Centoventi – Wird Fiat elektrisch?
Kommt Fiat bald mit einem rein elektrisch angetriebenen Kleinwagen?
Mit dem Fiat Concept Centoventi zeigen die Italiener zum 120 Jahre-Jubiläum der Marke Fiat ihre Vorstellung von einem kleinen Elektroauto. „Centoventi“ bedeutet übersetzt „Einhundertzwanzig“. Die Studie wurde vom Team um Chef-Designer Klaus Busse gezeichnet und konzeptionell entwickelt.
Dabei lag der Fokus auf der individuellen Nutzung. Das Auto soll vom Nutzer speziell auf seine Bedürfnisse hin zusammengestellt werden können und Platz für vier Personen bieten. Das Elektroauto soll nur in einer einzigen Grundfarbe gebaut werden. In einer Art Baukasten-Prinzip kann das Fahrzeug mit Hilfe von unterschiedlichen Dachlösungen, Stoßfängern, Radabdeckungen und Folierungen personalisiert werden. Für rund 300 Euro soll eine Folie gedruckt werden können, die der Käufer aus Vorlagen wählen oder ganz frei selbst entwerfen kann.
Optik hat das Potenzial zum Klassiker
Das Cockpit soll in zwei verschiedenen Varianten erhältlich sein. Das eine mit einem 10-Zoll-Display, das alternative mit einem 20-Zoll-Display. Zusätzlich stehen zahlreiche weitere Accessoires zur Wahl, mit deren Hilfe sich das E-Mobil weiter auf den persönlichen Geschmack und die Bedürfnisse variieren lässt. Die Teile, wie beispielsweise ein fixierbarer Hundekorb anstatt des Beifahrersitzes, können online gekauft und von den Kunden selbst montiert bzw. befestigt werden. Nicht mehr benötigte Teile sollen zurückverkauft werden können.
Fiat beabsichtigt eine Art Tauschbörse für gebrauchte Teile einzurichten, damit das Auto nachhaltiger wird. Einzelne Teile sollen eigenständig in 3D-Druckern erstellt werden können. Sämtliche Zubehörteile für den ersten elektrischen Fiat sollen von dem FCA-Servicepartner „Mopar“ verkauft werden.
Herausnehmbarer Akku-Satz
In der Basis soll der Centoventi mit einem fest eingebauten Akku-Satz ausgestattet sein, die für eine Reichweite von rund 100 Kilometern reichen soll. Wer längere Strecke fahren möchte, kann durch das Hinzukaufen weiterer Batterien auf bis zu 500 Kilometer Reichweite kommen, so Fiat im Rahmen einer Präsentation in Stuttgart. Ein Teil der Akkus soll sich über Gleitschienen in den Fahrzeugboden einschieben lassen. So kann der Akku-Satz auch für Nutzer, die am Straßenrand parken, zuhause aufgeladen und wieder ins Auto mitgenommen werden. Dazu bekommt der mobile Akku-Satz einen ausfahrbaren Griff und Rollen.
FCA möchte mit der Entwicklung des Centoventi einen großen Schritt in Richtung urbaner Mobilität der Zukunft gehen. Ob und wann der bereits bis ins Detail durchdachte Kleinwagen in Serie geht, hat Fiat noch nicht verraten. Wir würden jedoch jede Wette eingehen, dass es den Centoventi – unter welchem Namen auch immer – bald schon zu kaufen sein wird.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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