Skoda Yeti 2.0 TDI 4×4 DSG „Monte Carlo“ – der Wolf im eierlegenden Yeti Pelz
Uns ist der Yeti begegnet. Ja, Sie hören richtig. Der Yeti. Zugegeben es war nicht das Fabelwesen, das Sie sich vorstellen mögen. Uns wurde der Yeti von Skoda geschickt. Was man über ihn wissen muss? Der Yeti ist ein Problemlöser, denn er ist geräumig, umweltbewusst und zuverlässig unterwegs. Er ist unproblematisch. Auf ihn ist man nicht neidisch. Ein Kumpeltyp. Man mag ihn. In der Version „Monte Carlo“ gewinnt er zusätzlich an Sportlichkeit, Klasse und setzt sogar Muskeln an, ohne dabei seinen ökonomischen Geist zu verlieren. Dabei ist lediglich die Namensgebung verwirrend, denn ein animalischer Yeti und die mondäne Stadt an der Côte d’Azure scheinen auf den ersten Blick so rein gar nicht zusammen zu passen. Warum das trotzdem funktioniert, und wie viel Sportlichkeit man einem Yeti einhauchen kann? Hier unser Fahrbericht:Das sportliche Outfit steht ihm gut. Auch wenn sein Karosserieschnitt eher zeitlos als modisch erscheint. Seine weiß-schwarze Haut passt genauso gut in die Großstadt wie in den Gletscher. Kühlergrill, Dach und diverse Teile sind schwarz lackiert. So entsteht ein schöner Kontrast zum weißen Lack. Die schwarzen 17-Zoll-Felgen runden das Gesamtbild dann ebenso harmonisch ab, wie die dunkel getönten hinteren Scheiben. Die für das Sondermodell eigens geformten Stoßfänger verleihen dem Yeti „Monte Carlo“ zusammen mit den Bi-Xenonscheinwerfern dann das letzte Stück Monte Carlo.
Ein Blick in den Innenraum verrät dem Kenner speziell designte Sitze. Nach den ersten Testkilometern steht schon fest, sie sind nicht allein bequem, sie geben eben auch guten Seitenhalt.
Der Yeti im tschechischen Monegassen steht nicht nur für sportliches Design, er steht selbstredend für das, was die Marke seit Jahren auszeichnet: Bezahlbare Alltagstauglichkeit und kluge Detaillösungen.
Fünf vollwertige Sitzplätze, das Kofferraumvolumen von 405 bis 1.760 Litern, eine maximalen Zuladung von 560 Kilogramm und einer maximale Anhängelast von 2.1 Tonnen sprechen für sich. Diese Werte sind für ein Fahrzeug mit nur 4,22 Metern Außenlänge und einem Leergewicht von 1.585 Kilogramm mehr als überdurchschnittlich gut. Durch seine kompakten Außenmaße und die gute Rundumsicht ist der Yeti für den Stadtverkehr der richtige Partner. Selbst in Monte Carlo könnte man ihn behände durch enge Gassen lenken. Und wird’s doch mal knapp, dann hilft die Rückfahrkamera beim Rangieren.
Wer jetzt denkt, dass der Yeti sein Zuhause nur in der Stadt findet, der irrt. Zwar wird man im Yeti wohl niemals Reinhold-Messmer-like ein echtes zweibeiniges behaartes Fabelwesen zu Gesichte bekommen. Doch die 18 Zentimeter Bodenfreiheit und der Allradantrieb eignen sich für weit mehr als nur holprige Feldwege. Der maximal 150 PS (110 kW) leistende Reihen-Vierzylinder-Turbodieselmotor strotzt vor Kraft und muss somit kaum eine Aufgabe scheuen. Seine Kraft überträgt er über ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das kaum Kritik zulässt, weil es schnell und nahezu unmerklich schaltet.
Das wirklich Beeindruckende an diesem Antrieb ist nicht nur sein Beschleunigungswert von 9,2 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit von 192 Kilometern pro Stunden, sondern der Ressourcen schonende Spritverbrauch von nur 5,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Klar, um den zu erreichen, sollte man kein allzu nervöses Gasfüßchen besitzen. Aber es ist durchaus möglich, diesen Wert zu realisieren. Wohl dem, der ein Wolf im Yeti Pelz hat!
Von einem Schneemenschen erwartet man Muskeln und Kraft. Doch Agilität und Dynamik verbindet man kaum mit ihm. Das gilt nicht für den Yeti. Für ihn sind Überholmanöver im dritten Gang, Serpentinen oder steile Böschungen kein Problem. Nicht zuletzt der permanente Allradantrieb und die solide Traktionskontrolle leisten ihren Anteil daran, dass man den Kontakt zum Boden behält. Und selbst bei (zu Testzwecken bewusst) zu schnell angefahrenen Kurven regelt die Elektronik zuverlässig ab und macht einen Abflug zwar nicht unmöglich, aber zur echten Herausforderung. Unebenheiten nahezu jeden Geläufs werden souverän weggeschluckt. Das funktioniert sowohl bei sportlicher, als auch komfortabler Federabstimmung, bei Nasser oder trockener Fahrbahn, auf Autobahn, Landstraße, Stadt oder Feldweg und das beinahe ohne Schwächen. Yeti, du bist ein Tier.
Fazit
Der Yeti der Gattung Monte Carlo gehört zur Familie der eierlegenden Wollmilchsäue. Beheimatet ist er in der Stadt genauso wie auf dem Land. Einzelne besonders farbenfrohe Arten sollen auch schon an der Côte d’Azure und im Gebirge gesichtet worden sein. Der 33.290 Euro kostende Yeti wird kleine Familien genauso glücklich machen, wie aktive Paare oder alleinstehende Individualisten, die Rationalität gepaart mit Sportlichkeit lieben. Mit dem Yeti 4×4 „Monte Carlo“ 2.0 TDI bekommt sein Käufer ein Auto für viele Anlässe. Tierisch gut der solide Tscheche. So gut, dass er sich auch nach der anstehenden Weltpremiere des kompakten SUVs Kodiaq nicht in irgendeiner Höhle verstecken muss.
Technische Daten
Skoda Yeti 2,0 TDI 4 x 4 Outdoor mit DSG
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,22 x 1,79 x 1,69
Radstand: 2,58 m
Motor: Reihen-Vierzylinder-Turbodieselmotor
Leistung: 110 kW / 150 PS bei 3500 U/min
Max. Drehmoment: 340 Nm bei 3000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,2 Sek.
Norm-Durchschnittsverbrauch: 5,5 Liter
CO2-Emissionen: 126 g/km
Effizienzklasse B, Euro 6
Leergewicht / Zuladung: min. 1585 kg / max. 560 kg
Böschungswinkel: vorn 19 Grad, hinten 32 Grad
Bodenfreiheit: 180 mm
Rampenwinkel: 19,6 Grad
Steigungswinkel: 41 Grad, 86 Prozent
Kofferraumvolumen: 405 bis 1.760 Liter
Max. Anhängelast: 2100 kg
Wendekreis: 10,3 m
Preis: 33.290 Euro
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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