Der neue Ford Fiesta ST – 200 PS für den Kleinwagen-Klassiker
Auf ihn haben Fans schon sehnsüchtig gewartet. Nun gibt es den neuen Fiesta wieder als ST. Diese kleine pure Fahrmaschine stellt den Fahrspaß in den Fokus. Wir haben den Hammer Fiesta schon gefahren:Und natürlich war unser Testwagen mit dem gegen Aufpreis verfügbaren „Performance-Paket“ – versehen. Dieses Paket ist ein Muss für Fans heisser Kisten. Es besteht aus einem mechanischen Sperrdifferenzial für die angetriebene Vorderachse, einer Launch Control sowie einer Performance-Schaltanzeige –, kraftadaptierende Fahrwerksfedern für ein noch agileres Lenkverhalten und drei per Tastendruck auswählbare Fahrdynamik-Programme. Die dritte Generation des Ford Fiesta ST wird von einem 1,5 Liter großen und akustisch eindrucksvollen Drei-Zylinder-Turbomotor mit Benzin-Direkteinspritzung und intelligenter Zylinder-Steuerung angetrieben. 200 PS bzw. 147 kW leistet diese Maschine im Fiesta ST. In nur 6,5 Sekunden sprintet der „ST“ aus dem Stand auf 100. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 232 Stundenkilometer. Der sportlichste Fiesta ist als 3-Türer und als 5-Türer zu haben und ab sofort bestellbar. Und er bleibt bezahlbar. Zu einem Einstiegspreis von 22.100 Euro kommt er im Juli in die Show-Rooms der Ford-Händler.
Drei per Tastendruck auswählbare Fahrdynamik-Programme
Der neue Fiesta ST wartet serienmäßig mit drei Fahrdynamik-Programmen auf, die der Fahrer per Tastendruck wählen kann: „Normal“, „Sport“ und „Rennstecke“. Entsprechend ändern sich jeweils die Abstimmung des Motors, der Lenkung und der elektronischen Stabilitätssysteme. Auch der Klang sowie die Lautstärke der serienmäßigen Doppelrohr-Auspuffanlage mit aktiver Klappensteuerung wird dem jeweiligen Fahrdynamik-Programm angepasst. Im Sport-Modus reagiert der Turbo-Benziner spürbar direkter auf Gaspedalbefehle, auch die Lenkung spricht unmittelbarer an. Die Auspuffanlage untermalt diese dynamische Abstimmung mit einem kernigen Sound. Im Modus „Rennstrecke“ werden alle dynamischen Fahrzeugsysteme auf möglichst schnelle Rundenzeiten ausgelegt. Die Traktionskontrolle ist abgeschaltet. Im oberen Drehzahlbereich klingt die Auspuffanlage besonders kehlig.
Drei ESP-Optionen
Unabhängig vom gewählten Fahrdynamik-Programm hat auch das Elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm (ESP) drei Einstellungsoptionen. Im „Normal“-Modus, bleibt es voll aktiv, und bietet auch ungeübten Fahrern unter schwierigen Straßenverhältnissen ein hohes Maß an Sicherheit und Schutz. Im „Sport“-Modus, der für Routiniers am Lenkrad konfiguriert wurde, greift es später ein und erlaubt dadurch eine dynamischere Fahrweise.
Für den Einsatz auf der Rennstrecke lässt sich das ESP auch komplett abschalten.
„Die Fahrer sportlicher Kompaktmodelle stellen große Erwartungen an ihr Auto“, betont Leo Roeks, Direktor Ford Performance Europa. Und weiter … „in die Entwicklung des neuen Ford Fiesta ST konnten wir viele Dinge einfließen lassen, die wir mit dem Ford Focus RS und dem Ford GT gelernt haben“. An der Verbundlenker-Hinterachse des neuen Fiesta ST kommt erstmals die von Ford entwickelte und patentierte Force Vectoring-Technologie zum Einsatz. Sie basiert auf kaltgeformten Fahrwerksfedern mit richtungsgebundener Wicklung, die mit variierenden Durchmessern sowie asymmetrisch ausgelegten Windungsabständen für jede Fahrzeugseite präzise angepasst werden.
