Zwei Pkw-Anhänger fallen im ADAC-Test durch
Pkw-Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm sind vor allem für die private Nutzung weit verbreitet. Der ADAC hat jetzt sechs ungebremste Anhänger in der Preisklasse bis 770 Euro getestet. Das Ergebnis: Drei der einachsigen Anhänger zeigen deutliche Schwächen, zwei davon fallen sogar durch.
Bei den Anhängern MST71A der Firma Stedele (549,99 Euro) und TL-EU2-AR von TPV-Trailer (579 Euro) besteht die Gefahr, dass der Reifen bei Ausweichversuchen in voll beladenem Zustand den Rahmen beziehungsweise den Aufbau touchiert. Die Folge können Reifenschäden und Beeinträchtigungen im Fahrverhalten sein. Zudem kann ungenügende Reifenfreigängigkeit bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gewertet werden. Ein solcher Anhänger dürfte im Straßenverkehr nicht mehr betrieben werden. Beim getesteten Anhänger von Stedele wurden für den Radtyp nicht vorgesehene Radbolzen benutzt. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Radbolzen lockern. Über beide Vorfälle wurde das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits informiert.
Doch auch der teuerste Anhänger im Test, der Unsinn WEB10 (769 Euro), zeigt Schwächen: Er verliert im Dauerhaltbarkeitstest die Holzschrauben am Unterboden, die zur Fixierung des Ladebodens dienen. Die verlorenen Schrauben reduzieren nicht nur die Stabilität des Hängers, sondern werden vor allem zum Sicherheitsrisiko für den nachfolgenden Verkehr. Das führt zu Punktverlust und somit zum ADAC-Urteil 3,6.
Testsieger mit „gut“ ist der Stema Variolux 750 (699,99 Euro, Gesamtnote 2,3) mit bestem Fahrverhalten und gute Noten in der Handhabung. Zweitplatzierter ist der Brenderup 1205 SUB 750 für 599 Euro mit der Note 2,5. Großes Plus: Der Benderup besitzt eine klappbare Deichsel, durch die er Platz sparend abgestellt werden kann. Positiv ist neben der Kippfunktion auch die Ausstattung mit Sicherungsseil und einem 13-poligen Anschlussstecker.
„Befriedigend“ (Note 2,7) lautet das ADAC-Urteil über den günstigsten Pkw-Anhänger im Test: Den Humbaur Steely gibt es bereits für 429 Euro. Auffallend sind die sehr guten Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung und die umfangreiche Zubehörliste. Negativ fiel den Testern auf: Unebenheiten werden beim Fahren kaum abgefedert. Der Steely-Anhänger ist – wie drei weitere Testkandidaten – nur mit einem 7-poligen Anschlussstecker ausgestattet. Dieser überträgt – anders als ein 13-poliger Stecker – zum Beispiel kein Rückfahrtlicht.
Ein weiterer Kritikpunkt: Bei fast keinem Anhänger ist das genaue Leergewicht angegeben. Der Nutzer weiß so nicht, wieviel er zuladen darf, um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten. Um die Sicherheit zu erhöhen, fordert der ADAC deshalb deutliche Hinweise am Anhänger zu Nutzlast, Luftdruck und Ladungssicherung. Außerdem empfiehlt der Automobilclub ein Sicherungsseil, das in einigen europäischen Ländern bereits gesetzlich vorgeschrieben ist, sowie den 13-poligen Stecker als Standard einzuführen. ampnet
Foto: ADAC
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