Hyundai Tucson in sportlicher N-Line
Nun hat auch Hyundai eine sportliche Produkt-Linie. Unter dem Namen N-Line kommen die Produkte des koreanischen Herstellers neben den bereits vorhandenen, rationalen Kauf-Argumenten nun auch einen emotional-sportlichen Appeal. Mercedes macht etwas Vergleichbares mit der AMG-Line. BMW hat die M-Line. Und Audi bietet den Fans sportlicher Attribute die S-Line.
Der Hyundai Tucson bekommt im Modelljahr 2019 zudem interessante technische Modifikationen und 48-Volt-Mild-Hybrid-Technik für die Diesel-Antriebe. Nachdem das in Deutschland meistverkaufte Hyundai Modell im Herbst 2018 optisch überarbeitet wurde, fließen nun im Frühjahr 2019 umfangreiche technische Modifikationen in die Baureihe ein. Die bedeutendste Neuerung: Alle Dieselmotoren im Tucson sind nun mit einem zusätzlichen 48 Volt-Bordnetz versehen. Der zweite Stromkreis versorgt die neue Mildhybridtechnik der Selbstzünder. Mit bis zu 12 Kilowatt Leistung unterstützt ein Startergenerator die Dieselaggregate beim Beschleunigen und trägt so zu einer Kraftstoffersparnis und Emissionsverminderung von bis zu zwölf Prozent bei. Die Diesel- und auch die Benzin-Motoren im Tucson erfüllen fortan die Abgasnorm Euro 6d-TEMP-EVAP, die ab Herbst 2019 verbindlich wird. Durch sie soll unter anderem die Kraftstoffverdunstung aus dem Tank reduziert werden.
Jüngste Variante ist der Tucson N Line, der mit betont sportlicher Optik das Angebot um eine weitere Alternative erweitert. Das 4,48 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,65 Meter hohe kompakte SUV bekommt mit der N Line einen optisch dynamischsten Vertreter. Vor allem der markentypische Kaskaden-Kühlergrill präsentiert sich mit erhöhtem Chromanteil repräsentativer. Eine neue Optik für das LED-Tagfahrlicht sowie die Scheinwerfer und Rückleuchten, auf Wunsch ebenfalls mit LED-Technik bestückt, prägen ebenso den modernisierten Auftritt wie neue Formen für den hinteren Stoßfänger und die Heckklappe. Erweitert wurde zudem die Auswahl an Leichtmetallfelgen, die nun in vier Größen von 16 bis 19 Zoll erhältlich sind. Erheblich verändert hat sich schon im Herbst 2018 das Erscheinungsbild an Bord des Tucson.
Das Armaturenbrett erhielt nicht nur neue Instrumente, sondern zugleich eine modifizierte Formgebung auf der Oberseite. Es fällt flacher aus und verbessert so die Sicht nach vorne. Zugleich ist der Audio- oder Navigationsmonitor mit Displaygrößen zwischen fünf und acht Zoll nun freistehend obenauf angebracht, was ihn vor allem für den Fahrer besser einseh- und bedienbar macht. Neue Soft Touch-Materialien sorgen für eine griff-sympathischere Haptik, die je nach Ausstattungslinie serienmäßige Leder-Optik veredelt das Interieur weiter. Zugleich hielt neue Technik Einzug: Der Tucson bietet je nachAusstattungslinie nicht nur Android Auto und Apple CarPlay zur Einbindung von Smartphones, sondern stellt auch eine Smartphone-Ablage mit kabelloser Ladefunktion bereit. Darüber hinaus ergänzen gegen Mehrpreis ein Soundsystem und eine elektrische Parkbremse die Ausstattung. Unverändert bleiben die üppigen Platzverhältnisse im Tucson für Passagiere und Gepäck.
