Weltpremiere in Hamburg – VW stellt neuen ID.2all vor
Seriennahe Studie ID.2all : Volkswagen setzt weiterhin und sogar verstärkt auf Batterie-elektrisch angetriebene Autos. Im Zeitraum bis 2026 möchten die Wolfsburger zehn neue elektrische Modelle auf den Markt bringen. Heute hat VW in Hamburg eine Kompaktwagen-Studie präsentiert:
Der ID. 2all gibt einen ersten Blick auf einen voll-elektrischen Volkswagen öffnen, den es für unter 25.000 Euro geben soll. Der ID. 2all soll ein vollwertiges Elektro-Auto für jeden Tag des Jahres sein.
Mit relativ langem Radstand und knackig-kurzen Überhängen. Das Gepäckvolumen soll sich im Segment-Vergleich zwischen beachtlichen 490 bis 1.330 Litern bewegen.
Kompakte Außenmaße
Die Studie soll eine neue Designsprache zeigen, sie erinnert an eine Mischung aus Polo und Golf. Auf den ersten Blick sieht sie nahezu marktreif aus. Auch erste technische Fakten gaben die Verantwortlichen im Rahmen der Weltpremiere preis. Der neue E-VW soll ein Kleinwagen mit Frontantrieb sein. Mit einer Reichweite von bis zu 450 Kilometern würde er auch über die Kurzstrecke hinaus einsetzbar sein. Für den genannten Preis sollen Technik-Features wie ein Travel Assist, IQ.LIGHT und ein E-Routenplaner beinhaltet sein.
Kundenwünsche verstanden
Im Rahmen der Premiere sagte CEO und Marken-Chef Thomas Schäfer: „Wir transformieren das Unternehmen schnell und grundlegend – mit einem klaren Ziel: Volkswagen zu einer echten Love Brand zu machen. Der ID. 2all zeigt, wo wir insgesamt mit der Marke hinwollen: nah am Kunden, Top-Technologien und mit tollem Design. Wir machen Tempo bei der Transformation, um die E-Mobilität in die Breite zu bringen.“ Der ID.2all soll geräumig wie ein Golf und preiswert wie ein Polo sein Schäfer kündigte an. Die Serien-Version des ID. 2all im Jahr 2025 für den europäischen Markt vorstellen zu wollen. Ziel sei ein Einstiegspreis von unter 25.000 Euro.
Einstiegspreis wohl unter 25.000 Euro
Imelda Labbé, Markenvorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales, betonte, man habe bei der Entwicklung der Studie die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden im Fokus gehabt. In den letzen Jahren hatte VW mit Kritik der Kunden an der Innenraum-Qualität, an der Software und auch am Design zu kämpfen. Mit dem ID.2all rückt Volkswagen das Design wieder stärker in den Fokus. Andreas Mindt, Design-Chef der Marke Volkswagen: „Der ID. 2all gibt einen Ausblick auf die neue Designsprache von VW, die auf den drei Eckpfeilern beruht: Stabilität, Sympathie und Begeisterung.“ Ein sympathisches Design entsteht bekanntlich durch eine Orientierung am sogenannten „Goldenen Schnitt“. Er drückt das Verhältnis von drei Fünfteln zu zwei Fünfteln aus.“
Schon Leonardo da Vinci folgte bei Kunstwerken wie der Mona Lisa diesem geometrischen Prinzip. Auch der Käfer und der Golf folgte dem Goldenen Schnitt.“ Das für den ersten Golf entwickelte C-Säulen-Design soll im ID. 2all eine Neuinterpretation zeigen. Die neue Design-Linie verzichtet zudem bewusst auf eine Schulter. Die Flanke soll ein starkes Volumen und eine hohe Eigenständigkeit erhalten, so der Designer weiter. Auch in unseren Augen steht der ID.2all mit einer sympathischen Front und gefällig vor uns. Eine Revolution ist das nicht, aber eine Marke wie VW muss ihr Design natürlich vorsichtig entwicklen es muss mainstream-gerecht bleiben.
Bessere Qualitätsanmutung im Innenraum
Im Innenraum sehen wir nun endlich wieder eine bessere Qualitätsanmutung. Das Interieur zeigt ein klares, relativ schlichtes Design. Ob die Bedienung des Infotainments-Systems tatsächlich selbsterklärend ist, konnten wir im Rahmen der Präsentation nicht prüfen. Jedenfalls gibt es wieder eine klassische Lautstärke-Regelung sowie ein separates Klima-Bedienteil. Via Drehdrücksteller in der Mittelkonsole werden weitere Fahrzeugfunktionen geregelt; über ihn wird zudem der Look der digitalen Instrumente geändert. Übersichtlich und weitgehend selbsterklärend soll das neue Multifunktionslenkrad sein.
Auch hier wurde offensichtlich auf die Kritik der Kundne reagiert. Links und rechts zwei Drehwalzen und je zwei Tasten … fertig. Der Fahrer erhält alle wesentlichen Informationen auf einer Sichtachse über das digitale Cockpit (27,7 cm / 10,9 Zoll) und ein Head-up-Display. Zahlreiche im Innenraum verteilte USB-C-Schnittstellen (45 Watt) und magnetische Halterungen mit induktiver Ladefunktion an den Rücklehnen der Vordersitze versorgen Smartphones mit Energie. Über eine voll nutzbare 230-V-Steckdose können indes alle erdenklichen größeren Geräte mit Strom versorgt werden. Bleibt abzuwarten, inwieweit diese Features am Ende auch in der Serien-Version des ID.2all erscheinen.
In weniger als 20 Minuten zu 80 Prozent geladen
Der 166 kW / 226 PS starke Elektromotor soll den 4,05 Meter langen und 1,52Meter hohen ID.2all in 7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Der Akku soll eine WLTP-Reichweite von bis zu 450 Kilometern gewährleisten. An DC-Schnellladesäulen (Gleichstrom) soll die Batterie in 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden können. Daheim oder an öffentlichen AC-Ladepunkten (Wechselstrom) wird die Batterie mit bis zu 11 kW geladen.
Zehn neue E-Modelle bis 2026
Neben der Studie „ID. 2all“ sollen noch in diesem Jahr die Serienversionen von ID.3 (Facelift), ID. Buzz mit langem Radstand und auch die Limousine ID.7. auf den Markt kommen. Im Jahr 2026 soll zudem ein elektrische Kompakt-SUV und einem E-Auto für unter 20.000 Euro kommen. In Europa erwarte VW einen E-Auto-Anteil im Jahr 2026 von 80 Prozent.
Technische Daten
ID.2all
Antrieb: MEB Entry, Frontantrieb
Leistung: 166 kW / 226 PS
Reichweite: ca. 450 km (WLTP)
Ladezeit: 10 bis 80 % in ca. 20 min
0–100 km/h: < 7 s
Vmax: 160 km/h
Länge: 4.050 mm
Breite: 1.812 mm
Höhe: 1.530 mm
Radstand: 2.600 mm
Stauvolumen: 490 bis 1.330 l
Räder: 225/40 R20
Fotos: Volkswagen
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NinaCarMaria
Nina ist die Influencerin in unserem Redaktionsteam, ist aber auch klassisch redaktionell unterwegs. Ihr Spezialgebiet sind Luxus-Autos und insbesondere Luxus-Sportwagen. "Je schneller, umso lieber", bekennt Nina, die in der Szene auch als NinaCarMaria bekannt ist. Ihr folgen bei Instagram rund 325.000 Fans. Die Bildungswissenschaftlerin ist zudem für die Social-Media-Kanäle der Autotester-Redaktion verantwortlich.
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