Dies bedeutet: In Kurven kann das Fahrwerk größere Querkräfte aufnehmen und sorgt somit für ein noch besseres Einlenkverhalten und für noch agilere Richtungswechsel mit präzisen Rückmeldungen – Eigenschaften, die sich überaus positiv auf die Fahrdynamik insgesamt auswirken, ohne dass dabei Nachteile beim Federungs- oder Abrollkomfort hingenommen werden müssten. Ebenfalls von Vorteil: die Gewichtsersparnis von zehn Kilogramm gegenüber konventionellen Achs-Anlenkungen. Zugleich ermöglichen an der Hinterachse spezielle Einrohr-Stoßdämpfer von Tenneco mit sogenannter RC1-Ventil-Technologie eine frequenzabhängige Dämpfung. An den Vorderrädern setzt Ford auf Zweirohr-Dämpfer. Das Ergebnis: nochmals reduzierte Nick- und Rollbewegungen der Karosserie in Verbindung mit einem unverändert hohen Federungskomfort auch bei höheren Geschwindigkeiten. Insgesamt erreicht die Verbundlenker-Hinterachse des neuen „ST“ mit 1.400 Nm/deg die höchste Rollsteifigkeit aller Performance-Modelle von Ford.
Bezahlbarer Fahrspaß
„Der Aufwand für die Abstimmung des Ford Fiesta ST-Fahrwerks war dreimal so hoch wie üblich, aber die Mühe hat sich gelohnt: Das Set-up liefert den Fahrspaß, den unsere Kunden zu Recht von einem ST-Modell erwarten, und kombiniert dies mit alltagstauglichen Komfort-Eigenschaften“, erläutert Roeks. Selbstredend müssen die Bremsen des ST zu seiner Leistung passen. So greifen die üppig dimensionierten Bremsen mit 278 Millimeter großen, innenbelüfteten Scheiben vorn und 253-Millimeter-Scheiben hinten kräftig zu. Auf unseren Testfahrten auf den Bergstraßen mit ihren engen Kehren im Hinterland von Nizza und Cannes hat uns der ST gezeigt, was er drauf hat. Und das ist richtig viel. Gierig zieht er den Kleinwagen im Drehzahlbereich um 4.000 Umdrehungen aus den Kurven. Viel zu schnell kommt die nächste Geschwindigkeitsbegrenzung. Gutmütig lässt sich der ST abbremsen und wenn der Überschwang mal zu groß war, auch leicht wieder einfangen. Die Abstimmung des Fahrwerks passt bestens zum Antrieb. Nicht zu hart, nicht zu weich. Das passt auch für den Alltag. Apropos Alltag: Auf unseren Testfahrten hat der ST runde 9,5 Liter genommen. Das ist in Relation zu dem, was wir dieser kompakten Fahrmaschine abverlangt haben, ein angemessener Wert. Wenn man seinen Gasfuß zügelt, sind um 2 Liter geringere Werte möglich. Bleibt nur die Frage, ob sich das mit dem zurückhaltenden Gasfuß machen lässt. Zu viel Spaß macht die Power-Kiste und zu geil klingt der durch eine Auspuffklappe und eine Soundverstärkung über Lautsprecher erzeugte Sound.
Umfangreiche Serienausstattung
Bereits die „ST“-Version wartet mit einer umfangreichen Serienausstattung auf. So gehören zum Lieferumfang unter anderem ein Berganfahr-Assistent, eine Doppelrohr-Auspuffanlage mit aktiver Klappensteuerung, der Fahrspur-Assistent inklusive Fahrspurhalte-Assistent, Ford Easy Fuel-Fehlbetankungsschutz, sprachsteuerbares Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 3 mit AppLink und 6,5-Zoll-Touchscreen, eine Geschwindigkeitsregelanlage inklusive Geschwindigkeitsbegrenzer, das intelligente Sicherheitssystems IPS (unter anderem mit Front- und Seiten-Airbag für Fahrer und Beifahrer sowie Kopf-Schulter-Airbags vorn und hinten), Nebelscheinwerfer inklusive statischem Abbiegelicht, Recaro-Sportsitze vorn, ST-Lederlenkrad im 3-Speichen-Design, ST-Sportfahrwerk sowie Leichtmetallräder 7,5 J x 17 im 5×2-Speichen-Desigen in Flash Grey mit 205/45 R 17-Reifen.
Technische Daten:
Ford Fiesta ST
Länge x Breite x Höhe (m): 4,07 x 1,74 x 1,47
Radstand (m): 2,49
Motor: R3-Benziner, 1497 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 147 kW / 200 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 290 Nm bei 1600–4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 232 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,5 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 6,0 Liter
Durchschnittsverbrauch im Alltag: 8,2 Liter
Effizienzklasse: D
CO2-Emissionen: 136 g/km (Euro 6d-Temp)
Leergewicht / Zuladung: 1262 kg / 372 kg
Kofferraumvolumen: 269–1093 Liter
Wendekreis: 11,7 m
Bereifung: 205/45 R17
Preis: 22.100 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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