(2022) Kia Sportage – Die Konkurrenz muss sich warm anziehen

Seit 1993 wird der Kia Sportage bereits angeboten. Schon früh haben die Koreaner offensichtlich erkannt, wie gern die Käufer kompakte SUVs mögen werden. Längst ist dieses Segment das am schnellsten wachsende auf dem Automobilmarkt. So ist es kaum verwunderlich, dass nun schon die fünfte Generation des kompakten SUVs auf unseren Straßen fährt. Nahezu alle Motoren sind fortan mit einem Mild-Hybrid auf 48-Volt-Basis elektrifiziert. Der neue Kia Sportage ist erstmals speziell auf seine europäischen Kunden hin zugeschnitten worden.

Kia Sportage Modelljahr 2022

Sein Blechkleid trägt eine moderne Formgebung mit scharf gezogenen Linien, einem markanten, unterbrochenen Kühlergrill, den mutig gezeichneten, sichelförmigen Scheinwerfern und der angepassten „Tigernase“. Diese Front dürfte allerdings polarisieren. Am Heck fällt die geschwungene Linie ins Auge, die den Lack optisch vom schwarzen Bereich um den Unterfahrschutz trennt. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber interessant. An den Seiten werten Chrom-Zierleisten den Sportage optisch auf. Wir haben den neuen Sportage über 14 Tage hinweg im Praxistest unter die Lupe genommen. Unser Testwagen war mit dem 180 PS leistenden Mild-Hybrid-Benziner mit DSG-Getriebe, Allradantrieb und in der Ausstattungslinie „Spirit“, versehen. In dieser zweithöchsten Linie ist bereits viel Sicherheitsrelevantes und Komfortables integriert. Allerdings kostet er so – ohne weitere Optionen – runde 41.990 Euro.

(2022) Kia Sportage


Benzin-Mild-Hybrid mit 180 PS und Allrad

Das 1,6-Liter-Turbo-Benzin-Triebwerk wird von einem Elektroantrieb unterstützt. So kommen 180 PS (132 kW) Top-Leistung und ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern zu Stande. Dieses System beinhaltet eine 48-Volt-Batterie sowie einen Starter-Generator und ermöglicht – anders als 12-Volt-Start-Stopp-Systeme – das Abschalten des Verbrennungsmotors auch im Fahrbetrieb. So etwa beim Ausrollen oder beim Bremsen. In 9 Sekunden erreicht dieser Sportage mit diesem elektrifizierten Turbo-Benziner aus dem Stand Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 201 Stundenkilometer erreicht. Mit diesem Antriebssystem wird der neue Sportage zwar nicht zum Sportwagen, aber das Fahren mit ihm ist auch an steilen Autobahnanstiegen ausreichend dynamisch. Als WLTP-Normverbrauch gibt Kia 7,2 Liter an. Unser Praxistest, der nicht auf eine Minimierung des Verbrauchs, sondern auf eine realistische Alltagsnutzung ausgerichtet war, ergab einen Verbrauch von rund 9 Litern. Das ist etwas zu viel. Man kann bestimmt auch 7 Liter je 100 Kilometer erreichen, aber ob man da noch Spaß an der Fortbewegung hat, sei dahingestellt. Wer viel fährt oder fahren muss, der wird mit dem Diesel-Antrieb besser bedient sein. Schon im April (2022) soll zudem ein Plug-in-Hybrider Sportage auf den Markt kommen, der durch die aktuelle Förderung in Höhe von 6.750 Euro preislich durchaus interessant werden könnte. Nicht zuletzt, weil man mit ihm runde 60 bis 70 Kilometer rein elektrisch fahren kann. Er soll mindestens 44.00 Euro kosten (vor Abzug der Förderung) und 265 PS leisten. Wir werden berichten.

Kia Sportage


Preise ab 27.790 Euro

Doch zurück zu unserem 180 PS-Testwagen. Der Sportage im Modelljahr 2022 lässt sich wunderbar leicht bewegen. Auch sein Fahrwerk wurde bestens auf den Geschmack der Europäer hin abgestimmt. Schon im Normal-Modus (es gibt mehrere Fahr-Modi) zeigt er in schnell gefahrenen Kurven nur wenig Wankneigung. Das Doppelkupplungssystem schaltet schnell, kaum merklich und besser, als wir es könnten. Der Allradantrieb sorgt für sichereren Vortrieb auch auf schwierigem Untergrund. Es ist eine Freude. Unter Voll-Last dröhnt der Motor ein wenig, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Kaum der Rede wert.

