„Creme 21 Youngtimer Rallye“: Capri-Sonne statt Champagner
Wenn irgendwo in Deutschland oder dem benachbarten Ausland auffallend gut gelaunte Menschen aus Young- und Oldtimern steigen, um sich im Teebeutelweitwurf oder Parkplatzmikado zu messen, kann das nur eines bedeuten: Die „Creme 21“ ist wieder unterwegs. Die etwas andere Gleichmäßigkeitsrallye für Autos, die möglichst mindestens 21 Jahre alt sind, wird in diesem Jahr vom 12. bis zum 16. September zwischen Essen und Luxemburg ausgetragen. Die BMW Group Classic engagiert sich bei der 17. Auflage der Youngtimer-Rundfahrt erneut als Hauptsponsor und ist mit sieben Fahrzeugen im Feld der rund 250 teilnehmenden Teams vertreten. Erstmals gehen dabei auch zwei Klassiker von BMW Motorrad an den Start.
Die Youngtimer Rallye „Creme 21“ ist benannt nach einem aus den 1970er-Jahren stammenden Hautpflegeprodukt in grell orangefarbenen Blechdosen. Die „21“ in ihrem Namen stand für das damalige Volljährigkeitsalter und brachte zum Ausdruck, dass diese Creme für Jung und Alt gleichermaßen von Nutzen sei. Folgerichtig wird auch mit der Youngtimer-Rallye die Zeit von 1970 bis 1990 zelebriert – mit Capri-Sonne statt Champagner, mit Ahoi-Brause statt Müsli-Riegel und mit TriTop statt Popsicle-Cocktail. Mit der „Creme 21“ wird auch heute wieder die Haut gepflegt – ebenso aber auch die Beziehung zu lieb gewonnenen Automobilen.
Als Ausgangspunkt der Kult-Tour dient in diesem Jahr das Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Nach der technischen Abnahme auf dem Gleisboulevard des ehemaligen Steinkohlebergwerkes am Mittwoch, 12. September 2018, wird dort am folgenden Tag die Rundfahrt gestartet. Als besondere Reminiszenz an alte Zeiten endet sie am Abend mit einer Filmvorstellung in einem Essener Autokino. Dort finden sich nicht nur die Teams und ihre Fahrzeuge ein. Zur Abendveranstaltung vor der Großleinwand sind neben den Rallye-Teilnehmern auch alle weiteren Besucher willkommen.
Der nächste Streckenabschnitt führt den Konvoi am Freitag, 14. September 2018, zunächst zum Museum Zinkhütter Hof, einem Ort für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Aachener Reviers. Weiter geht es zum Aldenhoven Testing Center, einem interdisziplinärem Testzentrum für Mobilität der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen – dort wird unter anderem mit Zwei-Kilometer-Oval, Schlechtwegstrecke, Fahrdynamikfläche, Bremsenstrecke und Handlingkurs jede Menge Gelegenheit für ebenso anspruchsvolle wie unterhaltsame Sonderprüfungen geboten. Nach einem Stopp in der Vulkanbrauerei Eifel ist tags darauf das Nachbarland Luxemburg Ziel der Rallye. Dort findet auch die von der BMW Group Classic ausgerichtete Abendveranstaltung statt. Finale und Höhepunkt der „Creme 21“ ist am Sonntag, 16. September 2018, die Siegerehrung, die im Anschluss an die Schlussetappe auf dem Goodyear Proving Ground in Colmar-Berg inszeniert wird.
Die BMW Group Classic bereichert das Starterfeld der Rallye „Creme 21“ in diesem Jahr um fünf Automobile und erstmals auch um zwei Motorräder. Ältestes Fahrzeug ist der ikonische BMW 3.0 CSL, der in seiner Ur-Version ab 1971 die Straßen beherrschte. Mit zunächst 180 und ab 1973 mit 206 PS war das Leichtbau-Coupé extrem schnell unterwegs. Ein noch heute auffälliges Kuriosum ist sein großer Heckflügel, der für den Einsatz auf der Straße nicht zugelassen war und unmontiert im Kofferraum geliefert wurde. Die Rennversion sicherte für BMW zuerst 1973 die Tourenwagen-Europameisterschaft – und dann auch noch zwischen 1975 und 1979 fünfmal hintereinander.
Seinen 40. Geburtstag feiert der BMW M1. 1978 baute die BMW Motorsport GmbH damit ihr erstes Rennfahrzeug ohne Serienbasis. Der BMW M1 sorgte unter anderem 1979 und 1980 in der eigens für ihn geschaffenen Procar-Serie für Furore. Die Straßenversion war das erste Automobil mit dem heute weltbekannten „M“ in der Modellbezeichnung. Der 277 PS starke BMW M1 war mit einem Preis von 100 000 Mark das bislang teuerste Fahrzeug der Marke – und mit einer Höchstgeschwindigkeit von gut 260 km/h der schnellste deutsche Straßensportwagen seiner Zeit. Der Sprint gelingt auch heute noch in 5,6 Sekunden.
Ein echter Youngtimer ist der BMW 323i aus der ab 1990 gebauten dritten Modellgeneration der Mittelklasse-Baureihe. Der BMW 323i mit 170 PS starkem Reihensechszylinder-Motor war ab 1994 zu haben. Insgesamt setzte BMW mehr als 1,5 Millionen Einheiten der Limousine ab, gemeinsam mit den weiteren Karosserievarianten wurden es in dieser Modellgeneration sogar mehr als 2,3 Millionen Exemplare – jede Menge kommende Klassiker.Ein Youngster unter den Klassikern ist der BMW Z3, der die Phalanx der Marke komplettiert. Der Roadster wurde 1995 präsentiert und im US-amerikanischen BMW Werk Spartanburg produziert. Für sportliche Fahrfreude sorgten Vier- und Sechszylinder-Motoren, als BMW M Roadster kam der Zweisitzer auf bis zu 325 PS.
Die Marke MINI ist mit einem Unikat bei der Rallye „Creme 21“ vertreten. Der kreativ verzierte classic Mini entstand anlässlich des diesjährigen International Mini Meeting (IMM) in Portugal. Es ist eines der letzten Exemplare, die im Jahr 2000 im britischen Longbridge vom Band liefen. Auf seiner Karosserie hat sich der Künstler Nic Nagel mit bunten Surfer-Motiven und Slogans verewigt. Mit diesem Design löste der classic Mini beim IMM im Surfspot Praia de Mira wahre Wellen der Begeisterung aus.
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