Ambitionierter Anlauf in die Mittelklasse – Der neue Kia Optima Sportswagon
„The power to surprise“. Der Markenspruch des koreanischen Autobauers Kia ist nun wieder Programm. Am 24. September 2016 rollt nämlich ein für die Marke komplett neues Auto in die deutschen Showrooms – der Kia Optima Sportswagon.
Was ist das Besondere am Sportswagon?
Er ist für Kia ein weiterer Schritt im stetigen Ausbau der Modellpalette und der erste, ernst zu nehmende Kombi der Südkoreaner im Mittelklassesegment. Und der soll auf Anhieb punkten. Keine leichte Aufgabe, die der Kia Optima Sportswagon da zu erfüllen hat, zumal in seinem Segment bereits harte Revierkämpfe ausgefochten werden. Doch während sich die Mitbewerber um Volkswagen, Skoda, Opel und Ford sich vorwiegend auf gewerbliche Abnehmer konzentrieren, fokussieren sich die Koreaner auf den Privatmarkt. Dank großem und variablem Stauraum (552 – 1.686 L. Stauvolumen), modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie kleinen Überraschungen aus der Oberklasse will Kia den Privatkunden anlocken und am Ende begeistern.
Die Optik
Ein Blickfang ist der neue Kia Optima Sportswagon auf jeden Fall. Mit seiner dynamisch gestalteten Karosserie, der „Tigernase“ und dem schwarzen Kühlergrill sorgen auch die (optionalen) LED-Scheinwerfer für ein sportlich anmutendes Outfit mit ambitioniertem Überholprestige. Ordert der Kunde die höchste Ausstattungslinie der vier zur Verfügung stehenden Varianten (Edition 7, Vision, Spirit, GT Line), erhält er zugleich den sportlichsten Optima Kombi . Mit speziellen Lufteinlässen an der Front, einer zweiflutigen Abgasanlage samt angedeutetem Diffusor am Heck und sportlichen 18 Zoll Leichtmetallrädern wird der Modellname „GT Line“ gerechtfertigt.
Im Innenraum herrscht Sachlichkeit. Dank klar strukturiertem und gut verarbeiteten Cockpit. Manches erinnert hier an Volkswagen. Sportliche Attribute finden sich in Form einer um 8° zum Fahrer geneigten Mittelkonsole und auch in den optionalen Sportsitzen. Die GT Line verfeinert diesen Anspruch mit Alupedalen und Dekorleisten in Aluminium weiter.
Der serienmäßige 7 Zoll Bildschirm samt Werksnavigationssystem liegt optimal im Blickfeld des Fahrers und kann optional gegen eine 8 Zoll große Version ersetzt werden. Für die Einbindung von Smartphones sorgen Android Auto oder Apple CarPlay (ab Werk), sowie eine induktive Ladestelle in der Mittelkonsole.
Sicherheit ist oberstes Gut
Neben den obligatorischen Airbagsystemen (hier 7 an der Zahl) kommen im neuen Kia Optima Sportswagon auch eine Vielzahl an Assistenzsystemen zum Einsatz. Neben den bekannten Systemen wie dem Totewinkelassistent oder einem aktivem Spurhalteassistent, kommt auch ein Notbremssystem zum Einsatz. Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern erkennt dieses Kia-System aber nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Fußgänger zuverlässig.
Das Ein- und Ausparken kann der Wagen auf Wunsch selbstständig übernehmen und dank der verbauten Einparksensoren warnt das System selbst vor Querverkehr. Auf langen Autobahnetappen kann sich der Fahrer über einen verfügbaren Abstandsregeltempomaten freuen, der auch im Stopp & Go-Betrieb zuverlässig und unaufgeregt tätig ist.
Sportlicher Antrieb für den Sportswagon
Der neue 2.0 T-GDI, oder abgekürzt GT, liefert dank Twin-Scroll Turbolader eine maximale Leistung von 245 PS und bringt bis zu 350 Newtonmeter auf die Straße. Mit Hilfe dieses Kraftmeisters sprintet der Kia Optima Sportswagon GT in zügigen 7,6 Sekunden auf Tempo 100. Maximal 232 Stundenkilometer dürfen auf der unbeschränkten Autobahn als Spitzengeschwindigkeit erreicht werden.
