Subaru Impreza (2024) – Der kombiartige Kompakte mit dem Hybrid-Benzin-Antrieb
Subaru Impreza (2024) im Alltagstest
Kürzlich haben wir schon den Subaru Crosstrek vorgestellt. Während dieser auf Offroad-Tauglichkeit getrimmt ist, möchte der Impreza auf der Straße besonders stark sein. Trotzdem bringt er den gleichen hybriden Allradantrieb mit, der auch im Crosstrek für Vortrieb sorgt. Wir haben den kombiartigen Impreza in seiner inzwischen 6. Auflage nun im Alltag unter die Lupe genommen.
Serienmäßig mit Allrad
Auf unseren gemischten Fahrten im Alltag zeigte der neue Subaru Impreza (2024) kaum Überraschungen. Der 4,50 Meter lange Japaner ist ein im besten Sinn unauffälliger Zeitgenosse. Sein Design gefällt mir in der aktuellen Form besser, als in der Vergangenheit. Die Bedienung des Impreza empfinden wir als weitgehend intuitiv. Hier ist zum Glück noch nicht alles digitalisiert, wesentliche Funktionen kann man auch über physischen Schalter steuern, man könnte auch sagen, angenehm altmodisch und trotzdem nicht von gestern, denn die Technik ist modern, so auch die zahlreichen Assistenz-Systeme.
Das große Touch-Display (11,6 Zoll) in der Mitte ersetzt die beiden Screens aus dem letzten Modell. Das Infotainment-System bietet ein breites Arsenal an Funktionen inklusive kabellosem Apple Carplay und Android Auto. Leider wird kein kabelloses Laden für Handys angeboten. Geneigte Käufer werden von den Subaru-Verantwortlichen hier auf das Zubehör-Programm verwiesen. Über den großen Screen lassen sich zudem die Klima-Funktionen steuern. Für die spontane Abschaltung der Außenluft wäre mir ein physischer Schalter lieber.
Der Antrieb bevorzugt die gelassene Gangart
Die 136 PS passen gut zu Gewicht und Größe des Impreza. Beschleunigungsrennen gewinnt man mit dem Impreza wohl nicht, das CVT-Getriebe bevorzugt die gelassene Gangart. Wenn man das Gaspedal zu forsch nach unten bewegt, wird das mit einem unangenehmen Aufheulen quittiert. Um auf Tempo 100 zu kommen, benötigt der rund 1,6 Tonnen schwere Kompakt-Kombi etwas über 10 Sekunden. Bei 199 Stundenkilometern ist Schluss mit lustig – reicht ja auch. Der von Subaru angegebene kombinierten Verbrauch (WLTP) von 7,3 Litern auf 100 Kilometer können wir tendenziell bestätigen. Allerdings hängt der Verrauch stark von der abgeforderten Leistung ab, wenn man ihn tritt, ist auch gut ein Liter mehr drin. In Relation zu anderen Kompakt-Modellen mit Benzin-Hybrid-Technik ist das kein besonders geringer Verbrauch. Überzeugen konnte uns der Impreza mit seiner präzisen Lenkung, dem ausgewogen abgestimmten Fahrwerk sowie den bekannten Vorteilen vom Boxer-Motor mit dem tiefen Schwerpunkt und der ausgeglichenen Gewichtsverteilung.
Der elektrifizierte Zwei-Liter-Vier-Zylinder-Boxermotor leitet seine Kraft vollautomatisch an alle 4 Räder. Die hybridisierte Benziner ist künftig übrigens die einzig verfügbare Motorisierung für den Impreza. Um Verbrauch und Emissionen zu reduzieren, wurden die Leistung des Zwei-Liter-Aggregats um ein paar PS auf 100 kW/136 PS gekappt (182 Newtonmeter Drehmoment). Ein integrierter E-Motor trägt 12,3 kW/16,7 PS zur Leistung bei. Dank einer 25 Kilogramm schweren Batterie mit 0,6 kWh Kapazität kann der Impreza kurzzeitig rein elektrisch fahren. Als Höchstgeschwindigkeit werden zwar 199 km/h angegeben. Auf Autobahn-Testfahrten schafften wir es auch übermehrere Minuten hinweg nicht, diesen Wert zu erreichen. 185 Stundenkilometer reichen ja auch aus, denkt der Autotester.
