Ford Puma (2022) – ein echter Hingucker
Der Ford Puma ist ein cooles und praktisches Crossover-Lifestyle-SUV. Manche nennen es auch kleines City-SUV-Coupe. Mit einem Einstiegspreis von 27.400 Euro ist der neue Puma noch attraktiv eingepreist. Bei seinem Marktstart im Sommer 2020 gab es ihn allerdings noch ab 24.000 Euro.
Ford Puma
Die Serienausstattung des Puma besteht unter anderem aus Tempomat, Navigationssystem, Einparkhilfe am Heck, LED Scheinwerfern fürs Abblendlicht, Sportsitzen, einer manuellen Klimaanlage sowie 17 Zoll Alu-Rädern. Unser Testwagen hat die Titanium X Ausstattung und weitere Optionen mit auf den Weg bekommen, zudem den 155 PS starken Mild-Hybrid-Motor mit 7-Gang-Automatik. So motorisiert und ausgestattet will Ford mindestens 32.500 Euro für den Puma haben. Das schöne „Gray Matter“ steht ihm ausgezeichnet, kostet aber weiter 1.050 Euro. LED-Scheinwerfer legen weitere 750 Euro drauf. Wir haben den in unseren Augen hübsch gezeichneten Puma über 2 Wochen hinweg im Alltag unter die Lupe genommen. In den Augen des Autotesters ist der Ford Puma das schönste Auto im Segment.
Ein schönes Auto
Heute sind SUVs in allen Klassen gefragt. Egal, ob fürs Gelände oder für die City. Allrounder sind gefragt. So muss das Auto seine Nutzer bequem zur Arbeit, den Nachwuchs sicher in den Kindergarten und stilgerecht auf den roten Teppich bringen. Dabei soll das Ganze natürlich möglichst wenig kosten. Aus diesen Gründen sind kompakte und sub-kompakte SUV-Crossover-Modelle, wie der Ford Puma, aktuell das am stärksten wachsende PKW-Segment.
Bessere Ausstattung will bezahlt sein
Das betont sportliche Design des neuen Puma unterscheidet ihn klar von Kuga, Fiesta und Co. Zwar trägt auch der Puma den „Aston Martin“ Kühlergrill als ein für aktuelle Ford-Modelle typisches Erkennungsmerkmal, aber die hoch montierten Scheinwerfer sind neu bei Ford. Die Karosserie erscheint wie ein Kleinwagen, dessen Karosserie in die Höhe gezogen wurde. Zudem scheinen ihm Muskeln antrainiert worden zu sein. Um die dabei entstehenden Flächen zu kaschieren, haben die Designer dem Puma einen Knick in der Gürtellinie verpasst und leicht vergrößerte Fensterflächen definiert. Letzteres sorgt auch für eine bessere Rundsicht für die Passagiere. Die ebenfalls auffallend hochverbauten LED-Rücklichter greifen konsequent Stilelemente der Front auf. Insgesamt wirkt der 4,19 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,53 Meter hohe Ford Puma stimmig proportioniert. Sein Design hebt sich erfrischend und signifikant von Wettbewerbern ab. Im Vergleich zu Renault Capture, Toyota Yaris Cross oder VW T-Cross zeigt er deutlich klarer eine Coupe Linie. Das macht ihn einzigartig im Segment der kleinen SUVs.
Innenraum vom Fiesta
Der Innenraum des Ford Puma ist indes keine Überraschung, denn seine Ausstattung ist aus dem Fiesta bekannt, auf dessen Basis (plus etwa 60 Kilo Leergewicht) der Puma entsteht. Schnell fühlten wir uns hier Zuhause. Als Neuerung kann das optional erhältliche 12,3 Zoll große, voll-digitale Kombi-Instrument genannt werden. Der freistehend montierte 8 Zoll Touch-Screen ist in bester Bedien- und Ablesehöhe angebracht und lässt sich nahezu intuitiv bedienen. Die Sprachsteuerung mit „Siri“ funktioniert gut. Warum nur Android Auto verfügbar ist, nicht aber Apple CarPlay, erschließt sich mir nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, das übersehen zu haben.
Ein automatisches Notrufsystem ist für den Fall der Fälle Teil des Systems. Ford Pass Connect erlaubt dem Besitzer zudem einen Fernzugriff auf sein Fahrzeug. Dieser kann für das Auslesen von Fahrzeugdaten oder auch zur Nutzung von Echtzeit-Verkehrsdaten bei der Navigation nutzen. Die Schale für induktives Laden von Smartphones in der Mittelkonsole ist selbst für Telefone in der Dimension eines iPhone 12 Pro ausgelegt und rutschfest ausgeformt.
Die höher montierten Sitze des Ford Puma sind bequem und bieten ausreichenden Seitenhalt. Wer gerne massiert wird, kann im Puma gegen einen Aufpreis sogar eine Massage-Funktion bekommen. Falls jemand etwas auf den Polstern verschüttet hat oder die Farbe der gewählten Sitzbezüge nicht mehr mag, der kann die Bezüge durch einen Reißverschluss leicht abnehmen, in der Waschmaschine reinigen oder gegen andere Bezüge austauschen. Eine richtig gute Sache, auf die die Hersteller auch schon früher hätten kommen können.
