Sind Ottobahn-Gondeln bald die Mobilität der Zukunft?

Sie sieht aus wie eine Mischung aus Wuppertaler Schwebebahn in modern und Aufzugskabine: Mit der emissionsfreien und vollautonomen ottobahn will ein Start-up aus München nicht mehr und nicht weniger als die Mobilität der Zukunft auf den Weg bringen. Gerade wurde ein wichtiger Anfangsschritt getan.

Die ottobahn ist ein Transportsystem in einer Höhe von fünf bis zehn Metern über heutigen Straßen. Es besteht aus hängenden Kabinen, die sich schienengebunden und damit sicher fortbewegen und durch ein unkompliziertes Absenk- und Hebesystem an praktisch jeder Stelle der Fahrtstrecke zu Boden gelassen werden können.

Und: Das System plant jede Fahrt individuell, Passagiere bestellen sich ihre Kabine einfach per App, „ihre“ Kabine bringt sie ans gewünschte Ziel. „Zwischenstopps, Umsteigen oder die Suche nach einem Parkplatz können dank der ottobahn der Vergangenheit angehören“, heißt es bei den Münchnern.

Das neuartige Verkehrssystem wird, einmal in Betrieb, zu 100 Prozent von erneuerbaren Energien angetrieben und kann laut seiner Erfinder einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung des durch den Verkehr verursachten CO2-Ausstoßes leisten. Auf Strecken bis 1.000 Kilometer soll die ottobahn beim Haustüre-zu-Haustüre-Verkehr jeden anderen Verkehrsträger – auch das Flugzeug – in die Tasche stecken. Dabei verbraucht sie laut der Berechnungen nur ein Zehntel der Energie eines E-Autos oder umgerechnet auf einen Verbrennungsmotor 0,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

Der Aufbau der Infrastruktur kostet den Faktor zwei bis zehn weniger als der anderer Verkehrsträger und kann erheblich schneller vonstatten gehen. Ob das alles auch in der Praxis funktioniert, soll ab dem Frühjahr 2022 in der Gemeinde Taufkirchen bei München getestet werden: Das Landratsamt München hat gerade die Baugenehmigung für die erste Teststrecke der ottobahn erteilt.

Sie wird rund 900 Meter lang sein, vermessen ist das Gelände bereits. Auf dem Oval wird dann in der zweiten Jahreshälfte zunächst ein Fahrzeug den Betrieb starten. ottobahns Managing Director und Can-Do-Officer Marc Schindler: „Das steigern wir anschließend auf insgesamt fünf Fahrzeuge, die 100.000 Streckenkilometer abspulen sollen.“ Diese Tests sind eine wesentliche Voraussetzung für eine Betriebsgenehmigung, die bereits vom TÜV Süd begleitet wird. mid

Foto: Ottobahn

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Redaktion/cwe
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