Drei neue Motoren für Range Rover Evoque und Land Rover Discovery 

Der britisch-indische Automobil-Hersteller Land Rover stellt drei neue Motoren für Range Rover Evoque und Land Rover Discovery Sport vor. Warum die neuen Vierzylinder-Aggregate der sogenannten Ingenium Baureihe eine Bereicherung sind? Wir haben die neuen Motoren in beiden Modellen für Sie getestet und verglichen.

Zum einen der von Jaguar Land Rover entwickelte „Ingenium“ Si4-Benziner mit 177 kW/240 PS. Zum anderen die neue Top-Motorisierung mit 213 kW/290 PS Leistung. Neu ist auch der „Ingenium“ Sd4-Dieselmotor, der 177 kW/240 PS aus seinen vier Töpfen quetscht. Die drei neuen Antriebe erweitern die Motorenpalette der beiden Kompakt-SUVs seit September 2017. Der Range Rover Evoque und der Land Rover Discovery Sport teilen sich bekanntermaßen die technische Plattform. Die drei neuen Antriebe werden im britischen Motorenwerk in Wolverhampton produziert.

Der Range Rover Evoque, ist seit 2011 auf dem Markt. Bis heute wurden beachtliche 600.000 Evoque weltweit verkauft. Mit seiner starken Individualisierbarkeit und der einprägsamen Formsprache hat er inzwischen – wie andere Range Rover Modelle – bei seinen Fans Kultstatus erreicht. Als Coupé, Fünftürer und zuletzt auch als Cabrio trifft er so weltweit den Nerv seiner Kunden.

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Das Schwestermodell des Evoque, der robuste Discovery Sport, punktet mit Flexibilität, den hier finden bis zu 7 Personen Platz. Mit seinen kompakten Außenmaßen, der hohen Sitzposition, dem enormen Platzangebot und seiner ausgeprägter Geländetauglichkeit ist er auf Kundenfang.

Wir haben zunächst den 177 kW/240 PS Sd4-Dieselmotor in beiden Modellen getestet. Diese 2.0 Liter Maschine ist mit ihrem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmetern der bislang stärkste Dieselantrieb in den kompakten Range Rovern. Er ersetzt den „alten“ Sd4 mit seinen 180 PS, der seine Kraft ebenfalls aus zwei Litern Hubraum bezog und 430 Newtonmeter als maximales Drehmoment bereitstellte.

Dem Evoque wird ein kombinierter Normverbrauch von 5,8 Litern attestiert, dem Disco Sport 6,4 Liter auf 100 Kilometer. Es ist ein echter Genuss, den laufruhigen, kultivierten und schon bei unteren Drehzahlen kräftigen neuen Diesel zu fahren. Bei Bedarf katapultiert uns der mit einem Twin-Scroll-Lader bestückte Ingenium-Diesel in 7,3 (Evoque) bzw 7,5 Sekunden (Disco Sport) auf Tempo 100. Bei solchen Gasstoß-Orgien wird der neue Antrieb allerdings wesentlich mehr verbrauchen, als den angegebenen Normverbrauch. Im Evoque erreicht der Antrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h, im Disco Sport 216 km/h.

Der neue Si4 Benziner erreicht mit 177 kW/240 PS stellt genauso viel Leistung bereit, wie der Diesel. Naturgemäß liegt sein Drehmoment-Maximum mit 340 Nm wesentlich unter dem des Diesels. Er beschleunigt – trotz Allradantrieb – mit 7,3 (Evoque) bzw. 7,6 Sekunden (Disco Sport) geringfügig langsamer auf Tempo 100 als der Diesel. Und auch der kombinierte Normverbrauch von 7,3 (Evoque) bzw. 8,0 Liter (Disco Sport) ist dem des Diesels deutlich unterlegen.der-AutotesterAuch mit dem Benziner erreichen Evoque  und Disco Sport eine Höchstgeschwindigkeit von 221 bzw. 216 km/h. Für einen Benziner ist dieser Motor ausgesprochen effizient und läuft ruhig. Wenn er die Sporen bekommt wird sein Sound wunderbar kernig. Dieser neue Benzin-Antrieb stellt eine Alternative für Diejenigen dar, die wenig fahren oder aufgrund der aktuellen Diskussion den Diesel meiden wollen.

Für die Kraftmeier steht der neue Si4-Vierzylinder-Benziner mit 213 kW/290 PS zur Verfügung. Er beschleunigt beide Modelle in 6,3 bzw. 6,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 231 bzw. 225 km/h. Sein Verbrauch liegt mit 7,6 bzw. 8,2 Litern je 100 km etwas höher, als bei seinem schwächeren Pendant. Drückt man ihn jedoch fleißig, wird sich der realistische Verbrauch eher bei 12 Litern einpendeln. Auf unseren ersten Testfahrten fällt das enorm gute Ansprechverhalten und die direkte Gasannahme auf. Sein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern ist zwar „nice to have“, aber ob er den höheren Verbrauch und den teureren Anschaffungspreis wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fazit:

Egal ob Range Rover Evoque oder Land Rover Discovery Sport, beide Modell haben ihren eigenen Charme. Mit den neuen modernen Motoren sind sie nicht nur sportlich, sondern auch zeitgemäß effizient unterwegs. Kritikpunkte? Nur die hohen Preise. Der neue Diesel ist ab 51.800 Euro im Evoque und für 50.950 Euro im Disco Sport erhältlich. Den 240 PS Benziner gibt es ab 43.850 bzw. 45.750 Euro. Die 290 PS starke Topmotorisierung kostet mindestens stolze 62.200 bzw. 52.650. Alle Motoren sind serienmäßig mit Allradantrieb und Automatikgetriebe kombiniert. Die drei neuen Motoren wurden im Engine Manufacturing Center in Wolverhampton entwickelt, wo der Konzern rund einer Milliarde Pfund Sterling bzw. 1,17 Milliarden Euro investiert hat, um zukunftsgerechte Antriebe zu entwickeln.der-Autotester

 

 

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Jan Weizenecker

Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.

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