SsangYong Korando e-Motion (2022) – Konkurrenz für den VW ID.4 aus Korea

Neues südkoreanisches Kompakt SUV mit reinem ElektroantriebBesser als man denkt!

Der zuletzt in finanzielle Turbulenzen geratene südkoreanische Autohersteller SsangYong scheint wieder in ruhiges Fahrwasser zu kommen. Nach Aussagen von Deutschland Geschäftsführer Ulrich Mehling steht die Übernahme durch den ebenfalls koreanischen E-Bus Hersteller Edison Motors kurz bevor. „Ich denke, wir können da zu 95 Prozent in den nächsten Wochen schon final Vollzug melden“, zeigt sich Mehling zuversichtlich. 

SsangYong Korando e-Motion

SsangYong Korando e-Motion

Edison Motors soll die Zukunft sichern

Zu dieser Meldung passt, dass SsangYong nun sein Modell Korando mit einem rein elektrischen Antrieb auf den Markt bringt. Das kompakte SUV ist bereits bestellbar und soll zeitnah geliefert werden können. „Wir gehen von einer Lieferzeit von 4 bis 6 Monaten aus, sagt die PR-Verantwortliche bei SsangYong, Ute Margetts. Das ist in Zeiten der Halbleiterkrise eine wirklich interessante Information, auch weil damit die Fahrzeuge damit noch vor Jahresende kommen, und damit vor einer möglichen Änderung beim Umweltbonus, der für reine E-Fahrzeuge in diesem Preis-Segment aktuell 9.000 Euro beträgt. 

7 Jahre Garantie

Damit sind wir auch schon bei den Preisen. Den Korando e-Motion gibt es ab 38.990 Euro. Unser Testwagen in der wirklich umfasenden Titanium-Ausstattung kostet. 45.590 Euro. Darüber hinaus gibt es – bis auf die 600 Euro für die Metallic-Lackierung – keine aufpreispflichtigen Optionen. Warum auch, denn die empfehlenswerte „Titanium“ Version lässt kaum Wünsche offen. Nach Abzug der Förderung in Höhe von 9.000 Euro muss der Kunde dann noch etwa 36.000 Euro für dieses e-SUV bezahlen, das zudem mit einer Hersteller-Garantie von 7 Jahren (bis 150.000 km) glänzen kann. Die extrem lange Garantiezeit reduziert Folgekosten und nimmt stabilisierenden Einfluss auf den Restwert. Wer sich dem Restwertrisiko komplett entziehen möchte, der kann *) den Korando e-Motion auch leasen. Hier wird der komplette Umweltbonus meist mit der Anzahlung verrechnet, was die Sache finanziell besonders attraktiv machen kann.

Fette Ausstattung 

Doch nun endlich zum Auto selbst. Das 4,47 Meter lange Kompakt-SUV wiegt knapp 1,9 Tonnen und bietet im Klassenvergleich besonders viel Nutzraum. Insbesondere der Fußraum vor der Rücksitzbank ist beachtlich groß, die Sitzqualität stimmt. Was bei E-Autos selten angeboten wird, sind Anhängelasten. Hier bietet der Korando e-Motion richtig viel, nämlich 1,5 Tonnen. Für das Gepäck stehen, je nach Stellung der Rücksitzlehnen (40:60) zwischen 561 und 1.248 Liter zur Verfügung. Der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar, beide Vordersitze können belüftet werden.

Zwei große Displays liefern dem Fahrer die nötigen Infos. Die Bedienung über das Touch-Menü ist weitgehend intuitiv. Für die Klima-Funktionen stehen zudem physische Schalter bereit. Sehr angenehm, dass hier nicht alles digital ist. Wie schon bei Hyundai und Kia ist inzwischen die Innenraum-Qualität beachtlich hoch. Das gilt für die verwendeten Materialien wie auch für die Verarbeitung. Für die Sicherheit und den Fahrkomfort steht eine moderne Range an gut funktionierenden Assistenzsystemen zur Verfügung, so beispielsweise ein adaptiver Tempomat (ACC). Wie gesagt, alles ohne Aufpreis. 

SsangYong Korando e-Motion

Das Fahrwerk des allein an den Vorderrädern über eine Automatik angetriebenen SsangYong Korando mit seinen 4 Fahr-Modi ist eher sportlich als weich abgestimmt. Sobald der Untergrund schlechter wird, spürt und hört man das im Innenraum vernehmlich. In schnell gefahrenen Kurven bleibt er gutmütig. Der Korando wird seinen Fahrer in den üblichen Verkehrssituationen nicht vor Hürden stellen. Im Zweifel greifen die vielzählig vorhandenen technischen Helferlein (Assistenzsysteme) ein.

