Markt der Automobil-Zulieferer steht vor Einbrüchen
Die Zulieferindustrie steht massiv unter Druck. E-Mobilität und autonomes Fahren bedeuten für Autobauer und Zulieferer zwar neue Chancen, aber auch eine erhebliche Umstellung. So werden Bereiche wie Batterien, Sensoren und elektrische Antriebsmodule um bis zu 1.000 Prozent wachsen, Getriebe und Auspuffsysteme hingegen um 30 bis 35 Prozent nachlassen. Das jedenfalls zeigt der aktuelle Deloitte-Report über die Zukunft der Automobilität bis 2025.
„Komponenten für konventionelle Antriebssysteme, aber auch generell Produkte der stahl- oder gummiverarbeitenden Industrie werden bis zum Jahr 2025 im Gesamtvolumen stark nachlassen“, prophezeit Dr. Nikolaus Helbig, Partner Strategy & Operations bei Deloitte. Ein Beispiel: Während der Markt für Batterien und Brennstoffzellen von heute 5,5 Milliarden Euro – im besten Fall – auf über 81 Milliarden im Jahr 2025 wächst, schrumpft derjenige für Getriebe von jetzt 61 Milliarden auf – im schlechtesten Fall – nur noch 39 Milliarden in sieben Jahren.
Im Zuge der technischen Entwicklung wird für den Großteil der Komponentengruppen von Autobauern künftig deutlich weniger Geld ausgegeben als heute. Das gilt etwa für solche, die im direkten Zusammenhang mit Verbrennungsmotoren oder konventionellen Getrieben stehen. Dagegen gewinnen Elemente wie Sensoren an Bedeutung. Je nach Szenario können aber auch Komponenten der Innenausstattung von einer stärkeren Nachfrage profitieren – zum Beispiel, wenn autonome Mobilität zum Massenphänomen wird. Dabei gilt: Je weniger dynamisch die technische Entwicklung, desto größer der Kostendruck auf die Zulieferer.
Gerade bei den klassischen Komponenten seien deutsche Zulieferer, auch solche der zweiten und dritten Reihe im Mittelstand, signifikant im Geschäft, während Batterie-Technologie immer noch zu großen Teilen aus dem asiatischen Raum geliefert wird, erklärt Helbig. Schon heute sei es so, dass Zulieferer im Verbrenner-Segment nur noch schwer Finanzierungen für Innovationen erhalten. Gleichzeitig breche der Absatzmarkt in der Zukunft weg. „Um in einer solchen Situation über Zeit erfolgreich zu bestehen und auch nachhaltig Arbeitsplätze hierzulande zu erhalten, benötigen die Zulieferer neue, vielschichtige Strategien.“ Dabei könne die Industrie zunächst auf eine Marktkonsolidierung auf Basis des aktuellen Portfolios zielen, um darauf aufbauend die Transformation mit größerer finanzieller Gestaltungskraft umzusetzen, wenn sie auf Kapitalseite abgesichert ist. mid
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