Neuer Renault Captur – Kompakter Crossover in 2. Generation

Renault Captur: Der kompakte Crossover wird neu aufgelegt

Der Captur bewegt sich in einem stark wachsenden Segment. Daher bemüht sich jeder Hersteller, hier ein attraktives Angebot zu machen. Renault legt seinen bislang 1,5 Millionen mal verkauften Captur nun neu auf. Dabei wächst er in der Länge um gleich 11 Zentimeter auf nun 4,23 Meter. Zwar nimmt der Captur das Design des Vorgängers erkennbar auf, dabei wird seine Linienführung jedoch deutlich sportlicher. Auf den ersten Blick fällt die höhere Schulterlinie ins Auge und die niedrigeren Fenster. Zur sportlichen Anmutung trage die ausgestellten, farblich abgesetzten Radhäuser und der breite Unterfahrschutz bei

Länge ist doch wichtig

Zur markanten optischen Erscheinung des neuen Captur tragen auch die serienmäßigen Hauptscheinwerfer in LED-Technik und die LED-Rücklichter in C-Form bei. In meinen Augen ist das symmetrisch gezeichnete, breit angesetzte Heck des Captur die Schokoladenseite des Crossover. Wie beim Vorgänger gibt es auch den neuen Captur in einer Zwei-Farb-Lackierung.

Renault Captur

Smarter Innenraum

Durch die größeren Außenmaße bietet der Captur innen mehr Raum für Passagiere und Gepäck. So wächst der Fußraum im Fond um 2 Zentimeter. Die Vordersitze bekommen eine um 1,5 Zentimeter längere Auflagefläche. Und auch der Gepäckraum wächst. Je nach Position, der um 16 Zentimeter verschiebbaren Rückbank stehen 422 bis 536 Kubikzentimeter (Norm nach VDA) zur Verfügung (Vorgänger 377 bis 455). Bei umgeklappten Lehnen der Rücksitze stehen 1.275 Liter bereit. Auch die maximale Ladelänge steigt, nämlich um 5,9 Zentimeter auf 1,57 Meter.


Positiv beeindruckt hat mich das Armaturenbrett des Neuen. Verschiedene Soft-Touch-Materialien werden hier geschmackvoll kombiniert und gut verarbeitet. Gegen Aufpreis gibt es eine schwebende Mittelkonsole, ein riesiges – leicht zum Fahrer hin ausgerichtetes – 9,3 Zoll-Zentral-Touch-Display und digitale Anzeigen hinter dem Lenkrad. Links neben dem Lenkrad finden sich die Knöpfe für die Assistenzsysteme. Erwähnen möchte ich hier den Stau-Assistenten, mit dem man in Stau-Situationen teil-autonom unterwegs sein kann. Das Auto folgt dann dem Vorausfahrenden, bremst bei Bedarf ab und beschleunigt wieder auf den voreingestellten Wert. Auch das Lenken übernimmt das System. Die Hand des Fahrers muss jedoch am Lenkrad bleiben. Lässt man es mehr als 13 Sekunden los, schaltet sich das System unter Abgabe eines Warntons aus. Voraussetzung für eine fehlerfreie Funktion sind jedoch gut erkennbare Fahrbahnbegrenzungen. Induktives Laden von Smartphones ist im Captur der 2. Generation nun genauso möglich, wie das verbinden des Kommunikationssystems via AppleCar Play oder Android Auto – leider nur per Kabel.

Plug-in Hybrid angekündigt

Das Captur-Motorenprogramm startet mit einem 3-Zylinder-Benziner, der 100 PS leisten kann und mit einem 5-Gang-Handschaltgetriebe verbunden ist. Darüber treiben 4-Zylinder den Crossover an. 130 PS und auch 155 PS sind möglich. Beide können alternativ zu einer 6-Gang-Hanschaltung auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe (EDC) kombiniert werden. Ich bin die 130 PS und auch die 155 PS Variante gefahren. Schon die 130 PS reichen gut aus. Bei der 155 PS Variante empfand ich bei starker Beschleunigung den Einfluss auf die Lenkung als unangenehm. Das Fahrwerk des Captur ist bestens abgestimmt. Nicht zu weich, nicht zu hart. Etwas zu schnell angefahrene Kurven lassen sich nach kurzer Eingewöhnung sicher beherrschen. Optional steht zudem ein System (My Sense) zur Verfügung, mit dem man das Fahr-, Ansprech- und Lenkverhalten des Capture auf die eigenen Wünsche abstimmen kann. Für die Diesel-Freunde gibt es einen 115 PS Selbstzünder. Wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder EDC. 
Zum Ende des kommenden Frühjahrs kündigt Renault zudem einen Plug-in-Hybrid-Antrieb an. Er soll im Stadtverkehr bis zu 65 Kilometer weit rein elektrisch unterwegs sein können. Weitere Details und Preise wurden noch nicht kommuniziert.  

Der kompakte Crossover wird neu aufgelegt

Fazit

Der Renault Captur ist in im stark wachsenden Segment der B-SUVs unterwegs. Seit 2013 konnte Renault weltweit 1,5 Millionen Capture los schlagen. Damals hatte man allein im Nissan Juke einen Konkurrenten. Heute sind es mehr als 20. Gründe genug, sich alle Mühe bei der Entwicklung der 2. Captur-Generation zu geben. Und Renault scheint sich Mühe gegeben zu haben. Außen optisch gefällig mit einer sanften Weiterentwicklung. Innen eine kleine Revolution mit neuer Technik, klarer Bedienung und im Segment-Vergleich richtig guter Materialanmutung. Die Preise beginnen bei 17.950 Euro. Gut ausgestattet Varianten werden kaum unter 25.000 Euro vom Hof rollen. Ich denke, der smarte Crossover sollte den Franzosen weiterhin Freude bereiten.

Renault Captur

Technische Daten:

Renault Captur II TCE 130 (130 PS)

Karosserie: Fünftüriges, fünfsitziges SUV

Länge: 4,23 Meter Breite: 1,80 Meter Höhe: 1,58 Meter

Radstand: 2,64 Meter

Kofferraumvolumen: 422 – 1.275 Liter

TCe 130: 1,3-Liter-Turbo-Benziner

Leistung: 96 kW/130 PS

Maximales Drehmoment: 240 Nm bei 1.600 U/min

Antrieb: Frontantrieb

Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe  (Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe)

Beschleunigung 0-100 km/h: 10,6 (9,6) s

Vmax: 195 (193) km/h

Verbrauch: 5,8–5,6 (5,7–5,5 ) l/100 km

CO2-Ausstoß: 132–128 (129–125) g/km

Abgasnorm: Euro 6d-Temp

Preis: ab 21.100 (22.800) Euro

Marktstart: 2019

Renault Captur TCe 155 EDC GPF

Motor: R4-Benziner, 1333 ccm, Turbo, Direkteinspritzung

Leistung: 113kW / 155 PS bei 5500 U/min

Max. Drehmoment: 270 Nm bei 1800 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h

Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,6 Se

NEFZ-Durchschnittsverbrauch: 5,5-5,7 Liter

CO2-Emissionen: 125-129 g/km

Leergewicht / Zuladung: min. 1.341 kg / max. 470 kg

Kofferraumvolumen: 422–1275 Liter

Max. Anhängelast: 1200 kg

Wendekreis: 11,1 m

Bodenfreiheit: 174 mm

Bereifung: 215/60 R 17 H

Basispreis: 28.450 Euro

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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker

Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.

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