Tag 5: Von Da-Da-Fischen, dem Abschleppseil und einer Abschiedsträne
Wir fahren zum Hafen. Eine Robbe begrüßt uns am Peer. Hier startet unsere Bootstour, die uns tierische Highlights frei Haus liefert. Pelikane, Robben und Delphine sichten wir hier. Mehr als 200.000 Robben gibt es an der Küste Namibias.
Robben bis zum Abwinken. Aber wir haben Glück und sehen auch Delphine, was weniger häufig vorkommt. Wunderschöne, elegante Tiere. Aber unglaublich schwer zu fotografieren. Unsere Tour-Leiterin nennt sie deshalb „Da-Da-Fische“, denn sie sind eben mal da und mal da. Zurück im Hafen beginnt das fahrerische Highlight für die meisten Teilnehmer. Wieder wird der Reifendruck auf 1 bar reduziert.
Am Strand entlang fahren wir bis unser Treck riesige Dünen erreicht. Dabei kreuzen unzählige Flamingos unseren Weg. Unvorstellbar hohe Sand-Dünen wollen jetzt vom X5 gemeistert werden. Doch zunächst werden wir von unserem Guide Claudio instruiert. Mit Hilfe von X5 Modellautos und Mini-Dünen erklärt er uns, wie wir uns zu verhalten haben und was der X5 alles kann.Langsames Anfahren, vorsichtiges Bremsen und möglichst viel Power sind essentiell, sonst fährt man sich im tiefen Sand ruck zuck fest. Der 3.0 Liter Motor unseres Dickschiffes hat jedenfalls genug Drehmoment. So viel steht fest. Denn um die Kuppel der Düne zu erreichen, braucht man zu allererst Geschwindigkeit. Gebremst wird erst am Scheitelpunkt, wo man das Auto dann behände über den Hochpunkt kippen lässt. Runtergerutscht wird im Schenken-Tempo. Die Gefahr mit der Schnauze am tiefsten Punkt im Sand stecken zu bleiben, wäre sonst viel zu hoch. Achja – und die Räder sollten dabei stets gerade gehalten werden, sonst würde sich der Wagen mit großer Wahrscheinlichkeit überschlagen.Und weder Mensch, noch Maschine sollen bei diesem Trip Schaden nehmen. Spaß steht im Vordergrund. Ein wenig mulmig ist mir bei der Anfahrt auf die erste mächtige Düne schon. Fast hätte ich vergessen das DSC auszuschalten. Ich fahre die Düne mit viel Drehmoment an, der Scheitelpunkt kommt, Panik kommt auf, den man sieht nicht was nach der Kuppe kommt. Ich bremse. Zu früh gebremst. Viel zu früh, das Auto setzt auf der Kuppe des Dünengipfels auf und ich stecke im tiefen Sand fest. Claudio muss mich mit einem Abschleppseil herausziehen. Nun muss man gerade aus rückwärts fahren. Ich probiere es also nochmal. Geschafft. Alles richtig gemacht. War ganz schön peinlich vor den anderen Teilnehmern. Doch zum Glück hat der ein oder andere später das gleiche Problem.
Bei der nächsten Düne klappt es wunderbar. Ich werde immer besser. Tolles Gefühl. Was der X5 auch in diesem unendlich scheinenden Sandkasten drauf hat, ist unglaublich. Vom Dünengipfel aus haben wir freien Blick aufs Meer. Wie schön unser Planet doch ist. Nach 4 Stunden Fahrprogramm in den Dünen bin ich erschöpft. Zudem wird mein Sonnenbrand-Level hier auch nicht besser. Wir müssen das sandige Terrain verlassen, denn die Sonne wird in Kürze untergehen. An der nächsten Tankstelle bekommen die Reifen wieder 2,2 bar, das DSC wird aktiviert, ich lehne mich zurück und fühle mich wohl am Steuer eines sehr komfortablen SUV. Zu schade eigentlich, dass die meisten Besitzer des sündhaft teuren BMW X5 gar nicht wissen, was ihr Schätzchen im Gelände alles drauf hat. Angekommen an unserem Hotel in Swakopmund steht das letzte Abendessen unserer Safari an.
Es war eine tolle Woche, in der ich nicht nur viel über BMWs Offroad-Primus, sondern auch fahrerisch sehr viel dazu gelernt habe. Namibia wird in meinen Gedanken und in meinem Herz bleiben. Dieses wunderschöne Land, eine tolle Truppe und unvergessliche Erlebnisse.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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