Ford Edge – europäisierter Ami-SUV kommt nach Deutschland

In den USA ist er ein alter Bekannter. Dort ist der Mid-Size-SUV seit mehreren Jahren auf dem Markt.  Und weil Ford in Europa einen SUV in der Größe eines VW Touareg, Kia Sorento, BMW X5 oder Mercedes GLE (vormals M-Klasse) fehlte, war es naheliegend den Ford Edge mit für Europa passenden Motoren auch auf dem alten Kontinent anzubieten.Ford Edge Seitenansicht 2016Die Erscheinung dieses amerikanischen SUV passt nämlich durchaus nach Europa. Sein klargezeichnetes Blechkleid und sein ausgewogenes Verhältnis von Breite zu Höhe und Länge dürfte nah am goldenen Schnitt liegen. Mit seinem kraftstrotzenden Vorderbau und dem mächtigen Kühlergrill hinterlässt dieser massive SUV Eindruck – nicht allein in den Rückspiegeln.

Viel Platz und Komfort

Selbstredend sind die in den USA so beliebten großvolumigen Blubber-Maschinen mit ihrem hohen Benzinverbrauch hierzulande kaum verkäuflich. So bietet Ford den Europa Edge in Deutschland ausschließlich mit zwei Dieselmotoren – jeweils mit Allradantrieb – an. Der Schwächere mit 180/132 PS/kW, der Größe mit Bi-Turbo Aufladung leistet 210/154 PS/kW und bringt schon bei 2.000 Umdrehungen pro Minute 450 Newtonmeter Drehmoment auf die Straße. Der 180-PS-Diesel mit seinen 400 Newtonmetern wird aktuell ausschließlich mit einem 6-Gang-Handschaltgetriebe kombiniert. Während der große Diesel ausschließlich mit einem ohne erkennbare Schubunterbrechung schaltenden 6-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG-Automatik-Getriebe) geliefert wird.

Auf unseren ersten Testfahrten zeigten sich beide Aggregate durchzugsstark und zu Gewicht und Größe des Edge passend. Naturgemäß macht der leistungsstärkere Selbstzünder mehr Spaß. Die Verbrauchswerte lagen auf unseren Testfahrten, die nicht verbrauchsoptimierend angelegt waren, knapp unter 10 Litern je 100 km. Auch wenn die von Ford angegebenen kombinierten Normwerte knapp unter 6 Liter je 100 Kilometer liegen, ist das kein schlechter Wert für einen großen SUV. Die Fahrwerksabstimmung des Ford Edge kann getrost als europäisch gewertet werden. Nicht zu weich, nicht zu hart, gibt der Ami-SUV ein solides und sicheres Feedback.

Moderne Assistenzsysteme für zusätzliche Sicherheit

Das Platzangebot sollte selbst einer fünfköpfigen Familie ausreichen. Im Gepäckfach stehen 602 bis 1.847 Liter (2-Sitz-Modus) an Ladevolumen zur Verfügung. Praktisch ist die Umlegefunktion der Rücksitze per Knopfdruck vom Gepäckraum aus. Die Sitze des Ford Edge sind bequem und geben trotzdem guten Seitenhalt. Die Qualitätsanmutung im Innenraum ist überraschend hochwertig, auch wenn man hier keine Premiummaßstäbe anlegen sollte. Mein Tipp: Das super-große Panoramadach mit der elektrischen Sonnenblende (1.150 Euro) lässt auf Wunsch viel Licht rein und schlechte Luft raus. Auch auf den Abstandsregeltempomaten (hier ACC genannt und mit 500 Euro nicht zu teuer) sollte man beim Kauf eines Neuwagens aus der Sicht der Verfassers aus Sicherheits- und Komfortgründen nicht verzichten.

Ford Edge Auspuff 2016Hierzulande allein mit Dieselmotoren bestellbar

Die Preise für den Ford Edge starten in der Trend-Ausstattung bei 42 900 Euro. Titanium gibt es ab 46.600 Euro, Sport ab 49.050 Euro. Wer darüber hinaus die gern genommenen Ausstattungsdetails dazu bestellt, schafft es auch auf 55.000 Euro. Mit dem 210 PS leistenden Bi-Turbo-Diesel-Motor versehen kostet der Ford Edge ab 50.100 Euro, dann mit der Titanium-Ausstattung.

Fazit

Der SUV aus den USA dürfte auch in Deutschland oder Europa seine Freunde finden, denn sein Design ist gelungen. Bekanntlich finden schöne Automobile immer ihre Käufer. Zudem kann der Ford Edge im Vergleich zu europäischen Anbietern mit einem ausgewogenen Preis-/Leistungsverhältnis punkten. Mit seinen zwei Jahren Garantie liegt er zwar auf gleicher Höhe mit deutschen Anbietern, im Vergleich mit den Koreanern Hyundai (5 Jahre) und Kia (7 Jahre) allerdings deutlich schlechter.

 

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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker

Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.

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