Optima Sportswagon in Fahrt
Der neu entwickelte Antrieb begeistert mit seiner Laufruhe. Seine Kraft wird per Wandlerautomatik an die Räder übertragen. Kommt der Großstädter mal raus aufs Land oder gar die Autobahn, kann sein schön komponierter Sound die gewisse Leistungsschwäche nicht mehr hinweg knurren. Überholvorgänge auf der Landstraße absolviert der GT zwar noch sauber, doch leider zeigt sich hier bereits eine gewisse Drehunwilligkeit gepaart mit der etwas träge agierenden Automatik. Dieser Eindruck bestätigt sich auf der Autobahn zunehmend, so dass dem Sportswagon ab 160 Stundenkilometern die Puste ausgeht und er beim intensiven Beschleunigen deutlich angestrengt klingt.
Der Dieselmotor macht da zwar auch keinen besseren Eindruck (hat nur 140PS und 340 Nm), wirkt aber dank modernem Doppelkupplungsgetriebe mit seinen sieben Fahrstufen merklich spritziger. Zudem verbraucht er deutlich weniger Kraftstoff, als seine beiden Benziner-Kollegen (es gibt noch einen 2,0l Saugmotor mit 163PS). Vermutlich aus diesem Grund erwartet Kia einen Diesel-Anteil von 90 % an den verkauften Optima Sportswagon.
Flott durch die Kurve im Sportswagon
Was der Motor verpasst, macht das Fahrwerk des Kia Optima Sportswagon wieder wett. Das ab Ausstattungsversion „Spirit“ erhältliche adaptive Fahrwerk macht zwar keinen Sportwagen aus dem Sportswagon, lässt ihn aber flink und mit nur geringer Seitenneigung durch Kurven ziehen. Die Lenkung bleibt dabei angenehm direkt und gibt eine gute Rückmeldung. Ihr dürften die Entwickler im Sport-Modus jedoch etwas weniger Servounterstützung geben und die Lenkwinkel etwas reduzieren. Bei einer Vergleichsfahrt mit der Kia Optima Limousine auf dem Handlingparcous konnte der Sportswagon trotzrunden 100 Kilo Mehrgewicht zeigen, dass er ruhiger liegt und sich im Grenzbereich gutmütiger zeigt. Der Kia Optima Sportswagon erfreut einen guten Abrollkomfort und einen sehr ruhigen Innenraum. Wind- und Abrollgeräusche werden effektiv von den Insassen fern gehalten, so kann man kann sich auf den Hörgenuss aus dem optionalen Harman/Kardon-Soundsystem konzentrieren.
Fazit
Kia schafft einen guten Einstand in die Riege der Mittelklassekombis. Zwar wird der Kia Optima Sportswagon wohl nicht zum neuen Top-Star am Vertreterhimmel, wer aber einen guten Allrounder mit dem gewissen Etwas sucht, der ist beim Kia Optima Sportswagon bestens aufgehoben. Nicht nur das sportliche Äußere spricht an, sondern auch das hohe Ausstattungsniveau gepaart mit neuester Technik und der wertvollen 7-Jahres-Garantie.
Fotos: Matthias Gill / Tobias Kempe
2.0 CVVL |
2.0 T-GDI |
1.7 CRDi |
|
Motor |
2,0l 4-Zylinder |
2,0 l 4-Zylinder |
1,7 l 4-Zylinder |
Leistung |
163 PS / 196 Nm |
245 PS / 350 Nm |
140 PS / 340 Nm |
Getriebe |
6 – Gang |
6 – Gang |
6 – Gang manuell |
Verbrauch NEFZ |
7,6 l/100km |
8,2 l/100km |
4,4 (4,6) l/100km |
0 – 100 km/h |
9,6 s |
7,6 s |
10,2 s (11,1s) |
Vmax |
206 km/h |
232 km/h |
200 km/h |
Preis |
ab 25.990 € |
ab 41.790 € |
ab 28.290 € |
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Matthias Gill
Neudeutsch als Petrolhead bezeichnet, ist Matthias seit frühester Kindheit mit dem Thema Auto verbunden. Als Öko- und Verbrauchsking verschrien, beherrscht er aber auch die flotte Art der Fortbewegung und übt gern auch mal konstruktive Kritik. Er testet nicht nur Fahrzeuge, er lebt sie auch. Ob Motorrad, LKW oder jegliche Art von Fahrzeug, er will stets wissen was die Stärken und Schwächen sind und gibt sie offen an Euch weiter.
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