Toyota Prius Plug in hybrid
Toyota selbst bezeichnet den Prius mit Plug-in-Antrieb als Flaggschiff der Prius Familie. Jetzt fragen sich hier sicher manche vielleicht: Was ist überhaupt ein Plug-in Hybridantrieb? Er ist bei diesem Auto des Pudels Kern. Der Wortstamm Hybrid hat über das lateinische Wort Hybrida den Weg in die englische und deutsche Sprache gefunden. Und das bedeutet Mischling oder Bastard. Was in der Biologie lustig klingt und wessen Bedeutung sicher jeder kennt ist technisch eher durch komplizierte Sachlichkeit geprägt. Ein Hybridantrieb ist generell eine Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektromotor. Ein Plug-in-Hybrid wird auch Steckdosenhybrid genannt, denn „Plug in“ heißt einfach einstecken oder einstöpseln. Denn beim Hybrid-Auto kann der Akku zusätzlich über das Stromnetz geladen werden. Beispielsweise in der Garage oder an externen Stromtankstellen. Der größte Vorteil des Plug-in ist der größere Akku im Vergleich zum reinen Hybrid. Der Plug-in ist also ein Mischling zwischen einem Vollhybrid und einem Elektroauto. Ein Batterie Benziner mit Anschluss für die Steckdose.Um rauchende Schädel der Leserschaft zu vermeiden wird jetzt die Leichtigkeit des Seins anhand der Beschreibung der fließenden Optik des Prius zelebriert. Die Front sieht vertraut aus. Das trapezförmige Familiengesicht ist bekannt aus Film, Fernsehn und unseren Straßen. Branding nennt der Marketingexperte das. Der Kühlergrill ist besonders schlank designed, was den Luftstrom über das Fahrzeug optimieren soll. Wie unterscheidet sich der Plug-in eigentlich noch von seinen Prius Zwillingsbrüdern? Er lässt sich am leichtesten an der rechten Seite erkennen. Seiner Schokoladenseite. Zumindest aus Spritsparersicht. Denn hier befindet sich der Deckel für den Stromkabelanschluss. Exklusiv sind auch silberfarbene Türgriffe, fünfspeichige 15-Zoll-Leichtmetallräder, ein spezielles Logo am Kotflügel und energiesparende LED-Rückleuchten aus Klarglas. Alle diejenigen, die diesen Text nicht gelesen haben, oder Pragmatiker können auch einfach hinten drauf schauen. Da steht’s auch. Wie schon erwähnt, das Blechkleid des Prius fließt. Es ist allerdings auch Markant und polarisiert dadurch. Mir gefällts.
Nimmt man in diesem elektrifizierten Spaceshuttle Platz springt einem die fahrerorientierte Amaturentafel ins Auge. Sie ermöglicht die Kontrolle über viele wesentlichen Funktionen ohne den Blick zu weit von der Straße entfernen zu müssen. Gut angeordnete Anzeigeinstrumente und ein optionales Head-up Display unterstützen diesen Sicherheitsgedanken. Die LED-Anzeige informiert umfassend über das Auto, bspw. über Energieladezustand oder aktuellem Strom oder Spritverbrauch. In der unteren Bedienzone befindet sich das Herzstück des Prius, der Hybrid-Modus-Wahlhebel. EV Modus: gibt man nur sachte Gas, nutzt der die Kapazität des 82 PS starken rein elektrischen Antriebs. Tritt man das Gaspedal allerdings stark durch schaltet sich ein 99 PS kräftiger 1,8 Liter Benziner zu. Im EV-City Modus schaltet sich der Benzinmotor schneller und beim Kickdown automatisch zu. Im HV-Modus legt der Prius auch immer wieder Fahrstrecken rein elektrisch zurück, bei Bedarf wird der Verbrennungsmotor zugeschaltet. In jedem der drei Fahrmodi lässt sich der Eco-Modus zuschalten. Leistungsentfaltung des Antriebs und Klimaautomatik laufen hier auf Sparflamme.
Leise Fahren: Eigentlich ist der Plug in Hybrid Prius ist etwas für Menschen die im städtischen Umfeld wohnen. Man sollte auch unbedingt eine Steckdose am Parkplatz zur Verfügung haben. Denn man kann die Hybridbatterie ja extern laden. Die rein elektrische Reichweite ist zwar nur 25 Kilometer. Was zum Einkaufen oder Kinder zu Schule bringen oft reicht. Allerdings kann man ja noch 45 Liter Benzin tanken, was die Reichweite drastisch auf 1200 Kilometer erhöht. Interessant daran ist, dass der Fahrer seine Fahrgewohnheiten kaum ändern muss. Ist die elektrische Reichweite erschöpft, fährt der Prius im normalen Hybridmodus weiter. Er hat damit nicht das Reichweitenproblem reiner Elektroautos. Außerdem gehen beide Motoren eine spielend ineinandergreifende geräuscharme Symbiose ein. Somit wird deutlich, dass der Prius für ganz unterschiedliche Zielgruppen spannend sein kann.
Die Frage aller Fragen ist allerdings: lohnt sich der Hybrid? Im normal stromaufgetankten Antrieb leistet der Plug-in Prius 136 PS, beschleunigt damit in 10,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Durch die erweiterte elektrische Reichweite braucht der Japaner nach EU-Messverfahren 2,1 Liter Benzin und 5,2 kWh Strom auf 100 Kilometer. Im HV Modus, bei entladener Batterie, braucht der Prius 3,7 Liter Kraftstoff auf 100 KM. Das liegt daran, dass die Lithium-Ionen Batterie beim Bremsen Energie zurückgewinnt und speichert. Rekuperieren nennt das der Abiturient.
Fazit: Der Plug-in Prius trägt zurecht das Prädikat Flaggschiff. Er ist wirklich sparsam. Mit 36.550 ist der Japaner allerdings kein Schnäppchen. Er ist stolze 8500 Euro teurer als ein normaler Prius, hat allerdings eine umfangreiche Serienausstattung. In der unter anderem die Rückfahrkamera inklusive ist. Trotzdem für diesen Differenzbetrag strickt oder tankt eine alte Hausfrau eben lange. Sie geht allerdings auch mit einem gesünderen Öko-Gewissen ins Bett.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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