Einmal am Nürburgring gewinnen – Beim 24h-Rennen

Das Falken-Motorsport-Team um Sven Schnabl  zählt beim ADAC 24 H-Rennen auf dem Nürburgring mit seinem Porsche 911 GT3 zu den Favoriten. Wolf Henzler ist einer der vier Fahrer. Ob der schwäbische Rennfahrer Wolf Henzler möglicherweise zur Mercedes wechselt und wer ihm am Streckenrand die Daumen drückt, fragte Nele Korn kurz vor dem Start bei dem sympathischen Schwaben nach.

Herr Henzler, haben Sie gut geschlafen?

Henzler: Ja, ich muss sagen, ich habe sehr gut geschlafen. Manchmal schlafe ich nicht so gut.

Wo haben Sie denn geschlafen?

Henzler: Wir schlafen hier direkt neben der Rennstrecke. Dieses Mal war es sehr ruhig.


M15_1261Sie schlafen in einem Camp?

Henzler: ( lacht)  Nein, im Dorint-Hotel. In den letzten Jahren war schon früh morgens relativ viel Krach auf der Straße. Oder ich habe es in diesem Jahr halt irgendwie nicht gehört. Es war wohl nicht so laut. Die Campingplätze sind nicht weit weg. Dort wird oft sehr laut Musik gespielt. Das habe ich in diesem Jahr wohl einfach nicht so mitbekommen.

Fühlen Sie sich gut vorbereitet?

Henzler: Ja, wir Porsche-Werksfahrer werden unterstützt von einem professionellen Team der Universität in Potsdam. Die checken zweimal im Jahr unsere Fitness, geben uns dann Ratschläge und Anweisungen in welchen Bereichen wir Defizite haben und noch trainieren müssen.  Kraft oder Ausdauer. Zweimal im Jahr geht es für 10 Tage in ein sogenanntes Fitnesscamp. Während der Saison haben wir natürlich einen Trainingsplan. Wir sind dementsprechend fit, so dass wir ein 24h-Rennen ohne Probleme überstehen.

 

Wolf Henzler
..und die Stimmung im Team?

Henzler: Die Stimmung ist sehr gut. Auf das Rennen haben wir hingearbeitet. Alle wollen nun, dass es endlich losgeht.

Haben Sie einen Lieblingskollegen?

Henzler:  Nein, ich mag alle Fahrer. Im letzten Jahr haben wir Alex Imperatori dazubekommen. Mit Martin und Peter fahre ich seit 2011. Wir verstehen uns alle prächtig. Da ist keiner neidisch auf den anderen, wenn der eine mal einen Satz neuer Reifen mehr im Training bekommt und der andere nur mit den Gebrauchten raus fahren darf.

 

Foto 16.05.15 10 36 10Wie wichtig sind denn die Reifen?

Henzler: Die sind natürlich wichtig. Genauso wichtig ist aber, dass das Auto durchhält. Wenn das Auto nicht durchhält, kann der Reifen noch so gut sein und kann noch so schnelle Rundenzeiten  fahren. Bei so einem langen Rennen ist es einfach wichtig, dass man keine unnötig Reparaturen an der Box hat und die Reifen von der ersten bis zur letzten Runde einen konstanten Grip halten. Da haben wir uns gut präpariert und sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet.

Jetzt sind Sie schon so lange dabei. Haben Sie als Schwabe noch nie geliebäugelt zu Mercedes zu wechseln?

Henzler: Nein.  Ich gehöre zu Porsche. Was will man mehr, als für Porsche zu fahren. Porsche ist genauso schwäbisch wie Mercedes. Ich will nicht von Porsche weggehen. Es macht riesig Spaß für Porsche zu fahren.

M15_1262Lassen Sie mich mal raten, was Sie privat für ein Auto fahren?

Henzler: Klar (lacht). Ein Porsche – Panamera 4 S.

Haben Sie schon ans Aufhören gedacht?

Henzler: Bis jetzt noch nicht. Klar, so ein Rennfahrerleben ist begrenzt, wie bei anderen Sportlern auch. Bei Fußballern sagt man so Mitte 30. Bei Rennfahrern kann es schon etwas länger gehen. Bei unseren Rennen ist jedoch sehr viel Erfahrung gefragt. Das ist ein wichtiger Punkt. Ein Fahrer, der das schon längere Jahre macht, kennt die Strecken einfach besser.

Wer fiebert denn mit Ihnen bei diesem 24H-Rennen mit?

Henzler: Meine Eltern kommen. Seit ich hier fahre, kommen die beiden jedes Jahr her. Ich fahre sonst sehr viel für Falken in Amerika und das ist zu weit für meine Eltern. Und natürlich kommen auch viele Freunde an den Renntagen zum Ring.

Wie werden Sie bei diesem 24h-Rennen auf dem Nürburgring abschneiden?

Henzler: Das Primär-Ziel ist durchzufahren. Das Auto und die Reifen halten. Wenn wir das schaffen, haben wir eine realistische Chance auf das Podium. Nachdem wir letztes Jahr hier Vierter geworden sind, möchte ich jetzt auf das Podium fahren. Ich denke, wir haben es verdient, Dritter zu werden. Mein Traum wäre einmal am Nürburgring zu gewinnen.

 

Zur Person: Wolf Henzler ist Profi-Rennfahrer. 2004 gewann der in Nürtingen geborene Schwabe den Porsche Supercup und ist seit 2008 Porsche Werksfahrer. Neben seinem 24h-Engagement für Falken Motorsports ist der 40 Jährige auch in der amerikanischen Tudor United SportsCar Championship für das Team Falken auf einem Porsche 911 RSR unterwegs.

 

Und sie haben es auf das Podium geschafft! Das Falken-Team wird Dritter.
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Cornelia Weizenecker
Cornelia Weizenecker

Ich bin die Frau bei Der-Autotester.de. Autos sehe ich nicht durch die rosarote Brille. Von heißen Kisten bleibe ich (meist) unbeeindruckt. „Hauptsache es fährt“, lasse ich aber auch nicht durchgehen. Ganz im Gegenteil. Ein Auto muss für mich vor allem alltagstauglich, umweltschonend und bezahlbar sein. Nur bei Cabrios und Oldtimern kann ich schwach werden. Elektroautos bringen mich zum Strahlen.

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