Der Innenraum kratzt an Premium

Die Koreaner hatten offensichtlich das Premium-Segment im Auge, als sie den Innenraum des Sportage 2022 entwickelt haben. Deutlich sichtbar am gestiegenen Niveau der verwendeten Materialien und auch an der soliden Verarbeitung. Beeindruckend ist das leicht gewölbte Doppel-Display (2 x 12,3 Zoll). Weiche Materialien werden auch an den Türverkleidungen eingesetzt. Ein schöner Mix aus Klavier-Lack und mattem Chrom. Alles klar und übersichtlich strukturiert. Die Bedienung erscheint uns daher leicht und intuitiv. Clever gemacht ist die Doppelbelegung der Bedien-Leiste in der Mitte des Armaturenbretts. Spaß macht auch das online-basierte Spracherkennungssystem. Warum? Weil es zuverlässig funktioniert. Das schont die Nerven, ist in er Branche leider noch immer nicht die Regel. Mein Tipp: Gönnen Sie sich das große, teilweise öffenbare Panoaramadach für 990 Euro, denn es macht den Innenraum heller und freundlicher. Zudem kann schlechte Luft schnell nach oben raus gelassen werden und die Sonne fällt herein. Als Gepäckraum stehen ordentliche 600 Liter bei 5er Belegung zur Verfügung.

Kia Sportage


Moderne Assistenz-Systeme

Schon in der Basis sind etliche moderne Assistenz-System verbaut. Gegen 1.300 Euro bekommt man aber das volle Paket, so unter anderem ein Abstandsregeltempomat, der die Daten des Navis integriert, was ihn vor Kurven angemessene abbremst und danach wieder entsprechend der jeweils gültigen Geschwindigkeitsobergrenze wieder beschleunigt. In unserem Video gehen wir darauf weiter ein.

7 Jahre Garantie

Die Preise für den Kia Sportage in seiner 5. Generation starten bei 27.790 Euro. Wie für alle Kia Automobile gilt auch für den Sportage eine besonders lange Garantiedauer. 7 Jahre (bis maximal 150.000 km) haben der Käufer und auch mögliche Wiederkäufer die Sicherheit, für technische Mängel (die nicht durch Unfälle oder üblichen Verschleiß verursacht sind), nichts extra bezahlen zu müssen. Damit hebt sich Kia deutlich positiv von den meisten anderen Herstellern ab, die oft nur 2 Jahre anbieten. Für die Käufer kann das ein entscheidender Vorteil sein, denn je älter ein Auto wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit von auftretenden Mängeln. Und das kann dann viel Geld kosten.

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Fazit
Der Kia Sportage ist in seiner 5. Generation noch besser, noch moderner und hochwertiger geworden. Allerdings haben damit auch seine Preise entsprechend angezogen. Der 180 PS Benziner ist in unseren Augen nicht die beste Wahl beim Antrieb, weil er sich zwar ausreichend dynamisch bewegen lässt, dabei aber doch viel verbraucht. Hier könnte der demnächst startende Plug-in-Hybride die bessere Wahl sein, die durch die Förderung nicht mal teurer sein muss. Dieser Kia Sportage muss sich wahrlich nicht vor einem VW Tiguan, einem Ford Focus verstecken. Er ist klug entwickelt, solide gebaut, trägt wertige Materialien im Innenraum und ist mit moderner Technik versehen. Wer ein kompaktes SUV auf dem Zettel hat, der sollte sich auch den Sportage anschauen.

Kia Sportage

Technische Daten:

(2022) Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD 7DCT GD Spirit

Motor: 1.6 Liter R4 Turbo Benziner
Getriebe: 7-Gang-DSG
Hubraum: 1,6 Liter
Leistung : 180 PS (132 KW) bei 5.500 U/min
Max. Drehmoment: 265 Nm zwischen 1.500 und 4.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
0-100 km/h: 9,0 Sekunden
NEFZ (kombiniert): 6,0 Liter
CO2-Ausstoss (kombiniert): 137 Gramm
Kofferraum-Volumen: 562 Liter – 1.751 Liter
Länge: 4,52 Meter / Höhe: 1,65 Meter / Breite: 1,87 Meter
Radstand: 2,68 Meter
Wendekreis: 10,9 Meter
Leergewicht: 1.728 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.145 Kilogramm
Dachlast: 100 Kilogramm
Anhängelast (gebremst): 1.650 Kilogramm
Preis Basismodell: 27.790 Euro
Basispreis Testwagen: 41.990 Euro
Preis Testwagen: 47.070 Euro

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