Der Ford Mustang für Sparfüchse
Der Ford Mustang ist zweifelsohne ein Sportwagen Klassiker. Und für viele ist ein 4-Zylinder-Antrieb für den amerikanischen Hengst kaum vorstellbar. Für sie gehört ein fetter 8 Zylinder in dieses zeitlose Sportcoupé. Nicht allein wegen der Leistung – für sie muss ein Mustang fett blubbern.
Dieses unnachahmliche Geräusch ist für sie untrennbar mit dem Mustang verbunden. Aber es gibt auch gute Gründe, den Ford Mustang mit, aber einem verbrauchsgünstigeren Verbrenner zu verbinden, der dank Turbo-Kraft noch immer eine dynamische Leistung bereitstellt. Und für den guten Ton gibt es bekanntlich heute technische Möglichkeiten.
Auch ich habe zu denen gehört, die sich den Mustang nicht mit einem braven 4-Zylinder vorstellen wollten. Aber nach den 14 Tagen mit dem Testwagen habe ich meine Meinung geändert. Selbstverständlich stehe ich noch immer auf den Klassiker. Aber ich muss zugeben, die 290 PS des 4-Zylinders reichen aus. Und auch sein künstlich erzeugter Sound gefällt mit. Dabei darf man nicht vergessen, dass man so viel Leistung und eine solide Ausstattung zu einem Preis bekommt, der deutschen Herstellern die Tränen in die Augen treiben dürfte. Denn ab 39.900 Euro ist der in den USA gebaute Hengst hierzulande bereits zu haben. Und die Optionen-Liste für den Mustang ist angenehm kurz.
Der Preis ist heiß
Und nun zu den puren Fahrleistungen: Aus dem Stand beschleunigt der Mustang in 5,5 Sekunden auf Tempo 100. Das fühlt sich keinesfalls lahm an, sondern ausreichend sportlich. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 233 Stundenkilometern. Auch das reicht selbst auf deutschen Autobahnen selbstredend aus. Die Ergebnisse unserer Verbrauchstests sind interessant. Wenn man den 4-Zylinder auf der Autobahn zurückhaltend bewegt und nur selten die Richtgeschwindigkeit überschreitet, kann man diesen Mustang mit einem Verbrauch von 8,3 Litern bewegen.
Wenn man ihm dagegen die Sporen gibt, werden daraus aber 12 Liter. Ich finde, das sind der Leistung und der Größe des Wagens angemessene Werte. Die Abstimmung des Mustang-Fahrwerks fordert seinen Fahrer. Erfahrene Sportwagenlenker werden an dieser spitzen Auslegung ihre Freude haben. Junge Fahrer sollten zunächst mit einem volkstümlich abgestimmten Fahrzeug Erfahrungen sammeln, bevor sie sich an einen Mustang wagen. Das gilt insbesondere bei nasser oder feucht-rutschiger Fahrbahn. Dann muss sich der Muttand-Fahrer in Zurückhaltung üben, um nicht von der Straße zu rutschen. In solcher Situation sind Golf und Co leichter zu beherrschen.
Ordentliche Qualität
Die mit ordentlichem Leder bezogenen Sitze sind übrigens sau-bequem. Selbst nach einer 600 Kilometer Fahrt hat sich mein Rücken hier kaum beschwert. Und mein Rücken ist wahrlich ein Sensibelchen.
Zur klassischen Optik des Mustang passt auch seine analoge Bedienung. Man erkennt durchaus, dass das Design aus Amerika kommt. Aber so soll es wohl auch sein. Ich bin mit der Bedienung jedenfalls gut klar gekommen. Gestört hat mich, dass sich der Abstandsregeltempomat schon bei 20 Stundenkilometer ausschaltet. Also genau in den Situationen, in den man ihn besonders gut nutzen könnte. Am Anfang der Testphase musste ich mich darauf einstellen. Denn man erwartet, dass er bis zum Stillstand arbeitet. Unser Mustang ist mit einer 10 Gang Wandler Automatik versehen. Sie verrichtet ihre Arbeit ordentlich, erinnert bisweilen aber an frühe Wandler-Tage. Aber in den USA scheinen das die Fahrer zu mögen.
Gute Sitze
Auf den Rücksitzen ist für Erwachsene zu wenig Platz. Um wenigstens auf kurzen Strecken klar zu kommen, müssen sich die vorne Sitzenden einschränken. Der Fahrer ist dann sehr eingeschränkt. Für Gepäck ist jedoch viel Raum. 408 Liter lassen sich im Kofferraum unterbringen. Davor gilt es jedoch eine vergleichsweise hohe Ladekante zu überwinden. Das Gepäckfach reicht tief in das Wageninnere. Kleine Gepäckstücke, die weit nach hinten rutschen, müssen dann heraus geangelt werden. Aber der Mustang möchte ja keinem Kombi Konkurrenz machen.
Fazit
Wer einen Mustang möchte und dabei mehr auf sein Aussehen, als auf höchste Leitung wert legt, beim Kauf preissensibel ist und auch niedrig Verbrauchswert zu schätzen weiß, der könnte sich mit dem 4-Zylinder Antrieb im Mustang anfreunden. Ich bin von seiner Leistung positiv beeindruckt. Auch wenn die Sound-Ingenieure hier gute Arbeit geleistet haben, werden eingefleischte 8-Zylinder-Fans wohl nicht zu bekehren sein.
Technische Daten
Ford Mustang 2,3 l EcoBoost
Länge x Breite x Höhe (m): 4,79 x 1,91 (mit Spiegeln 2.08) x 1,38
Radstand (m): 2,72
Motor: 2,3 l „EcoBoost“
Leistung: 213kW / 290 PS bei 5400 U/min
Max. Drehmoment: 440 Nm bei 3000 U/min
Getriebe: 10-GangAutomatikgetriebe
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h
ECE-Normverbrauch: 9,2 Liter
CO2-Emissionen: 205 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Leergewicht / Zuladung: min. 1.747 kg / max. 276 kg
Wendekreis (m): 12,2
Kofferraumvolumen: 408 Liter
Basispreis: 39.900 Euro
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