Der überarbeitete Mazda CX-3: Emotion und Vernunft
Höher gelegte Cityflitzer wie der Mazda CX-3 stehen auch bei Frauen hoch im Kurs. Bei der Auswahl eines neuen Autos spielen nicht nur gefälliges Design und günstige Unterhaltskosten eine Rolle – auch Umweltaspekte werden berücksichtigt. Das kleine City-SUV von Mazda möchte mit seinen Stärken nicht nur die Frauenherzen im Sturm erobern. Das hat schon bisher gut geklappt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat der japanische Autobauer das City-SUV jetzt überarbeitet. „Mit dem Mazda CX-3 haben wir vor drei Jahren einen Volltreffer gelandet“, weiß Bernhard Kaplan, Geschäftsführer von Mazda Deutschland und erinnert an dessen Markteinführung in 2015. 
Lack & Leder
Bei den Änderungen an der Optik des CX-2 haben die Designer zurückhaltend agiert. Warum etwas ändern, was den Kunden offensichtlich gefällt. Also ging es um Feinschliff. Ins Auge fällt der neue Kühlergrill mit seiner modernen Lamellenstruktur. Auch die Rückleuchten strahlen nun in einem neuen Licht. Und der neue Sonderlack „Magmarot-Metallic“ (Aufpreis 900 Euro) gibt dem CX-3 einen sportlicheren Look.
Stärker haben die Mazda-Verantwortlichen beim Innenraum eingegriffen. Das Gestühl kann nun mit weißen Lederbezügen geordert werden. Eine gesteppter Ziernaht läuft quer über Armaturenbrett und macht den CX-3 nobler. Neu ist auch die nun serienmäßige Mittelarmlehne vorne, für die durch den Verzicht auf den mechanischen Handbremshebel Platz auf der Mittelkonsole geschaffen wurde.
Motoren & Sicherheit
Alle Motoren, die für den CX-3 zu haben sind, erfüllen nun die aktuell anspruchsvollste Abgasnorm „6d-TEMP“. Um das zu schaffen, benötigen die Benziner der Japaner indes keinen Partikelfilter. Das überrascht, denn es ist eine Ausnahme in der Branche. Und der neue Dieselantrieb, dessen Hubraum – entgegen dem Trend zum Downsizing – von 1,5 auf 1,8 Liter vergrößert wurde, kommt ohne SCR-Abgassystem aus.
Auch das lässt staunende Journalistenblicke zurück. Eine Abgasnachbehandlung per Harnstoffeinspritzung ist nicht nötig. Gut für die Kunden, denn sie müssen nicht an das Nachfüllen von Harnstoff denken. Wie das funktioniert bleibt ein Stück weit das gut gehütete Gehemnis der Mazda-Ingenieure. Nur so viel verraten sie: Eine Reihe von innermotorischen Maßnahmen wie die Senkung von Druck und Temperatur im Brennraum, die durch die Hubraumvergrößerung möglich wurde, sowie ein NOX-Speicherkat seien mit dafür verantwortlich. Der 1,8 Liter Diesel leistet jetzt 85 kW/115 PS. 
Neu an Bord ist der Berganfahrassistent. Eine elektrische Parkbremse, die nun zur Serienausstattung gehört, macht es möglich – ohne dabei zurück zu rollen – am Berg anfahren zu können. Daneben gibt es einen neuen Stau-Assistenten (nur in Verbindung mit Automatikgetriebe), der in Stau-Situationen selbstständig abbremst und danach wieder selbstständig auf das zuvor eingestellte Geschwindigkeitsniveau beschleunigt. Der überarbeitete City-Notbremsassistent erkennt (bis Tempo 80) nun auch Fußgänger. Zudem spendiert Mazda dem CX-3 von nun an an der Front Parksensoren. Apple Car Play und Android Auto sind für die Einbindung von Smartphones (auch nachrüstbar) für 300 Euro im Angebot.
Sprint & Stopp
Zwei Motoren, den Benziner mit 89 kW/ 121 PS und den Diesel mit seinen 115 kW/ 85 PS hat frau über die bergigen Straßen um Malaga gejagt. Auffällig leichtfüßig lässt sich der Citykraxler über den Asphalt bewegen. Grund dafür ist die neue Abstimmung der Dämpfer. Der neue CX-3 lenkt willig selbst in enge Kurven ein. Agil lässt er sich mit seinem dynamischen Antrieb beschleunigen. Das vermittelt Fahrspaß. Frau fühlt sich wohl. Auch der Berganfahr-Assistent kommt beim Anfahren nach Stopps an Anstiegen zum Einsatz. Zugegeben – die Sperre im Kopf muss erst entblockt werden, damit man dem System vertraut. Doch es funktioniert bestens. Der Sound des Benziners kommt im Innenraum angenehmer an, als der des Dieselantriebs. Spezielle Maßnahmen zur Geräuschdämmung tun hier ein gutes Werk. 
Kind & Kegel
Innen ist der 4,28 Meter lange Japaner größer, als man es von außen erwarten würde. Vorn sitzt es sich klasse. Auf der Rückbank genießt man auch als Erwachsener mit europäischen Körpermaßen genügend Kopffreiheit. Auch für die Knie bleibt erträglicher Lebensraum. Der Kofferraum bietet mit seinen 350 bis 1.260 Litern (bei komplett umgeklappter Rückbank) genügend Platz. Frau sieht den CX-3 als ideales Gefährt für Paare. Ein Familienauto kann und möchte der schöne Japaner nicht sein.

