Der Kia Sorento – Kraftfutter gegen den SUV Hunger
Kia hat sich vom einstigen Billiganbieter längst zum ernstzunehmenden Wettbewerber, nicht zuletzt deutscher Anbieter, entwickelt. Die Formensprache der koreanischen Automobile wurde unter dem Einfluss des deutschen Designers Peter Schreier im Lauf der Jahre erkennbar europäischer. Die dritte Generation des Kia Sorento kommt in einem Anzug daher, den wohl viele mögen werden, aber kaum einen abschrecken. Ausgesprochen gefällig erscheint seine Front mit dem aus verbundenen Noppen bestehenden Kühlergrill. Das sieht kraftvoll und auch hochwertig aus. Schickes Chrom grenzt die Fensterflächen zur Karosserie hin ab. Im Innenraum bestätigt sich der Eindruck von Hochwertigkeit. Galvanisierte Rahmen veredeln die aufgeräumt wirkenden Schalter. Klare, nachvollziehbare Formen, Soft-Touch Kunststoffe und ein intuitives Bediensystem erinnern an Produkte deutscher Hersteller.Der Kia Sorento ist größer als Audis Q5 und auch als der X3 von BMW, bietet mehr Platz und Gepäckraum. Selbst eine dritte, im Ladeboden versenkbare Sitzreihe ist für 900 Euro zu haben und macht den Sorento zum 7-Sitzer. Das Laderaumvolumen des Kia SUV variiert je nach Sitzstellung zwischen 660 und 1.732 Litern. Eine clevere Mechanik macht das Umlegen der Rücksitze zum rückenschonenden Kinderspiel. Bis zu 2 Meter lange Gegenstände passen hinter die erste Sitzreihe.
Ein 2,2 Liter Selbstzünder ist aktuell der einzig verfügbare Antrieb für das SUV. 200 PS und 441 Newtonmeter leistet dieser Motor im neuen Sorento. In 8,7 bis 9,6 Sekunden erreicht der große Koreaner – je nach Getriebevariante – Tempo 100. Kia gibt den kombinierten Normverbrauch für den neuen Sorento mit 5,7 bis 6,6 Liter an. Auf meinen Testfahrten lag der Verbrauch runde 1,5 Liter höher. Für einen rund 2 Tonnen wiegende Wagen ein akzeptabler Wert. Der Kunde kann beim Sorento zwischen einem manuell zu schaltenden Getriebe und einer 6-Stufen-Wandler-Automatik wählen. Wer den Handschalter nimmt, kann entscheiden, ob er Vorderrad- oder Allradantrieb vorzieht. Wer nicht schalten möchte, muss sich für den Allradler entscheiden.
Der SUV lenkt präzise ein und vermittelt in allen Fahrsituationen das gute Gefühl, sicher unterwegs zu sein. Der gegenüber seinem Vorgänger deutlich gewachsene Kia Sorento ist ab 34.990 Euro zu haben. In der Automatik-Variante mit Allradantrieb und umfassender Komfortausstattung kostet er zwischen 40.990 und 51.190 Euro. Beim letzt genannten Preis sind aber auch ein 8-Zoll-Navigationssystem, das riesige, öffenbare Panoramadach, ein tadellos klingendes Soundsystem mit 10 Lautsprechern und ein Paket aus modernen Assistenzsystemen im Preis eingeschlossen. Wer eine Anhängerkupplung braucht, bekommt sie für 690 Euro. Mit ihr und der Handschaltung kann der Sorento bis zu 2,5 Tonnen ziehen (Automatikgetriebe bis 2 Tonnen).
Wer sich damit beschäftigt, einen neuen Audi Q5, BMW X3 oder Mercedes GLC zu kaufen, könnte sich durchaus auch den neuen Kia Sorento anschauen, Probe fahren, vergleichen und erst dann entscheiden.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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