SsangYong Korando e-Motion

Leistungsstarker E-Motor

Zum E-Antrieb: Die ebenfalls südkoreanische Mahindra Gruppe liefert den Kern der E-Maschine, die Akkus werden von LG bezogen. 190 PS leistet der E-Antrieb und er stellt ein ordentliches Drehmoment von 360 Newtonmetern zur Verfügung. In 8,5 Sekunden erreicht man im Korando e-Motion aus dem Stand Tempo 100. Das fühlt sich noch deutlich dynamischer an, weil – wie in jedem E-Auto – das Drehmoment vom Start weg anliegt. Bei 156 Stundenkilometern wird er abgeriegelt. Den eingeschalteten Motor erkennt man übrigens an einem leichten Surren. Das ist gut so, denn dann weiss man, dass die Kiste an ist.

Der Preis passt zur Leistung

Ein 61 kWh Akku-Satz speichert den Strom. Geladen kann er entweder an Wechselstrom oder an Gleichstrom werden. Leider nur ein-phasig mit bis zu 6,6 kW. An der Schnell-Ladesäule können bis zu 80 kW genutzt werden. So lässt sich der Akku im besten Fall in 33 Minuten von 20 auf 90 Prozent laden. SsangYong gibt als kombinierten WLTP-Verbrauchswert 339  Kilometer an. Das Ergebnis unserer Testfahrten liegt bei etwa 270 Kilometern. Das ist leider kein Spitzenwert. Daher ist der E-Korando stärker für den Alltag in der Stadt und auf dem Land, als für die lange Strecke prädestiniert. Hin und wieder eine lange Strecke ist mit der nötigen Geduld fürs Laden unterwegs aber auch kein Problem. Hier hilft eine vorausschauende Lade-Planung. Aber das gilt derzeit für die meisten e-Autos. Erfahrene E-Auto-Fahrer wissen ein Lied von nicht funktionierenden Ladesäulen, viel zu geringer Ladeleistung und nicht akzeptierten Ladekarten, zu singen. Das muss schnell besser werden. Vor allem schneller als die weitere Zunahme der Zahl von E-Autos auf unseren Straßen. Sonst werden wir uns an Schlangen vor den Ladesäulen gewöhnen müssen. Wer in der Regel zuhause laden kann, und keine weiten Strecken fährt, ist davon nicht betroffen. In rund 11 Stunden, also über Nacht, kann der SsangYong Korando e-Motion an der Haushaltssteckdose gemütlich aber komplett geladen werden. Und das zum normalen Haushaltstarif. Wer seinen Strom selbst auf dem Dach erzeugen kann, der ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch günstig mobil. 

SsangYong Korando e-Motion

Fazit

Der SsangYong Korando e-Motion hat uns positiv überrascht, weil er eine gute Innenraum-Qualität, mit moderner Technik und viel Nutzraum und fetter Ausstattung kombiniert. Und auch sein Blechkleid kann sich sehen lassen. Das alles hat allerdings seinen Preis. Der liegt durchaus auf dem Niveau von Hyundai und Kia. Hier hätte ich mir etwas mehr Zurückhaltung vorstellen können. Aber in Zeiten von Produktionsproblemen wird es SsangYong wohl locker schaffen, die anvisierten 500 Autos noch vor dem Jahresende in Deutschland an die Frau und den Mann zu bringen. Und weil nach Aussage der SsangYong Verantwortlichen die Zukunft der Marke nicht in Frage steht, sollten die 7 Jahre Garantie ein weiteres Argument sein, sich auf dem Weg zu einem neuen kompakten E-SUV auch den Korando e-Motion anzuschauen.  

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Technische Daten:

SsangYong e-Motion Titanium

Länge: 4.465 mm
Breite: 1.870 mm
Höhe: 1.645 mm
Radstand: 2.675 mm
Leergewicht : 1.840-1.897 kg
Zulässiges Gesamtgewicht : 2.250 kg
Anhängelast gebremst: 1.500 kg
ungebremst: 500 kg
Frontantrieb
Maximale Leistung: 140 / 190kW / PS
Maximales Drehmoment: 360 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 156 km/h
Batteriekapazität: 61,5 kWh
Max. Ladeleistung AC: 6,6 kW
Max. Ladeleistung DC: 80 kW
Verbrauch (kombiniert, WLTP): 16,8 kWh/100 km
Verbrauch (städtisch, WLTP): 12,0 kWh/100 km Testverbrauch: 19 kWh/100 km
Reichweite (kombiniert, WLTP): 339 km
Reichweite (städtisch, WLTP): 474 km
Energie-Effizienzklasse: A+++
Versicherungstypklassen : 18 / 21 / 25 KH/TK/VK
Preis: ab 38.990 Euro
Testwagenpreis: 46.190 Euro

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