Neben überdurchschnittlicher Bewegungsfreiheit für fünf Insassen stellt das kompakte SUV ein 513 Liter großes Ladeabteil zur Verfügung, das mit dem vollständigen Umlegen der neigungsverstellbaren Rücksitzlehnen auf 1.503 Liter anwächst. Praktischen Zusatznutzen liefern ein höhenverstellbarer Laderaumboden sowie ein Ablagefach für die Gepäckraumabdeckung, falls diese gerade nicht in Gebrauch ist. Wer möchte, kann seinen Tucson für einen Aufpreis zudem mit elektrisch verstellbaren Sitzen, Lederbezügen, Sitzheizung und belüfteten Vordersitzen aufwerten.
Dynamischer Auftritt mit der N-Line
Die N-Line-Variante verleiht dem Tucson eine betont sportliche Optik. Von außen sorgen eine modifizierte Frontpartie mit schwarzem Kühlergrill, dunkel eingefärbte Scheinwerferblenden, LED-Tagfahrlicht in Bumerang-Form, Außenspiegel, Dachreling und Seitenschweller in Schwarz sowie schwarze 19- Zoll-Leichtmetallfelgen für eine extra Portion optischer Dynamik. Im Innenraum kennzeichnen Sport- Komfortsitze mit Stoff-/Leder-Kombination und N Line Logo, N Line-Sportlenkrad und N Line Schaltknauf, Pedale mit Aluminiumaufsätzen, rote Kontrastnähte auf Sitzen und Armaturenbrett sowie ein schwarzer Dachhimmel die sportlichste Tucson-Variante. Auch in der N Line gibt es im kompakten SUVs serienmäßig eine Klima- und Audioanlage, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Lichtsensor sowie elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel.
Verbrauchsvorteile durch Mildhybridtechnik beim Diesel
Ab Sommer 2019 werden alle neuen Tucson-Dieselmodelle mit Mild-Hybrid-Technik auf Basis eines zusätzlichen 48 Volt-Bordnetzes unterwegs sein. Dieses System soll den Verbrauch der Selbstzünder um bis zu zwölf Prozent reduzieren. Bei der im europäischen Hyundai Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entwickelten Technik versorgt der Zusatz-Stromkreis einen über Riemen mit der Kurbelwelle verbundenen Startergenerator. Er unterstützt den Verbrennungsmotor bei jedem Beschleunigungsvorgang mit bis zu 12 Kilowatt Leistung. Die dazu notwendigen Energiereserven stellt eine Speicherbatterie unter dem Gepäckraumboden bereit, deren Kapazität 0,44 Kilowattstunden beträgt. Sie wird per Rekuperation bei jedem Bremsvorgang, beim Ausrollen oder bei Bergabfahrten geladen. Den Wechsel zwischen Antriebs- und Lademodus regelt ebenso wie das reibungslose Zusammenspiel aller Komponenten eine intelligente Steuerelektronik unmerklich und ganz ohne Zutun des Fahrers völlig automatisch.
Die Mildhybridtechnologie ermöglicht es, den Motor nicht nur im Stand etwa vor einer roten Ampel, sondern ebenso während der Fahrt zum Beispiel beim Ausrollen abzuschalten.
Einstiegsdiesel in zwei Leistungsstufen
Zum Einsatz kommt die Technologie beim Tucson 2.0 CRDi mit 136 kW/185 PS Leistung (Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 5,7-5,2) sowie beim im Herbst 2018 neu eingeführten Motor mit 1,6 Litern Hubraum. Dieser Vierzylinder wird in zwei Leistungsstufen mit 85 kW/116 PS (Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 4,4) oder 100 kW/136 PS (Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 4,9-4,4) angeboten. Charakteristisch sind deutlich reduzierte Verbrauchs- und Emissionswerte: Durch die Mild-Hybrid-Technologie nimmt der kombinierte Kraftstoffkonsum je 100 Kilometer um etwa 0,6 Liter je 100 Kilometer ab. Während der Einstiegsmotor in Verbindung mit Frontantrieb und Sechsganggetriebe kommt, steht die stärkere Variante auch in Kombination mit Allradantrieb und/oder 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zu Wahl.
