Leichtes Facelift für den VW Tiguan (2020)
Volkswagen hebt das erfolgreichste SUV Europas – den Volkswagen Tiguan – auf eine höhere Evolutionsstufe. „Jetzt geht Volkswagen den nächsten Schritt und elektrisiert, digitalisiert und vernetzt den neuen Tiguan. Damit ist das Kompakt-SUV für die Herausforderungen unserer Zeit gerüstet,“ sagt Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer und designierter CEO der Marke Volkswagen. Alle wesentlichen Technologiebereiche des Erfolgsmodells schafften einen Sprung nach vorn, sagt der neue Chef. Aber am Charakter als authentisches, kompaktes SUV mit immerhin bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast habe sich nichts geändert.
Volkswagen elektrisiert den Tiguan mit einem neuen Plug-in-Hybridantrieb mit 245 PS Systemleistung. Erstmals startet das SUV als eigenständiger Tiguan R mit einem 320 PS-Benziner. Volkswagen R hat für das Topmodell einen Allradantrieb mit Torque-Splitter entwickelt. Die Turbodieselmotoren (TDI) gehören wegen „Twindosing“ zu den weltweit saubersten Verbrennungsmotoren. Mit dem neuen „Travel Assist“ kann der Tiguan nun bis 210 km/h assistiert fahren und die „IQ Light – LED-Matrixscheinwerfer“ bringen mehr Licht ins Dunkel. Über die Infotainmentsysteme der neuesten Generation holt der Tiguan mehr onlinebasierte Dienste und Funktionen an Bord. Ebenfalls neu: ein 480-Watt-Soundsystem von Harman Kardon.
So viel Neues unter dem Blech soll sichtbar werden. Beim Update des Tiguan zeigt das besonders die Frontpartie. Die Motorhaube baut höher, der Kühlergrill samt LED-Scheinwerfern breiter, in der Mitte das neue VW-Emblem. Ebenfalls neu gestaltet: die markanten Stoßfänger. Im Heck fallen der nun mittig unter dem VW-Zeichen angeordnete Schriftzug „Tiguan“ oder der „4MOTION“-Schriftzug am Heck der Allradvarianten auf.
Der Plug-in-Hybridantrieb mit 245 PS (180 kW) Systemleistung ist ein Baustein der Elektrifizierung des Volkswagen-Programms. Im „E-Mode“ kann der Tiguan mehr als 50 km fahren. Als elektrische Höchstgeschwindigkeit werden 130 km/h angegeben. Im Modus „Hybrid“ unterstützt der Elektromotor den Turbo-Direkteinspritzer-Benziner (TSI) beim Beschleunigen. Im „GTE“-Modus fusionieren die E-Maschine und der TSI bis zur maximalen Systemleistung.
Die beim Tiguan besonders beliebten TDI-Motoren erhalten zwei nacheinander angeordnete SCR-Katalysatoren mit einer jeweils separaten AdBlue-Einspritzung (Twindosing). SCR-Kat Nummer 1 ist nah am Motor angeordnet. Dadurch erreicht er bereits kurz nach dem Start seine Betriebstemperatur. SCR-Katalysator Nummer 2 befindet sich im Unterboden. Durch den größeren Abstand zum Motor sind die Abgase dort bis zu 100 Grad Celsius kühler. Dieser Kat arbeitet deshalb besonders gut bei starker Last, etwa bei schneller Fahrt.
Neu für diese Baureihe ist der 320 PS (235 kW) starke Performance-TSI des ersten R. Jost Capito, ehemaliger Chef von VW-Motorsport und Leiter von Volkswagen R, attestiert diesem Tiguan „Sportlichkeit bis hin zur Rennstreckentauglichkeit“. Für das R-Modell wurde nicht nur die neueste Version des Performance-TSI für den Tiguan adaptiert, sondern auch ein neuer Allradantrieb mit einem Torque-Splitter entwickelt, der die Antriebskraft variabel zwischen der Vorder- und Hinterachse sowie dem linken und rechten Hinterrad zuteilt. Die Intensität der Kraftverteilung wird durch den jeweiligen Lenkwinkel, die Gaspedalstellung, die Querbeschleunigung, die Gierrate und die Geschwindigkeit bestimmt. Der Fahrer kann die Wirkungsweise des Torque-Splitters und der stabilisierenden Fahrdynamiksysteme zudem über die serienmäßige Fahrprofilauswahl beeinflussen. In den dynamischsten Modus „Race“ gelangt der Fahrer besonders schnell per „R-Taste“ im neuen Multifunktionslenkrad des Tiguan R.
