Ford Fiesta mit Doppelkupplungsgetriebe
Wer schalten lässt, kann sich besser auf den Verkehr konzentrieren
Der aktuelle Ford Fiesta ist längst keine Seltenheit mehr auf den Straßen der Ortenau. Mit seinem Aston Martin Grill fällt er immer wieder positiv ins Auge. Nun gibt es den Kleinwagen auch mit einem in 6 Gänge unterteilten automatischen Doppelkupplungsgetriebe (DKG). Dieses automatische Getriebe besteht eigentlich aus 2 Getrieben. In den Momenten, in denen es vollautomatisch geschaltet wird, übernimmt das jeweils andere Getriebe den Vortrieb. So lassen sich Zugunterbrechungen, der allseits bekannte Makel früherer Automatikgetriebe vermeiden. Zudem verbrauchen die DKG eher weniger als mehr Treibstoff. Wäre da nicht der Mehrpreis gegenüber den handgeschalteten Varianten, ich sähe keinen Grund, Schaltvorgängen noch Aufmerksamkeit zu schenken. Wer nicht selbst schalten muss, kann sich besser auf den Verkehr konzentrieren.
Verbrauchsgünstiges Automatikgetriebe
Gründe genug also, den Fiesta mit dem DKG unter die Lupe zu nehmen. In meinem fünf-türigen Testwagen wurde diese sogenannte „Ford Power Shift“-Automatik kombiniert mit einem maximal 100 PS (74 kW) leistenden 3-Zylinder Benzin-Motor (998 ccm). Ganz so viel Leistung braucht der kleine Kölner eigentlich nicht, aber es macht Spaß, den 100 Pferden im sportlich, aber nicht zu hart abgestimmten Fiesta manchmal freien Lauf zu lassen. Erst bei Tempo 180 ist Schluss mit lustig. Das DKG des Fiesta schaltet tatsächlich ohne erkennbare Schubunterbrechung durch. Bei verbrauchsorientierter Fahrweise ist es mir gelungen, den Verbrauch auf 100 Kilometer bei rund 6,5 Litern zu halten. Ein guter Wert. Auch wenn Ford den kombinierten Norm-Verbrauch mit nur 4,9 Liter angibt. Bei forscher Testfahrt stieg der Verbrauch dieses starken Fiesta allerdings auf runde 8 Liter an. Der Motor emittiert 114 Gramm Kohlendioxid je Kilometer und erfüllt die Euro 5 Norm.
Das Innenraumdesign des Fiesta lässt bei mir indes keine rechte Wohlfühl-Atmosphäre aufkommen. Alles sehr nüchtern und schlicht. Verwirrend finde ich die vielen Tasten auf der Bedienfläche des Sony Kommunikationsmoduls. Das kann unnötig vom Verkehr ablenken. Andere Hersteller machen das besser. Aber Ford wird hier demnächst wohl eine Änderung bringen.
In der wertigeren Titanium-Ausstattung kostet mein Testwagen unter anderem mit Rückfahrkamera, Park-Pilot, dem Audiosystem Sync, Tempomat, Rückfahrkamera, schlüssellosem Zugang, beheizbaren Vordersitzen und anderen netten Kleinigkeiten dann 21.985 Euro. Das ist zwar viel Geld für einen Neuwagen, aber so ausgestattet bleiben kaum Wünsche offen. In diesem Preis inbegriffen ist auch ein Notbremsassistent, der bis 30 km/h selbstständig abbremst und so Auffahrunfälle vermeidet oder zumindest deren Auswirkungen reduziert. Über einen programmierbaren Schlüssel können Eltern übrigens die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs begrenzen, wenn der Sohn oder die Tochter mit dem Fiesta unterwegs ist. Das Multimediasystem „Sync“ spielt Musik aus den verschiedensten Quellen, wickelt Telefonanrufe ab und liest dem Fahrer während der Fahrt Textnachrichten vor. So kann der Fahrer die Hände am Lenkrad lassen, das dient der Verkehrssicherheit. Zudem ist das System mit einem Notrufassistenten kombiniert, der bei einem Unfall automatisch Hilfe verständigt. Wer noch runde 700 Euro dazu legt, bekommt ein integriertes Navigationssystem.
Mein Fazit: Der Ford Fiesta ist und bleibt der Fiesta auch mit dem empfehlenswerten DKG-Getriebe ein solider, schnörkelloser Kleinwagen mit verbrauchsgünstigen Motoren und hoher Alltagstauglichkeit.
Wesentliche Daten:
Ford Fiesta Titanium 5-Türer mit dem 1.0 Eco Boost Motor und Doppelkupplungsgetriebe:
- Länge/ Breite/ Höhe: 3.982/1.722/1.495 mm
- Gepäckraum: 295 bis 965 Liter (bei umgelegter Rückbank)
- Norm-Verbrauch, kombiniert: 4,9 Liter Super
- CO2: 114 g/ km
- Abgasnorm: Euro 5
- Maximale Leistung: 74 kW/100 PS (bei 6.000 U/min)
- Beschleunigung 0 – 100: 10,8 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- Motor: 3-Zylinder-Reihen-Otto-Motor mit Turboaufladung
- Hubraum: 998 cm³
Preis, ab: 18.550 Euro
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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