Das BMW X3 Werk in Rosslyn (Südafrika) – oder woher kommen eigentlich unsere Autos?
Autos sind bekanntlich der Deutschen liebstes Kind. Aber woher kommen sie? Wo werden sie gebaut? Längst nicht mehr nur in Deutschland. Um Licht ins dunkle Grau zu bringen, haben wir uns auf die Reise nach Südafrika gemacht. Wo wir in Rosslyn in der Provinz Gauteng gestrandet sind. Die kleine Stadt liegt mitten im Nirgendwo, rund 15 Kilometer nordwestlich von Pretoria entfernt.Hier wurde über 35 Jahre hinweg – neben anderen Produktionsstandorten – die 3er Reihe gebaut. Seit 2018 läuft in Rosslyn ausschließlich das SUV BMW X3 vom Band. Ein Sinnbild dafür, wohin sich der Automobile-Trend entwickelt. Ja, auch BMW setzt seit Langem nicht mehr ausschließlich auf „Made in Germany“.
Der BMW X3 wird von hier aus nicht nur für die afrikanischen Märkte, wie Nigeria, Kenia oder Tansania produziert, auch Europa wird von hier beliefert. Und natürlich kommen auch Bauteile der Zulieferer aus Europa für die Produktion des X3 nach Südafrika. Globalisierung zeigt hier seine gute Seite. BMW ist hier mit seinen 4.000 Mitarbeitern und unzähligen Arbeitnehmern bei Zulieferern der größte und beliebteste Arbeitgeber in der Region. Denn die Münchner bieten nicht nur überdurchschnittlich gute Arbeitsbedingungen und insbesondere Löhne, die Mitarbeiter werden stetig nach modernsten Standards geschult und weitergebildet. Hunderte Millionen Euro werden in das Werk investiert. Auch das schafft Arbeit, die ihrerseits Einkommen und damit Nachfrage initiiert. Die Produktionsstätte von BMW in Südafrika gilt als modernstes Automobilwerk der südlichen Hemisphäre. Selbst Nachhaltigkeitskritikern kann BMW gelassen entgegentreten, denn 30 Prozent der hier benötigten Energie wird aus Biogas gewonnen, das 25.000 Kühe täglich als Stoffwechsel-Endprodukt zurück lassen. Bis 2020 sollen noch mehr Kühe und dann bis zu 100 Prozent des Energiebedarfs CO2-neutral gewonnen werden.
Wenn Sie also in Zukunft erkennen sollten, dass ihr X3 nicht aus den bayrischen Hauptwerken stammt, ist das kein Grund zur Sorge, sondern ein Grund zu Freude. Denn mit Ihrem Kauf haben Sie mit dazu beigetragen, in Südafrika Arbeitsplätze zu sichern und somit Wohlstand zu generieren. Und Sie tragen damit auch dazu bei, bei uns für gesellschaftliche Ruhe zu sorgen. Denn wer in seinem Land Arbeit findet, und sein Auskommen hat, wird kaum motiviert sein, seine Heimat zu verlassen. Und vielleicht werden auf Krawall gebürstete Präsidenten damit überzeugt, auf Zölle zu verzichten. Schließlich werden nahezu alle BMW X-Modelle in Spartanburg in South Carolina (USA) hergestellt.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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