Die Spitzenmotorisierung bei den Dieseln ist stets in Kombination mit einem Vierradantrieb verbunden. Das 2,0-Liter-Aggregat stellt ein maximales Drehmoment von kraftvollen 400 Newtonmeter bereit. Zur Wahl stehen Sechsganggetriebe oder Achtstufenautomatik. Das selbsttätige Schaltwerk, wie alle anderen Getriebe eine Entwicklung von Hyundai, gefällt durch sein schnellen, nahezu unmerklichen Schaltvorgänge. Weder beim Verbrauch, noch bei der Beschleunigung muss man gegenüber dem Handschalter Nachteile in Kauf nehmen. Alle Dieselmotoren von Hyundai besitzen eine SCR-Harnstoffeinspritzung, um den Ausstoß von Stickoxiden zu verringern.
Schlupfabhängiges Allradsystem
Die 4WD-Varianten greifen auf ein System mit schlupfabhängiger Kraftverteilung zurück. Im Normalbetrieb ist auch der Allradler mit Frontantrieb unterwegs. Drohen allerdings auf rutschigem Untergrund die Vorderräder durchzudrehen, werden bis zu 50 Prozent der Antriebsleistung blitzschnell an die hinteren Räder geleitet. Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern kann der gleichmäßig verteilte Allradantrieb auch per Knopfdruck vom Fahrersitz aus zugeschaltet werden, etwa wenn verschneite Passagen zu überwinden sind.
Fazit
Der Hyundai Tucson ist ein schicker und komfortabler Reisewagen mit dem man sich in der Stadt wie auch auch auf langen Strecken wohl fühlt. Im klar gezeichneten Innenraum mit angenehmen Materialien bleibt der Kompakte angenehm leise. Seine Bedienung funktioniert weitgehend intuitiv. Straßenunebenheiten schluckt das kompakte SUV locker weg. Mit den verschiedenen Drive Modi der Fahrer die Charakteristik von Getriebe und Lenkung auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. Neben der Normal-Einstellung steht der Sport-Modus zur Verfügung. Dann schalten die Getriebe schneller und die elektrische Servolenkung arbeitet direkter. In meinen Augen braucht sich der Tucson keinesfalls vor Tiguan und Co zu verstecken. Die Preise für den Tucson beginnen bei rund 23.000 Euro für den Benziner mit 132 PS. Unser leistungsstarker Testwagen in N-Line Ausstattung mit dem 1,6 Liter Benziner (177 PS), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, schlupfunabhängigem Allradantrieb und weiteren angenehmen Optionen will mit rund 38.000 Euro bezahlt sein. Sein Verbrauch pendelte sich während unseren Testfahrten bei 9,2 Litern ein. Hyundai gibt als kombinierten Normverbrauch für diese Variante 7,4 Liter je 100 Kilometer an.
Auch für seinen kompakten SUV gewährt Hyundai fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung.
Technische Daten
Hyundai Tuscon 1.6 T-GDI, DCT (7 Gänge), 130 kW (177 PS), Allrad
Getriebe: 7-GangDoppelkupplungsgetriebe Zylinderanzahl (Ventile): 4 (16)
Hubraum (cm3): 1.591
Bohrung x Hub (mm): 77 x 85,44
Leistung kW (PS) bei min: 130 (177)/5.500 Drehmoment (Nm) bei min: 265/1.500–4.500 Schadstoffeinstufung: Euro 6d-TEMP Höchstgeschwindigkeit (km/h): 201 Beschleunigung 0–100 km/h (Sek.): 9,8 Kraftstoffverbrauch: 7,4 l CO2-Emission (g/km): 175 CO2-Effizienzklasse: D Tankinhalt ca. (l) 62
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.480/1.850/1.655 (1.660)
Radstand (mm) 2.670
Spurweite vorne/hinten (mm) 18″-Felgen 1.608/1.620
Bodenfreiheit (mm) 172
Kofferraumvolumen bei aufgestellter Rücksitzbank: 513 l
Kofferraumvolumen bei umgeklappter Rücksitzbank: 1.503 l Leergewicht (kg): 1.637–1.803 Zulässiges Gesamtgewicht (kg): 2210 Anhängelast ungebremst (kg): 750
Testwagenpreis: rund 38.000 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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