Kia ProCeed Shooting Brake – Schön praktisch
Mit dem ProCeed bringt Kia erstmals einen Shooting Brake im Kompakt-Segment auf den Markt. Shooting Brake nennt man ein Auto, wenn es zwar wie ein Coupé aussieht, aber 4 Türen hat und ähnlich viel Raum bietet, wie ein Kombi. Ein Shooting Brake soll also praktisch sein, viel Nutzwert bieten, dabei aber auch schön aussehen. Wer keinen Kombi fahren möchte, weil er ihm zu langweilig ist, der könnte ein Fan der Shooting Brake Idee sein. In der Kompakt-Klasse stoßen die Koreaner damit in ein Segment vor, das bislang nahezu unbesetzt ist. Mercedes bietet den CLA Shooting Brake an. Spannend also, was Kia hier zu Stande gebracht hat.
Das Heck des ProCeed gefällt mir ausgesprochen gut. Es erinnert mich an den Porsche Panamera. Beileibe keine Beleidigung für die Kia-Designer. Der in Europa gezeichnete, entwickelte und produzierte Kia möchte der ProCeed neben seinem Aussehen auch mit Nutzwert punkten.
So können in seinen Kofferraum unter der großen Heckklappe 594 Liter Gepäck verstaut werden. Bei komplett umgeklappten (drei-teiligen) Rücksitzen entstehen bis zu 1.545 Liter Stauvolumen.
Trotz der neuen Heck-Geometrie haben selbst große gewachsene Passagiere in der zweiten Reihe noch ausreichende Kopffreiheit. Die weit öffnenden Türen lassen die Mitfahrer leicht und locker auf die Sitzbank rutschen. Der Fußraum davor entspricht allerdings den Gegebenheiten in der Kompaktklasse. Die sind beim ProCeed von einer Außenlänge von 4,61 Meter (normaler Ceed 4,31) positiv geprägt. Der Radstand des ProCeed entspricht dem des Ceed. Seine Höhe von 1,42 ist die geringste im gesamten Kompakt-Segment. Die Front des ProCeed ist baugleich mit der des „normalen“ Kia Ceed. Aber schon ab der A-Säule wird der ProCeed zum Shooting Brake.
Unser Testwagen in der GT-Line ist mit dem 1,4-Liter-Benziner versehen, der es auf bis zu 140 PS bringt. Auch an Bord ist das sauber und schnell schaltende Doppelkupplungsgetriebe. Wer trotzdem mal selbst Hand anlegen möchte, der kann die Schaltpaddel am Lenkrad nutzen. Mit diesem Antriebsstran ist der ProCeed ausreichend dynamisch unterwegs. Wer es noch sportlicher möchte, der kann auf den GT ausweichen, der 204 PS auf die Straße bringen kann.
Wie er sich fährt
Der kompakte Shooting Brake von Kia ist als GT sportlich, aber nicht zu sportlich abgestimmt. Er taugt bestens auch als Familienwagen – nicht allein wegen seiner Länge und dem großen Gepäckraum. In der GT-Line kommt der ProCeed in Kombination mit dem Automatikgetriebe mit dem Sport-Modus. Ist er aktiviert, spricht der Motor direkter an, das Fahrzeug beschleunigt schneller, und durch die reduzierte Lenkunterstützung wird das Lenkverhalten sportlicher. Auch der Sound des ProCeed wird im Sport-Modus kraftvoller. Als Norm-Verbrauchswert gibt Kia 5,7 Liter je 100 Kilometer an. Auf unseren gemischten Testfahrten haben wir rund 1,5 Liter mehr verbraucht.
Fazit:
Mir gefallen Konzept und Design des ProCeed. Gegenüber dem Kombi sieht er attraktiver aus, bietet trotzdem kaum weniger Stauraum (30 Liter weniger). In Zeiten, in denen – gefühlt – fast jeder ein SUV fährt, kann man sich mit dem ProCeed optisch von der Masse abheben. Dass dieses Auto dabei bezahlbar ist und sportliches Aussehen mit hohem Nutzwert, bester Verarbeitung und einer 7-Jahres-Garantie verbindet, macht ihn zu meinem Geheimtipp.
Technische Daten:
Kia ProCeed GT Line 1.4 T-GDI DCT
Leistung/Drehmoment 103 kW (140 PS) / 242 Nm
Getriebe: 7-Gang DCT
Antrieb: Frontantrieb
0-100 km/h: 9,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h
Leergewicht ca. 1.400 kg
Verbrauch angegeben 5,7 Liter / 100 Km
Abgasnorm Euro 6d-Temp
Kofferraumvolumen 594 / 1.545 L
Basispreis 1.4 T-GDI ab 27.690 €
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