Der Tiguan bietet eine neue Auswahl bei den Infotainmentsystemen (MIB3), die online mit verschiedensten Services und Dienstleistungen vernetzt sind. Je nach Ausstattung bieten die Systeme neue Features wie eine natürliche Sprachsteuerung, den Zugriff auf Streaming-Dienste sowie eine auch in der Cloud per „Volkswagen ID“ speicherbare und damit in anderen Volkswagen abrufbare Personalisierung vieler Einstellungen.
Mit dem “Travel Assist“ und dem „IQ.DRIVE“ ist der Tiguan auf dem Weg zu assistiertem Fahren. Das System kann zwischen 0 km/h (mit DSG) respektive 30 km/h (manuelles Getriebe) bis 210 km/h das Lenken, Bremsen und Beschleunigen übernehmen. Dabei greift es unter anderem auf die automatische Distanzkontrolle „ACC“ (Längsführung) und den Spurhalteassistenten „Lane Assist“ (Querführung) zu. Aktiviert wird das System per separater „Travel-Assist“-Taste im Multifunktionslenkrad.
Die aktuelle Generation der automatischen Distanzregelung „ACC“ berücksichtigt vorausschauend auch lokale Geschwindigkeitshinweise, Ortseinfahrten, Kreuzungen oder Kreisverkehre. Dazu bindet das Assistenzsystem die Signale der Frontkamera sowie die GPS- und Kartendaten des Navigationssystems in die Regelung mit ein.
Das Umfeld-Beobachtungssystem „Front Assist“ kann nun besser auf Personen reagieren, die in unübersichtlichen Situationen im Begriff sind, die Fahrbahn zu überqueren. Die neueste Generation des Spurhalteassistenten „Lane Assist“ erkennt nun die Fahrspur und Spurbegrenzungen wie etwa eine Rasenkante besser.
Erstmals im Tiguan kommt eine neue Evolutionsstufe des IQ Light – LED-Matrixscheinwerfers zum Einsatz. Über eine Matrix aus 24 LED pro Scheinwerfermodul werden verschiedene und zum Teil interaktive Lichtfunktionen aktiviert und auf die Straße projiziert. Ein weiteres erstmals im Tiguan integriertes Feature ist eine animiert „wischende“ Blinkfunktion. Neu aufgebaut wurden die LED-Rückleuchten, die in der Topversionen ebenfalls über eine „wischende“ Blinkfunktion verfügen.
Neu konfiguriert und bezeichnet hat Volkswagen die Ausstattungslinien „Tiguan“, „Life“, „Elegance“, „R-Line“. Über dem Grundmodell mit der Ausstattungsbezeichnung „Tiguan“ folgt die umfangreicher ausgestattete Version „Life“. In der nächsten Ausstattungsstufe gabeln sich die Linien in „Elegance“ (exklusiver) und „R-Line“ (sportlicher). Zu Serienausstattung aller Tiguan-Versionen zählen unter anderem LED-Scheinwerfer, das proaktive Insassenschutzsystem in Verbindung mit „Front Assist“, das Multifunktionslenkrad, ein Infotainmentsystem mit mindestens 6,5-Zoll-Display sowie „We Connect“ und „We Connect Plus“. Die Topausstattungen „Elegance“ und „R-Line“ teilen sich zudem serienmäßige Details wie die LED-Matrixscheinwerfer, das „Digital Cockpit“, eine einstellbare Ambientebeleuchtung und das Winterpaket inklusive beheizbarem Lenkrad. „Elegance“ verfügt darüber hinaus über eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe.
Der Volkswagen R bietet eine eigene Ausstattungswelt. Zum veredelten Exterieur gehören unter anderem eigenständige Stoßfänger, ein ebenfalls eigenständiger Diffusor im Heck, Radhausverbreiterungen und die 21-Zoll-Leichtmetallräder „Estoril“. Zur Funktionsausstattung gehören eine 18-Zoll-Bremsanlage, ein um 10 mm abgesenktes Fahrwerk mit adaptiv geregelten Dämpfern, eine individualisierte Fahrprofilauswahl, ein abschaltbares ESC, der Allradantrieb sowie eine vierflutige Sportabgasanlage mit Chromblenden. Optional wird eine Titananlage des Spezialisten Akrapovič erhältlich sein.
Innen differenziert sich der R unter anderem über für dieses Modell entwickelte Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, das digitale Cockpit mit „R“-Logo und integriertem Laptimer, „R“-spezifische Dekoreinlagen. Das neue „R“-Sportlenkrad verfügt über eine Taste für die direkte Aktivierung des „Race“-Modus und sportlich ausgelegte Schaltwippen zur manuellen Steuerung des serienmäßigen Sieben-Gang-DSG. ampnet
Fotos: Volkswagen
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