Der neue Skoda Octavia – Mittelklassequalitäten zum Kompaktwagenpreis
War das wirklich ein Skoda, der mir eben entgegen kam? Diese flache und breite Anmutung mit dem feinen Strich des LED Tagfahrlichts weckt ganz andere Markenassoziationen. Aber tatsächlich, das war der neu Skoda Octavia. Klar, schnörkellos und präzise nennen die Skoda Designer ihren Entwurf und ich kann ihnen nur zustimmen. Die Front des Autos wirkt durch die Betonung horizontaler Linien und der neuen Platzierung des Skoda Logos selbstbewusster. Die Seitenansicht des Octavia erscheint im Vergleich zum Vorgänger deutlich dynamischer. Dazu tragen der lange Radstand und der kürzere Überhang vorne ebenso bei, wie die weit nach hinten gezogene C-Säule. Die hohe, scharf gezeichnete Seitenlinie streckt das Auto optisch und arbeitet die coupéartige Silhouette markant heraus. Ein besonderes Erkennungsmerkmal ist nun die hochgezogene dynamische Fensterlinie in den Hintertüren, die dem Fahrzeug Kraft und Richtung gibt. Gegenüber seinem Vorgänger ist er der Octavia deutlich gewachsen. Nicht zuletzt, um sich vom erst jüngst präsentierten Skoda Rapid noch oben abzusetzen.
In der dritten Generation möchte der kompakte Octavia mit seinem Mittelklasse-Platzangebot, hoher Funktionalität, innovativen Sicherheits- und Komfortsystemen, sparsamem Verbrauch und etlichen cleveren Detaillösungen bei den Kunden punkten. Der Octavia möchte die Verbindung einer eleganten Limousinen-Form mit den praktischen Vorzügen eines Autos mit großer Heckklappe sein. Und Skoda verspricht, die Mittelklasse-Qualitäten zum Kompaktwagenpreis zu liefern. Und tatsächlich sind seine Raumwerte spitze im Kompaktsegment. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der Octavia in Länge und Breite sichtbar gewachsen. Der Neue ist 90 mm länger und 45 mm breiter als der Octavia der zweiten Generation. Gleichzeitig legte der Radstand um knappe 11 Zentimeter zu, was dem Innenraum und dem Platzangebot im Fond zugute kommt. So misst der Innenraum nun 1.782 mm, die Passagiere haben mehr Kniefreiheit (73 mm) und mehr Kopffreiheit hinten (980 mm). Auch das Gepäckraumvolumen von 590 Litern ist ein Top-Wert in der Klasse. Bei komplett umgeklappter Rückbank stehen sogar 1.580 Liter zu Verfügung.
Bündel moderner Assistenzsysteme
Skoda hat dem Octavia ein ganzes Bündel moderner Sicherheits-Systeme verpasst. So den adaptiven Abstandsassistenten mit Frontradar-Assistent und City-Vollbremsfunktion. Einen Spurhalteassistenten, eine Multikollisionsbremse (automatischer Bremseingriff bei Unfall), den proaktiven Insassenschutz (Absicherung des Fahrzeugs in Unfallsituationen) oder eine Müdigkeitserkennung für den Fahrer. Diese Systeme sollen helfen, Unfälle zu vermeiden oder deren Folgen für Passagiere und andere Verkehrsteilnehmer abzumildern.
CO2-Ausstoß ab 89 Gramm pro Kilometer
Neu entwickelte Benzin- und Dieselmotoren und ein niedriger cw-Wert in Kombination mit einem geringeren Fahrzeuggewicht sollen die Verbrauchswerte deutlich senken. So wird die GreenLine-Version des neuen ŠKODA Octavia (1,6 TDI/81 kW), die jedoch erst Ende 2013 verfügbar sein wird, mit einem CO2-Ausstoß von nur 89 g/km und einem Norm-Mix-Verbrauch von lediglich 3,4 Litern Diesel auf 100 km angegeben. Insgesamt werden vier Benzinmotoren, alle mit moderner TSI-Technologie, und vier moderne TDI Common Rail-Diesel zur Verfügung stehen. Ebenfalls für Ende 2013 ist ein Erdgasantrieb angekündigt. Außer für die jeweilige Benzin- und Diesel-Basismotorisierung verfügen alle Aggregate serienmäßig über Start-Stopp-Automatik und Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation). Die Motorenpalette reicht bis zur Topmotorisierung mit einem 1,8 TSI und 132 kW. Als Getriebe kommen manuelle und automatische DSG-Getriebe zum Einsatz. Mit dem 63 kW (86 PS) leistenden 1,2 Liter Einstiegsbenziner kostet der Octavia in der „Active“ Linie ab 15.990.- Euro. Für den 1,6 Liter Diesel Direkteinspritzer (77 kW/105 PS) werden Preise ab 20.090 Euro aufgerufen.
Mein Fazit: Skoda scheint seinen Weg preisgünstiger Autos mit hohem Nutzwert, niedrigem Verbrauch und cleveren Detaillösungen konsequent weiter zu gehen. Der neue Octavia ist zudem der Beweis, dass die Skoda Designer gefällige Autos zeichnen können. Wer beim Autokauf keinen gesteigerten Wert auf Prestige legt, ist bei Skoda Octavia gut aufgehoben.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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