Kfz-Versicherung: Lohnt sich der Rabattschutz?
Unfallfreies Fahren wird bei der Kfz-Versicherung belohnt. Jedes Jahr verbessert sich die Schadensfreiheitsklasse, senkt den Beitrag und spart bares Geld. Doch Vorsicht: selbst kleinere Unfälle greifen den hart erarbeiteten Schadensfreiheitsrabatt an. Ein sogenannter Rabattschutz hilft, die SF-Klasse und damit auch den günstigen Versicherungsbeitrag zu behalten. Der folgende Ratgeber erklärt, wie das genau funktioniert.
Was ist der Rabattschutz bei einer KFZ-Versicherung?
Der Rabattschutz bewahrt den Schadensfreiheitsrabatt im Schadensfall. Verschuldet der Versicherungsnehmer einen Unfall und lässt ihn durch die Gesellschaft regulieren, steigen im Anschluss die Beiträge. Hintergrund dafür sind die Schadensfreiheitsklassen (SF-Klassen). Das System belohnt die unfallfreien Autofahrer für ihre schadenfreien Jahre. Sie haben in dieser Zeit die Versicherung nicht in Anspruch genommen und zahlen einen geringeren Beitrag. Sobald es aber zu einem Unfallschaden kommt, geht es gleich ein paar Schritte in den angesammelten schadenfreien Jahren zurück. Das heißt: Der Versicherungsbeitrag erhöht sich nicht nur für das laufende Jahr, sondern auch für die kommende Zeit.
Mit Rabattschutz bleibt die aktuelle Prämie erhalten. Die meisten Versicherer erlauben einen gemeldeten Schaden pro Jahr, unabhängig von den Kosten. Der Schadensfreiheitsrabatt bleibt also bestehen und der Schaden wird trotzdem von der Versicherung reguliert. Erst bei einem weiteren Unfallschaden greift der Schutz nicht mehr und die SF-Klasse wird angepasst.
Ein Beispiel: Nach 9 schadenfreien Jahren hat ein Autofahrer die SF-Klasse 9 erreicht und zahlt einen geringeren Beitrag. Nach einem Unfall wird der Schaden vom Gegner durch die Versicherung geregelt. Der Fahrer fällt zurück auf die SF-Klasse 3 und zahlt jährlich etwa 100 Euro mehr Versicherungsbeitrag.
Ein Beispiel: Nach 9 schadenfreien Jahren hat ein Autofahrer die SF-Klasse 9 erreicht und zahlt einen geringeren Beitrag. Nach einem Unfall wird der Schaden vom Gegner durch die Versicherung geregelt. Der Fahrer fällt zurück auf die SF-Klasse 3 und zahlt jährlich etwa 100 Euro mehr Versicherungsbeitrag. |
Bei den meisten Anbietern gibt es den Rabattschutz in der Haftpflicht-, der Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung. Auch die digitale Kfz Versicherung von Friday rettet die Schadensfreiheitsklasse über einen Rabattschutz. Ein Schaden am Auto pro Jahr bleibt frei und die Versicherungsprämie unberührt.
Gibt es Nachteile am Rabattschutz?
Als Nachteil könnten die höheren Versicherungskosten bezeichnet werden. Ein Tarif mit Rabattschutz erfordert eine höhere Prämie. Dies betrifft jedoch nur etwa 10 bis 20 Prozent mehr, als der herkömmliche Beitrag. Entsteht kein Unfallschaden, bleibt der Tarif mit Rabattschutz eindeutig teurer. Mit abgewendetem Schaden und erhaltenem Schadensfreiheitsrabatt lässt sich jedoch über Jahre hinweg etwas am Beitrag sparen.
Tipp: in den älteren Tarifen der Kfz-Versicherung ist vielleicht vom Rabattretter die Rede. Dieser ist jedoch nur einmalig anzuwenden und greift erst bei einer sehr hohen Schadensfreiheitsklasse.
Der Rabattschutz ist eine hilfreiche Zusatzoption zur Kundenbindung. Steht nach einem Tarifvergleich der Wechsel der Kfz-Versicherung an, sollte unbedingt an den Rabattschutz gedacht werden. Autofahrer verlieren nämlich den geschützten Beitrag und erhalten nach Kündigung wieder die normale Prämie ohne Rabattschutz. Die reguläre Rückstufung in der SF-Klasse kann also bei einem Versicherungswechsel nicht verhindert werden. Auf diese Weise bleibt der aktuelle Vertrag attraktiv, wenn vorher ein Schaden reguliert wurde.
Für wen lohnt sich diese Zusatzoption?
Die Mehrkosten für den Rabattschutz lohnen sich immer, wenn in der Versicherungszeit von mindestens einem Schaden ausgegangen werden muss. Wer also öfter in kleine Unfälle verwickelt ist oder viel über die Versicherung reguliert, sollte auf den Rabattschutz nicht verzichten. Die Prämie wird auf den ersten Blick teurer, doch ein langjähriges unfallfreies Fahren bleibt erhalten. Der Verlust einer guten SF-Klasse fällt deutlich mehr ins Gewicht, als ein minimal erhöhter Beitrag im Monat.
Auch mit einer niedrigen Schadensfreiheitsklasse lohnt sich der Rabattschutz. Eine Abstufung von Klasse 8 auf Klasse 6 ist deutlich teurer, als in den höchsten Klassen. So profitieren auch junge Fahrer, die auf der Suche nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis sind und bei ihrem Versicherer bleiben wollen.
Wann verfallen die Prozente bei einer Kfz-Versicherung?
Wird das Auto abgemeldet, sollten unbedingt die Versicherungsunterlagen aufbewahrt werden. Der Schadensfreiheitsrabatt verfällt nämlich nicht. Bei den meisten Gesellschaften bleibt er sieben bis zehn Jahre noch gültig, wenn in der Zeit ein neues Auto angemeldet und ein neuer Vertrag abgeschlossen wird. Manche Gesellschaften stellen eine Bescheinigung aus, mit der die schadenfreien Jahre unbegrenzt anerkannt werden. Auf jeden Fall ist beim Abschluss einer neuen Versicherung die SF-Klasse schriftlich nachzuweisen.
Rabattschutz nachträglich buchen?
Besteht bereits ein Rabattschutz für den Vertrag, ist der Schaden ganz normal über die Versicherung zu melden. Sie behandelt den Beitrag jedoch so, als wäre kein Unfall passiert. Bei den meisten Anbietern handelt es sich um eine Zusatzoption, die auch nach Vertragsabschluss noch gebucht werden kann. Doch Achtung: der Rabattschutz greift erst bei allen folgenden Schäden. Ist bereits ein Unfall geschehen, kann die Schadensfreiheitsklasse nicht gesichert werden. Voraussetzung für die Zusatzoption ist mindestens die SF-Klasse 1. Das heißt, in den letzten 24 Monaten sollte kein Schaden am Fahrzeug entstanden sein.
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