Volkswagen hat am Nürburgring die weiterentwickelte Version des Elektro-Rennwagens ID. R vorgestellt. Das sportliche Aushängeschild der zukünftigen vollelektrischen Produktfamilie von Volkswagen soll auf der 20,832 Kilometer langen Nordschleife einen neuen Rundenrekord für Elektro-Fahrzeuge aufstellen. Damit Fahrer Romain Dumas die bisherige Bestmarke von 6:45,90 Minuten unterbieten kann, hat Volkswagen Motorsport den ID. R konsequent weiterentwickelt.

Elektro-Rennwagens ID. R

Am 25. April soll der ID. R den ersten Test auf der Nürburgring-Nordschleife absolvieren. Virtuell dreht der neue ID. R schon ab heute seine Runden: Erstmals wurde ein Rennwagen zeitgleich auch in einer realitätsnahen Computer-Simulation vorgestellt, die kostenlos heruntergeladen werden kann.

Der 500 kW (680 PS) leistende Elektro-Antrieb des ID. R wurde an die weltweit einzigartige Streckencharakteristik der Nordschleife angepasst. Als Energiespeicher dienen an Bord des ID. R zwei Lithium-Ionen-Batterieblöcke, die mit Expertise aus der Serienentwicklung von Volkswagen konstruiert wurden und deren Aufbau vergleichbar ist mit der in den zukünftigen Serienfahrzeugen der ID. Familie eingesetzten Technologie.    

Elektro-Rennwagens ID. R

Neue Aerodynamik mit Technologie aus der Formel 1

Markantestes Merkmal der Evolutionsversion des ID. R ist die auf eine höhere Endgeschwindigkeit ausgelegte Aerodynamik. „Im vergangenen Jahr war auf der kurvenreichen Bergrennstrecke und der dünnen Höhenluft am Pikes Peak maximaler Abtrieb gefragt“, erläutert François-Xavier Demaison, Technischer Direktor Volkswagen Motorsport. „Auf der Nordschleifen-Runde wird der ID. R eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 180 km/h erreichen – mit einer Endgeschwindigkeit auf den Geraden von bis zu 270 km/h. Wir haben deshalb eine komplett neue Aerodynamik mit dem aus der Formel 1 bekannten DRS entwickelt und außerdem das Energiemanagement optimiert, das die Leistungsabgabe der beiden Elektromotoren und die Energierückgewinnung beim Bremsen steuert.“

der-Autotester

Kern des DRS (Drag-Reduction-System) ist ein hydraulisch verstellbares Element am Heckflügel des ID. R, durch das Romain Dumas auf Knopfdruck den Luftwiderstand des Fahrzeugs um rund 20 Prozent reduzieren kann. „Anders als in der Formel 1 dient das DRS am ID. R allerdings nicht zum Überholen, sondern zur Steigerung der Effizienz“, erklärt Demaison. „Der ID. R hat einen sehr leistungsfähigen Antrieb. Das DRS hilft, diese Leistung mit geringerem Energiebedarf zu nutzen, so dass sie für die gesamte Runde auf der Nordschleife zur Verfügung steht.“

Elektro-Rennwagens ID. R
Romain Dumas kennt die Nürburgring-Nordschleife wie kaum ein Zweiter.

Romain Dumas kennt die Nürburgring-Nordschleife wie kaum ein Zweiter. Bereits vier Mal gewann der Franzose das berühmte 24-Stunden-Rennen. Trotzdem geht er die bevorstehende erste Testfahrt mit dem ID. R mit hohem Respekt an. „Ich bin die Nordschleife mit dem ID. R schon unzählige Male im Simulator gefahren. Aber das richtige Gefühl vor allem für die enorm hohen Kurvengeschwindigkeiten kriegt man erst auf der Rennstrecke. Es ist beeindruckend, in welchem Umfang der ID. R im Vergleich zu 2018 weiterentwickelt wurde. Ich kann es kaum erwarten, den ID. R endlich auch auf der Nordschleife zu fahren“, sagt Dumas.

Weltpremiere digital: ID. R kann virtuell selbst auf Nordschleife gefahren werden

Doch nicht nur Dumas soll die Gelegenheit bekommen, den ID. R auf der Nordschleife zu fahren. Rennsportfans können es dem Profi ab sofort gleichtun – und zwar virtuell. Anlässlich der Weltpremiere des weiterentwickelten ID. R hat Volkswagen für den kostenlos spielbaren Rennsimulator RaceRoom eine Online-Rennsimulation gestartet, in der Gamer selbst im ID. R auf die 20,832 Kilometer lange Nordschleife gehen und sich mit Romain Dumas messen können – wahlweise auch mit Virtual-Reality-Brille. Das Computer-Fahrzeugmodell wurde basierend auf Originaldaten des ID. R erstellt und die Ingenieure von Volkswagen Motorsport gaben den Spiel-Entwicklern tiefe Einblicke in die Fahrphysik des Elektro-Sportwagens, um das Fahrerlebnis am heimischen Computer so realistisch wie möglich umzusetzen.