Neuer Honda e – Elektrischer Stadtflitzer mit cooler Anmutung

Schon 2020 möchte Honda den elektrischen Stadtflitzer Honda e in Deutschland auf den Markt bringen. Ab März kommenden Jahres soll das optisch pfiffige elektrische Stadtauto ausliefert werden. Wer möchte, kann den Honda e heute schon vorbestellen. 800 Euro Anzahlung wären dafür fällig. Wer das Auto am Ende doch nicht haben möchte, erhält den angezahlten Betrag zurück. Also kein Risiko für geneigte Käufer.

Nur 1.500 Honda e sollen hierzulande aufschlagen. Bereits heute seien nach Aussage der Honda-Verantwortlichen für den 3,90 Meter langen und 1,75 Meter breiten Vier-Türer 240 Vorbestellungen eingegangen. Umso erstaunlicher, weil der Preis für das E-Auto mit 200 Kilometer Reichweite noch nicht kommuniziert worden ist. Nur so viel verrät Honda: Unter 30.000 Euro wird man nicht zum Zug kommen. Viel Geld für einen Kleinwagen. Da wurde Opel beim jüngst gezeigten Corsa-e schon deutlicher, ihn wird es mit einer guten Ausstattung und 330 Kilometer Reichweite (nach WLTP) für 29.900 Euro geben. Auch der Renault Zoe bietet zum ähnlichen Preis deutlich mehr Reichweite (nach WLTP 290 km).

Auslieferungen ab März 2020



Für den Honda liegen die technischen Spezifikationen aktuell noch nicht vollständig vor. Auch wenn der „Honda e Prototype“ nach Aussage des Honda-Technik-Spezialisten Kotaro Yamamoto außen wie innen schon zu 98 Prozent dem späteren Serienstandard entsprechen soll. Bekannt ist, dass der Honda e über eine Panasonic-Batterie mit einer Kapazität von 36 kWh verfügen wird. Das soll – wie eingangs erwähnt – für eine Reichweite von 200 Kilometern (nach WLTP) reichen. Das ist im Vergleich zum bereits erwähnten Opel Corsa e oder auch zum Renault Zoe wenig. Die Akku-Blocks sind im Unterboden untergebracht. Über einen CCS2-Stecker können sie an Schnellladestation in 30 Minuten zur 80 Prozent geladen werden. Die Ladeklappe findet sich prominent auf der Motorhaube, das soll ein frontales und besonders nahes Anfahren an Ladesäulen möglichen machen.

Technische Daten noch nicht komplett

Der Motor des Honda e treibt die Räder an der Hinterachse an, was zu einer optimalen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse von 50:50 führt. 1.500 Kilogramm soll der Kleinwagen auf die Waage bringen. Sein Wendekreis von 8,60 Meter ist herausragend positiv. Etwas über 100 PS soll der Honda e Antrieb leisten, sein Drehmoment soll in etwa bei 300 Newtonmetern  liegen.

Honda e, Prototyp

Ohne klassische Außenspiegel

Technische Besonderheit: Der Honda e wird keine konventionellen Außenspiegel bekommen. Zwei kleine Kameras projizieren das Bild auf zwei an den Fronttüren platzierte Displays. Auch der Rückspiegel ist als Bildschirm ausgeführt. Die Rückspiegeldisplays formen in Kombination mit einem Acht-Zoll-Fahrerdisplay und zwei weiteren 12,3 Zoll Displays ein von Tür zu Tür durchgehendes Display-Band auf dem Armaturenbrett. Eine 230 Volt Haushaltssteckdose macht den Honda zum mobilen Kraftwerk.

Honda e, Dr Friedbert Weizenecker

Trotz der Display-Schwämme zeigt sich der Innenraum gemütlich. Dafür sorgen auch die Holzimitate und die angenehmen Sitzstoffe.

Die Rückbank lässt sich leider nur in einem Stück umlegen. Vorn herrschen im Honda e Kleinwagen-typische Platzverhältnisse. Hinten können es Erwachsene auf kurzen bis mittleren Strecken gut aushalten. Auch der Innenraum zeigt Honda e Retro-Aspekte in Verbindung mit glatten Flächen. Auffällig sind die runden, Scheinwerfer, die treu in die Welt zu schauen scheinen. In 5 Farben wird es den Honda e geben. Dabei bleiben die schwarzen Elemente bei allen Farben gleich.

Honda e, Dr Friedbert Weizenecker

Fazit

Der Honda e möchte ein cooles Stadtauto sein, das aufgrund seiner vergleichsweise geringen Reichweite vor allem für kurze bis mittlere Strecken und wohl eher als Zweitwagen zum Einsatz kommen wird. Ob er mit einem Basis-Preis oberhalb von 30.000 Euro im wachsenden Wettbewerb der E-Autos mithalten kann, bleibt abzuwarten. Durch seine geringe Reichweite müsste er in unseren Augen preiswerter platziert werden, denn die stark preisverursachenden Akkus wiegen bei 200 Kilometer Reichweite im doppelten Sinn nicht so schwer. Ein ansonsten vergleichbarer Verbrenner würde bekanntlich kaum über 15.000 Euro kosten.

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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker

Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.

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