Beim Benziner sind die angegebenen 6,6 l/100 km – gemessen nach der neuen WLTP-Methode – doch noch ein gutes Stück von der Realität unserer Testfahrten entfernt. Auf dem Bordcomputer habe ich einen Durchschnittsverbrauch von 8, 8 Liter erkannt. Realistischer ist da der angegebene Durchschnittsverbrauch für den Diesel ausgefallen. Mazda hat hier 4, 4 Litern angegeben. Wir haben rund einen Liter mehr notiert.
Trotz der Aufwertungen ändert sich am Preis nichts. Es bleibt bei einem Basispreis von 17.990 Euro für den 89 kW/121 PS starken Benziner mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltgetriebe. Den Diesel gibt es ab 22.290 Euro. Er dürfte ausschließlich für Vielfahrer spannend sein. Bei den Händlern ist der neue CX-3 bereits eingetroffen.

Das Auge isst und entscheidet bekanntlich mit. Der optische Eindruck ist oft der entscheidende Impuls für eine Kaufentscheidung. Mit dem CX-3 fährt frau jedenfalls gerne vor. Motoren, welche die höchste Abgasnorm erfüllen, geben Käufern ein gutes Gefühl. Ach ja: Im Jahr 2020 soll der CX-3 mit Hybrid-Antrieb kommen. Eine reine Elektrovariante ist in der Langfristplanung.

Länge x Breite x Höhe (m): 4,28 x 1,77 x 1,54
Radstand (m): 2,57
Motor: R4-Diesel, 1759 ccm, Turbolader, Direkteinspritzung
Leistung: 115 / 85 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 270 Nm bei 1600 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,9 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 4,4 Liter
CO2-Emissionen: 114 g/km (Euro 6d Temp)
Leergewicht / Zuladung: 1318 kg / 512 kg
Kofferraumvolumen: 350 – 1.260 Liter
Max. Anhängelast: 1.200 kg
Wendekreis: 11,4 m
Bereifung vorne//hinten: 215/50 R16
Basis-Preis für den Diesel: ab 22.290 Euro
Basis-Preis für den Benziner: 17.990 Euro
Fotos: vandervaartfotografie.nl (3), Der-Autotester.de
Cornelia Weizenecker
Ich bin die Frau bei Der-Autotester.de. Autos sehe ich nicht durch die rosarote Brille. Von heißen Kisten bleibe ich (meist) unbeeindruckt. „Hauptsache es fährt“, lasse ich aber auch nicht durchgehen. Ganz im Gegenteil. Ein Auto muss für mich vor allem alltagstauglich, umweltschonend und bezahlbar sein. Nur bei Cabrios und Oldtimern kann ich schwach werden. Elektroautos bringen mich zum Strahlen.
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