Der neue Mazda2 – Rightsizing statt Downsizing
Der Mazda2 ist im Kodo-Zeitalter angekommen. Kodo, so nennt Mazda seit geraumer Zeit seine Designsprache. Diese steht für Geschwindigkeit, Spannung und Verführung. Beim ersten Schlendern um das Auto denke ich: Ja, ein optisch wirklich gelungener Kleinwagen. Verglichen mit seinem Vorgänger wirkt das neue Modell frischer, dynamischer und jünger. Besonders gut gefällt mir die deutlich abfallende Front.
Vier Motoren zur Wahl
Den Mazda2 gibt es mit vier Motorisierungen. Den Benziner mit 75, 90 oder 115 PS und den Diesel, der maximal 105 PS leistet. Dieser Diesel kann zwar schon bestellt werden, er wird aber erst ab Juli ausgeliefert. Alle Benziner basieren auf dem gleichen Basis-Motor mit seinen 1,5 Liter Hubraum und 4 Zylindern. Mazda erklärt diesen Ansatz mit “Rightsizing statt Downsizing”.
Zunächst habe ich den Mazda2 mit dem 90 PS starken Benzinmotor und Automatikgetriebe unter die Lupe genommen. Die Sechsstufen-Automatik ist nur mit dieser Motorisierung erhältlich. Die Schaltzeit der Automatik geht in Ordnung. Auch die Beschleunigung passt zu einem Kleinwagen, der vorwiegend in der Stadt bewegt werden dürfte. Negativ ist mir nur der in hohem Drehzahlbereichen etwas laute Motor aufgefallen. Der Benziner mit 75 PS ist zwar leiser, aber dafür eben leistungsschwächer.
Auf Autobahnen, Landstraßen, in der Innenstadt und in den Bergen rund um Barcelona haben wir diesen kleinen Japaner “erfahren”. Im Gebirge bereitete ich die Automatik durch die Aktivierung des Sport-Modus auf die anstehende Herausforderung vor. Die perfekte Sportwagenstrecke machte auch mit dem Mazda2 Laune, denn das Fahrwerk hält sich auf kurvenreichen Straßen erstaunlich gut. An Steigungen hat es der Kleine, wie zu erwarten war, nicht leicht. Mit beiden Motoren erreichten wir bei einem ähnlichen Streckenprofil einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 Liter bei teilweise zügiger Fahrweise. Eigentlich ist der größere Motor mit manuellem Getriebe sparsamer als der kleine, aber durch das ineffizientere Automatikgetriebe sind die Verbrauchswerte nahezu identisch.
Applaus für den Innenraum und das Audiosystem
Ebenso hübsch wie das Äußere ist auch der Innenraum. Die verwendeten Materialien fühlen sich gut an. Da steht der kleine Mazda dem Polo kaum nach. Ausreichend viele Ablageflächen erleichtern den Alltag. Das zentrale Kombiinstrument des Mazda2 ist übersichtlich gestaltet. Auch die Bedienung des Tempomaten und des Bordcomputers ist selbsterklärend, was leider noch immer nicht die Regel ist.
Spaß macht auch das Konnektivitätssystem im neuen Mazda2. Das ab der „Exlusive-Line“ serienmäßig verbaute System namens „MZD Connect“ konnte mich sofort überzeugen. Sein 7-Zoll-Touchscreen kann nur im Stand per Touch bedient werden. Während der Fahrt funktioniert die Bedienung über das Ein-Knopf-System, den „Multi Commander“. So soll der Fahrer weniger abgelenkt werden. Lobenswert ist auch die Fülle an möglichen Wiedergabemedien: CD, SD-Karte, USB-Stick oder das Smartphone kann per Bluetooth verbunden werden. Dieses System ist zudem update-fähig. Sehr vorbildlich. Das intuitive Navigationssystem kostet 600 Euro.
Das kleinere serienmäßige Audiosystem in der „Center-Line“ bietet bereits einen USB-Anschluss, ein SD-Lesegerät und eine Freisprecheinrichtung per Bluetooth.
Der Kofferraum des Mazda2 liegt mit 280 Liter bzw. 950 Liter (bei umgeklappten Rücksitzen) im Klassendurchschnitt. Die Beinfreiheit im Fond ist für Kinder oder kürzere Fahrten auch für Erwachsene ausreichend.
Was kriegst Du für dein Geld?
Der Einstiegspreis für den süßen Japaner liegt bei 12.790 Euro. Darin sind schon 4 Türen, das Start-Stop-System und der Motor-Start-Knopf beinhaltet. Mit der empfehlenswerten Ausstattungsvariante „Center-Line“ ist für Preise ab 14.690 Euro zusätzlich eine Klimaanlage, der Tempomat und die Freisprecheinrichtung verbaut. Ich empfehle für weitere 600 Euro Aufpreis den leistungsstärkeren Motor, weil er bei mehr Leistung nicht mehr verbraucht und man mit dem Kleinen bei Bedarf flotter unterwegs sein kann. Eine weitere interessante Option ist das „Touring-Paket“ für 650 Euro, mit dem der Käufer eine Einparkhilfe, einen Licht- und Regensensor und die gemütliche Sitzheizung dazu bekommt.
Leichtmetallfelgen scheinen knapp zu sein in Japan, denn hier wird wenig angeboten. Erst ab der „Exclusive-Line“ sind welche verfügbar und dann lediglich in 15-Zoll. Nur wer sich für die „Sports-Line“ Variante entscheidet, bekommt 16-Zoll-Felgen. Größere Felgen gibt es nicht. Auswahlmöglichkeiten leider auch nicht.
Andererseits bietet Mazda weitere Sonderausstattungen an, die in dieser Klasse selten sind. Dazu zählen LED-Scheinwerfer, ein Fernlichtassistent, der Spurwechselassistent, eine Ausparkhilfe und sogar ein Head-Up-Display. Serienmäßig ist in der höchsten Ausstattungsvariante „Sports-Line“ außerdem ein City-Notbremsassistent enthalten.
Fazit
Der neue Mazda2 ist eine gelungene Neuauflage. Optisch ist dieses wohl überwiegend von Frauen gekaufte kleine Auto ein Hingucker. Seine Verarbeitung ist wertig und die Motoren machen einen soliden Eindruck. Hervorzuheben ist zudem der aufgeräumte Innenraum und die einfache Bedienung. Letztlich sind mir nur minimale Schwächen aufgefallen.
Ab dem 27/28. Februar steht der neue Mazda2 bei den Händlern. Weitere Fahrberichte findet ihr bei 1300ccm.de und Autophorie.
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Bastian Meger
Als Wirtschaftsingenieur würde ich mich als Quereinsteiger in Sachen Auto-Journalismus bezeichnen. Durch meine Online-Affinität trage ich zur technischen Umsetzung und zum Marketing des Automagazins bei. Neben kräftigen Motoren und gutem Design faszinieren mich innovative Kommunikations- und Assistenzsysteme.
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