Die Rückbank ist angenehm hoch montiert, was das „Einladen“ der Kinder samt Montage der Kindersitze (ISOFIX an den Außenpositionen gut zugänglich) deutlich erleichtert. Der Knieraum im Fonds ist für Personen bis zu einer Körperhöhe von 1,85 Meter noch ausreichend bemessen. Leider wurde die im Verhältnis 60/40 umklappbare Sitzlehne nicht mit einer Ski-Durchreiche versehen. Vermisst haben wir vor der Rückbank ein USB- oder 12V-Anschluss. Die Kids werden bestimmt maulen. Die Rückbank im Ford Puma kann leider nicht längs verschoben werden, wie etwa beim VW T-Cross.
Dafür bietet der Kofferraum mit 456 – 1.110 Litern Stauraum einen Klassenbestwert. Auch die Gepäckraumbreite von einem Meter zwischen den Radkästen ist beachtlich. Den doppelten Laderaumboden kann man praktisch direkt an den Rücksitzlehnen arretieren, wodurch höhere Gegenstände in der 80 Liter fassenden „Ford MegaBox“ aufgestellt werden können (wie z.B. Golf-Bags oder höhere Pflanzen). Diese clevere Box fungiert quasi als Badewanne im Auto, weil sie einen Abfluss hat, kann bei Verunreinigung einfach mit Wasser ausgespült werden.
Spar- und Fahrspaß
Schließen wir nun aber die optional elektrisch öffnende Heckklappe und setzen uns auf den Fahrersitz zur Testfahrt im neuen Ford Puma. Für die 155 PS Leistung werkelt ein 48-Volt-Bordnetz sowie ein 1,0-Liter Drei-Zylinder-Turbo-Benziner im Verbund mit einem Elektromotor, der dem Puma insbesondere beim Start mehr Kraft zur Verfügung stellt. In 8,7 Sekunden erreicht man aus dem Stand Tempo 100. Bei 205 Stundenkilometern endet das schnelle Vergnügen. Beim Verbrauch wäre noch Luft nach unten. Ford gibt diesen Mix mit 5,7 Litern je 100 Kilometer an, auf unseren gemischten Testfahrten lag der Verbrauch im Mittel bei 6,2 Litern. Das machen andere besser. So der kürzlich von uns getestete Toyota Yaris Cross, mit Hybrid-Antrieb und 122 PS Leistung, der im Test mit 4,8 Liter auskam. Das Akku wird übrigens ausschließlich durch Bremsenergie geladen.
Milder Hybride mit 155 Pferdestärken
Das Motörchen klingt für einen 3-Zylinder ordentlich, brummt bisweilen jedoch vor sich hin. Das im Testwagen verbaute 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe macht seine Sache gut. Beim kräftigen Beschleunigen ist die Unterstützung durch den Elektromotor spürbar. Schon ab etwa 2.300 Umdrehungen stellt die Maschine genügend Kraft für Überholvorgänge zur Verfügung. Das deutlich frühere Abschalten des Motors beim Heranrollen an Ampeln etwa ist zunächst gewöhnungsbedürftig..
Der Puma kann mit modernen Fahrer-Assistenzsystemen en masse versehen werden. In Serie gibt es ab Ausstattungslinie Titanium X einen aktiven Spurhalte-Assistenten, einen Falschfahrerwarner, einen Fernlicht-Assistenten sowie eine Verkehrszeichenerkennung. In Verbindung mit dem optionalen Fahrer-Assistenzpaket bietet der Ford Puma zusätzlich eine intelligente Geschwindigkeitsregelanlage (Abstandsregelung und automatische Geschwindigkeitsanpassung durch Verkehrszeichen-Erkennung), einen aktiven Ausweichassistenten, automatisches Ein- und Ausparken sowie einen Tot-Winkel-Assistenten.
Der Puma lässt sich spielerisch leicht fahren. Er reagiert gutmütig, die Lenkung ist ausreichend, das Fahrwerk ist sportlich hart auslegt (für rückengeplagte Kunden wohl etwas zu straff). Wem der Puma zu hart sein sollte, der könnte sich zum Vergleich mal den Toyota Yaris Cross anschauen. Er wirkt zudem besonders harmonisch abgestimmt und ist – ausstattungsbereinigt – sogar etwas günstiger.
Fazit
Uns hat der kraftvolle Ford Puma – hier in der Titatnium X Linie – Spaß gemacht. Er wurde hübsch gezeichnet, macht deutlich mehr her, als ein klassischer Fiesta und bietet dazu noch mehr Nutzraum. Ein Auto, das in die Zeit passt, weil es mit Preisen ab 27.400 Euro bezahlbar bleibt. Wer aufs Geld schauen muss, sollte sich jedoch gut überlegen, welchen Ausstattungsoptionen er weg wirklich braucht. Denn ansonsten können schnell 37.000 Euro auf der Rechnung stehen. Auch ein etwas kleiner Motor hilft beim Sparen. Zu diesem 1,3 Tonnen leichten Crossover passen 125 PS auch schon prima.
Technische Daten:
Ford Puma 1,0 Liter EcoBoost Hybrid, 7-Gang-Automatik
Leistung: 114 kW /155 PS
Hubraum: 999 ccm
Drehmoment: 190 nm
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
0-100 km/h: 8,7 Sekunden
Leergewicht: 1.280 kg
Zul. Gesamtgewicht: 1.830 kg
Anhängelast gebremst: 900 kg
Stützlast: 75 kg
Dachlast: 50 kg
Länge: 4.186 mm
Breite mit Außenspiegeln: 1.930 mm
Höhe mit Haifischflosse: 1.554 mm
Radstand: 2.588 mm
Kofferraum: 456 – 1.110 Liter
Testwagenpreis: 37.330 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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