sprachassistent IDA zu bedienen. Dazu gehören auch Funktionen wie das Ambiente-Licht, die Fahr-Profil-Auswahl oder (cloudbasierte) Abfragen zum Wetter oder Weltwissen. Der Sprachassistent kann zudem deuten, was gemeint ist: Den Wunsch „Hallo IDA, zeig mir die Sterne“ beantwortet der Volkswagen damit, das Panoramadach „Smart Glas“ elektronisch auf „transparent“ zu schalten. „Hallo IDA, meine Hände sind kalt“, reagiert der ID.7 mit dem Aktivieren der Lenkradheizung – zugleich strömt gezielt warme Luft zu den Händen.
Fahrzeug- und Schwarmdaten fusionieren
Der weiterentwickelte „Travel Assist“ mit Schwarmdaten ermöglicht das assistierte Fahren des ID.7 mit assistierter Längs- und Querführung sowie – auf der mehrspurigen Autobahn ab 90 km/h – ebenfalls einen assistierten Spurwechsel. Weiterentwickelt wurde zum Beispiel die adaptive Spurmittenführung: War der optionale „Travel Assist“ bislang auf mindestens eine sichtbare Spurbegrenzung für die Querführung angewiesen, reichen dem System nun Merkmale wie Bordsteine. Neu ist darüber hinaus die Fusion der Fahrzeugdaten mit sogenannten Schwarmdaten anderer Autos. Auch hier ein Beispiel: Der ID.7 registriert Geschwindigkeitslimits per Kamera und Navigationsdaten und integriert sie in die assistierte Längsführung des „Travel Assist“, um selbständig Limits einzuhalten.
Zudem aber kann das System auch vorausliegende Parameter wie Kurven, Kreisverkehre und Kreuzungen erfassen und prädiktiv – vorausschauend – in die Regelung mit einbeziehen. Die Hinweise auf diese vorausliegenden Geschwindigkeitshinweise erhält der ID.7 dabei über die Kartendaten und die Schwarmdaten vorausfahrender Autos. Da alle Signale des Fahrzeugs und die verfügbaren Schwarmdaten genutzt werden, regelt die neue Generation des „Travel Assist“ besonders harmonisch und weit vorausschauend.
Assistierter Spurwechsel
Die Schwarmdaten werden zudem auf der mehrspurigen Autobahn in den assistierten Spurwechsel mit einbezogen (setzt später ein). Allerdings funktioniert dieser Spurwechsel – ebenso wie die assistierte Quer- und Längsführung – auch ohne Schwarmdaten. Der „Travel Assist“ bietet dem Fahrer visuell einen Spurwechsel an, sofern das Umfeld das erlaubt. Tippt der Fahrer dann den Blinker des ID.7 an, erfolgt im Rahmen der Systemgrenzen der assistierte Spurwechsel, solange der Fahrer das Lenkrad berührt. Er ist auch hier für das Geschehen verantwortlich.
Made in Germany
Die Produktion des neuen ID.7 wird, so VW heute in Berlin, für Europa im deutschen E-Mobilitätswerk in Emden stattfinden. Noch im Früh-Sommer erwarten wir die Möglichkeiten erster Testfahrten. Für Europa soll es bald auch eine Karosserie-Variante des ID.7 als „Kombi“ geben.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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