Nach der Entscheidung des US-Präsidenten, Stahl- und Aluminiumimporte aus Ländern außerhalb des Nafta-Raumes mit hohen Importzöllen zu belegen, sollte Europa mit Entschiedenheit, aber auch mit Besonnenheit handeln, meint Bernhard Mattes, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) VDA-Präsident Bernhard Mattes: „Die Vorteile eines freien Handels liegen auf der Hand, die wirtschaftliche Integration beider Wirtschaftsräume gerade im Automobilbereich ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen.“

Während die deutschen Hersteller ihre Produktion in den USA seit Jahren ausbauen, sinkt der Export aus Deutschland. Die deutschen Automobilhersteller exportierten im vergangenen Jahr 494 000 Autos nach Amerika. Gegenüber dem Jahr 2013 ist das ein Rückgang um ein Viertel. Der Exportwert beträgt 19,4 Mrd. Euro. Gleichzeitig wuchs die Produktion an US-Standorten seit 2013 um 180 000 Einheiten auf 804 000 Fahrzeuge. Die deutschen Hersteller beschäftigen in den USA 36 500 Mitarbeiter, 5700 mehr als noch im Jahr 2013. Hinzu kommen rund 80 000 Mitarbeiter bei deutschen Zulieferern.

Die deutschen Hersteller leisten einen erheblichen Beitrag auch für die automobile Handelsbilanz der USA: Gut jedes zweite Auto, das deutsche Hersteller in den USA produzieren, geht als Export in Länder außerhalb des Nafta-Raumes, nach Europa, Asien und den Rest der Welt. Das sind rund 430 000 Fahrzeuge. Der Anteil am gesamten US-Export (Light Vehicles) ist mit rund einem Viertel dreimal so hoch wie der US-Marktanteil der deutschen Hersteller.

Mattes fordert, die Grundidee des Freihandelsabkommens TTIP, das der VDA stets befürwortet hatte, wieder aufzunehmen. „In einem neuen transatlantischen Abkommen könnten dann auch noch bestehende Marktzugangs-Hemmnisse partnerschaftlich abgebaut werden.“ ampnet

Foto: Ford