Forster V 451 Youngster (2025) – Erschwinglicher Einsteiger-Wohn-Van
Wohn-Vans liegen seit geraumer Zeit schon im Trend. Denn sie bieten mehr Raum, als die Mobile in der typischen VW-Bus-Klasse, kosten aber nicht mehr. Im Gegenteil. Kaum ein neuer VW California Fährte heute unter 70.000 Euro vom Hof des Händlers. Die Preise unseres Forster Youngster Testwagens beginnt dagegen schon bei 43.900 Euro. Trotzdem bekommt man eine umfangreiche Ausstattung mit fest verbautem Wassersystem, Bad, Küche und elektrischem Hub-Bett.
Wer ein zweites Bett braucht, der sollte das Lounge Paket für runde 1.600 Euro dazu bestellen. Dann liegt man noch immer unter den meisten Wettbewerbsmodellen, deren Preise im Bereich von 50.000 Euro beginnen, aber mit den meist gewünschten Optionen schnell Richtung 60.000 Euro unterwegs sind. Was im Vergleich zu einem VW California noch immer günstig erscheint.
Der Forster V451 Youngster
Welche Qualität braucht man wirklich?
Klar, ganz so kompakt, wie ein VW Bus ist dieser Kastenwagen mit seiner Außenlänge von 4,51 Metern, seiner Höhe von 2,65 und seiner Breite von 2,05 Meter nicht, aber dafür bekommt man deutlich mehr Nutzraum. In der City kommt man mit diesen Maßen und klaren Kanten trotzdem gut zurecht, mancher PKW ist kaum kürzer. Zudem ist ein Wendekreis von 11,20 Meter ganz in der Nähe eines normalen Autos. In eine übliche öffentliche Garage kann man allerdings nicht einfahren, auch die meisten privaten Garagen werden nicht hoch genug sein.
Die Hülle des Forster V451 Youngster ist in seiner uni-weissen Farbe sehr schlicht ausgefallen. Mit seinen grünen Deko-Elementen sieht er mehr aus wie der Van des Lieferanten für die wöchentliche Gemüsekiste, denn als Reisemobil. Aber das kann ja auch ein Vorteil sein. Für etwa 1.020 Euro bekommt man ihn auch in Grau. Sehr jugendliche Farben.
Niedriger Preis
Die Ducato-Basis bietet allerdings nicht mal eine Aussentemperaturanzeige. Beim Fahren fühlt es sich an, als hätte man kaum Dämmmaterial verwendet. Man möchte die Fenster schließen, weil man denkt, es würde dann besser, aber leider wird es dann nur geringfügig leiser.
Hohes Geräuschniveau im Innenraum
Schlicht geht es auch bei der Ausstattung im Innenraum weiter. Zumindest, was die Qualitätsanmutung der Möbel angeht. Sie entspricht gerade mal dem niedrigen Preis. Die Umleimer an den Möbelkanten lassen sich ohne Mühe anheben. Am Testwagen war schon eine Kante abgebrochen. Aber auch die weißen Oberflächen sehen aus, wie die Basis-Version bei IKEA. Sorry, aber was wahr ist, darf man auch sagen, sagte meine Mama einst. Wobei das vielleicht nicht die entscheidende Frage ist.
Entscheidend ist, ob geneigte Käufer damit klar kommen, wenn sie beim Preis einige Tausender sparen können. Formal kann man sich über den aber nicht beschweren. Denn Vieles, was man hinlänglich in einem Wohn-Van erwartet (wie oben bereits erwähnt), ist vorhanden.
Dazu kommt noch viel Spielraum für individuelle Ideen. So lässt sich das Bad auch gut als Kleiderschrank (Stange vorhanden) nutzen. Ein Waschbecken würde hier nur Platz versperren, zudem ist das Spülbecken keinen Meter entfernt. Passt. Daneben dann die Kochstelle mit einer Gasflamme. Darüber ein Oberschrank, der dem Gesicht beim Öffnen und Schließen jedoch gefährlich nahe kommt. Obacht, sonst fehlt die Nasenspitze.
Schmales Hub-Bett
Das Hub-Bett mit seinem in der Mitte längs geteilten Lattenrost ist bequem – für eine Person. Zwei müssen sich schon dolle lieb haben, wenn sie hier gemeinsam nächtigen. Nebeneinander ist es bei 1,30 Meter Breite schon sehr schmal. Großgewachsene tun sich hier besonders schwer, denn das Hub-Bett misst grade mal 1,80 Meter. Das darunter angebrachte Bett nutzt allein dicke Polster, aber keinen Rost, ist zwar 1,86 Meter lang, aber mit 1,02 Meter eben nur für eine Person geeignet.
Angenehm erscheint mir das Schlafen übereinander, mit wenig Kopfraum, nicht wirklich. Da ist es wohl angenehmer, sich das 1,30 Meter Hubbett zu teilen, aber das liegt im Auge des Schlafwilligen.
Der Dieselantrieb des V 451 Youngster leistet mit 140 PS 20 PS mehr, als die meisten anderen Antriebe in den Basis-Varianten der Wettbewerber, so bei Bürstner, Knaus oder Pössl, wo die Preise zudem höher ausfallen. Die Frage ist und bleibt, welche Ausstattung brauche ich, und auf welche kann ich verzichten. Vor diesem Hintergrund sollte die Wahl getroffen werden.
Schaut einfach in die angehängte Ausstattungsliste des Youngsters, dann werdet Ihr sehen, ob sie zu Euch passt. Das gilt auch für den Grundriss. Am besten, Ihr schaut Euch die am ende in Frage kommenden Modell in natura an, denn was im Plan gut aussieht, kann in der Realität zu eng sein.
Fazit
Forster hatte mit dem V 451 Youngster das Ziel, eine ordentliche Ausstattung mit nur 2 zusätzlichen Paketen und ohne wirkliche Optionen anzubieten. Das reduziert Produktionskosten und wirkt sich damit positiv auf den Preis aus. Ob man mit der damit verbundenen Verarbeitungs- und Materialqualität klar kommt, sollte jeder für sich entscheiden. Am besten vergleichen, denn die gesamte Branche hat bei der Qualität noch Luft nach oben.
Dieses Potenzial sollte genutzt werden, wenn – wie jetzt wieder – die Höfe der Händler voll stehen und die Kunden die Wahl haben. Das wird zu zurückgehenden Preisen in der ganzen Branche führen. Wer sparen möchte, der sollte beim Händler seiner Wahl schauen, was möglich ist und welche Aktionen er anbietet. Hier könnten einige Tausender drin sein.
Technische Daten:
Forster V 541 Youngster
Preis ab 43.900,– €
Basisfahrzeug FIAT Ducato 33
Leistung PS 140 PS
Kraftstofftank 90 l Diesel
Zulässige Gesamtmasse 3.300 Masse im fahrbereiten Zustand 2.825
zul. Zuggesamtgewicht mit 5.500/5.800
zul. Anhängelast (gebremst) 2.000/2.500
EURO 6D Final + 19 l AdBlue
Bereifung 215/70R15C
Länge mm 5.410, Breite mm 2.050 Höhe, mm 2.650, Stehhöhe mm 1.860, Radstand mm 1.890,
Zugelassene Sitzplätze 2
Ausstattung
Frischwassertank l Abwassertank l Kühlschrank l
Klapptisch nur in Verbindung mit Office Paket/ nur oder/und in Verbindung mit Paket „Open Lounge“
Schlafplätze 2/4
Heckbett mm 1.860 x 1.020
Hubbett mm 1.800 x 1.300
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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