Traditioneller Innenraum mit großem Touch-Display
Auch im Innenraum des neuen Subaru Impreza geht es unaufgeregt zu. In der Ausstattungslinie Platinum (im Testwagen verbaut) kommt der Japaner unter anderem mit Ledersitzen und elektrischer Sitzeinstellung, Navigationssystem sowie elektrischem Glasschiebedach. Aber auch in der Basis-Ausstattung „Trend“ ist schon Einiges an Bord. Dazu gehören unter anderem die Sitzheizungen vorne, eine Rückfahrkamera, das Multifunktionslenkrad sowie das erweiterte Eyesight-System (Assistenz-Paket), das erstmals im Impreza eingebaut wird. Drei Kameralinsen scannen den Verkehr und kombinieren verschiedene Fahrassistenten miteinander. Die Sprachsteuerung für die Eingabe von Navi-Zielen hat, das ist bei weitem nicht bei allen Modellen und Herstellern der Fall – überraschend gut funktioniert.
Ordentlich Platz und Raum
Im Alltag hast sich im Vergleich mit anderen kompakten der Platz auf der Rückbank bewährt, selbst groß gewachsene Mitfahrer fühlen sich hier nicht eingeengt. Ordentlich Platz und Raum findet der Nutzer des Impreza auch im Kofferraum. Das sollte für die Alltagseinkäufe genauso reichen, wie für die Urlaubsfahrt. Von 315 Litern kann der Gepäckraum durch Umklappen der Rücksitzlehnen bis auf 1.314 Liter erweitert werden. Überrascht hat uns, dass dieser Subaru keine Parkpiepser bekommen hat. Auch wenn hier eine Rückfahrkamera hilft, bin ich ein Fan der Piepser, weil sehr daran gewöhnt.
Fazit
Trotz etwas geringerer Leistung gegenüber dem Vorgänger und einem relativ gemächlichen Antritt gefällt uns das Fahrverhalten des Impreza. Er ist ein Art treuer Begleiter, der die ruhige Gangart bevorzugt, der seine Insassen durch den Allradantrieb auch auf schwierigem Untergrund nicht im Stich lässt. Ein Sportwagen möchte und kann er nicht sein. Der neue Impreza wirkt ein Touch handlicher und agiler in Kurven als sein Vorgänger. Wenn man ihm die Sporen gibt, dreht der Motor über das CVT-Getriebe unangenehm hoch. Wir haben ihn richtig gern gefahren, ein Blender ist er nicht.
Den Subaru Impreza gibt es zu Preisen ab 34.990 Euro bei 5 Jahren Garantie bis 160.000 Kilometer. Die Platinum-Ausstattung unseres Testwagens ist ab 37.490 Euro zu haben. Unser Spar-Tipp: Schauen Sie doch, ob Ihnen der Impreza in Rot (einzige aufpreisfreie Farbe) und in der Trend-Ausstattungslinie reicht, denn sie bietet in unseren Augen das beste Preis-/Leistungsverhältnis.
Übrigens: Die Wettbewerber um Kia Ceed, Opel Astra oder Seat Leon kommen zumindest in ihrer Basis alle ohne Allradantrieb. Wer ihn also schätzt oder braucht, für den dürfte der Subaru Impreza eine gute Wahl sein, auch weil es keine zusätzlichen Optionen gibt, die man bei vielen anderen Herstellern teuer dazu bestellen muss.
Technische Daten
Subaru Impreza e-BOXER MJ23 2.0ie Platinum Lineartronic
Boxer-Benziner
Motor 4-Zylinder-Leichtmetall-Boxer, 16V, flüssigkeitsgekühlt
Kraftstoffeinspritzung Direkteinspritzung
Hubraum 1.995 ccm
Max. Leistung 100 kW/136 PS bei 5.600 min-1
Max. Drehmoment 182 Nm bei 4.000 min-1
Bohrung/Hub 84×90 mm
Verdichtungsverhältnis 12,5:1
Kraftstoffart Benzin
Elektromotor
Typ Permanenter AC-Synchronmotor
Max. Leistung 12,3 kW/16,7 PS
Max. Drehmoment 66 Nm
Batterie
Typ Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie
Leistung 13,5 kWh
Nennspannung 118,4
Leistungs- & Verbrauchswerte
Höchstgeschwindigkeit 199 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 10,6 Sek.
Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,3 l/100 km
CO2-Emissionen kombiniert 166 g/km
Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM
Preis: ab 37.490 Euro
Ähnliche Beiträge
Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
Ähnliche Beiträge
17. Juli 2018
Neue Diesel für den Dacia Duster
Neue Dieselmotorisierungen für den Dacia Duster: Unter dem Namen „Blue dCi” führt Dacia für das SUV-Modell eine neue…
20. Mai 2019
Hyundai Tucson in sportlicher N-Line
Nun hat auch Hyundai eine sportliche Produkt-Linie. Unter dem Namen N-Line kommen die Produkte des koreanischen…
1. Mai 2022
BMW M135i xDrive (2022) – Der Erzrivale des Mercedes AMG A35 noch schneller und sicherer in den Kurven