E-Autos verlieren schneller an Wert

Nach ein paar erfolgreichen Jahren kühlte sich in Deutschland 2023 das Wachstum bei den Neuzulassungen von Elektroautos spürbar ab. Es gab zwar einen Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr der allerdings erheblich bescheidener ausfiel als 2022. Damals gab es noch ein Plus von 30 Prozent. Manche Experten fürchten, dass der Wegfall der Förderung zu einem weiter sinkenden Kaufinteresse und zu insgesamt rückläufigen Absatzzahlen bei Elektroautos im Jahr 2024 führen könnte. Dazu trägt auch der relativ hohe Wertverlust bei.

Hauptgründe für die Zurückhaltung der Kundschaft dürften neben dem plötzlich Ende der Subventionen die hohen Preise, mangelnde Lademöglichkeiten und miserable Wiederverkaufswerte sein. Wie schlecht es um die Verkaufspreise von gebrauchten Stromern steht, analysierte jetzt die Unternehmensberatung Berylls Group aus München.

Danach kosteten batteriebetriebene Fahrzeuge, die mit durchschnittlich drei Jahren Haltedauer auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, als Neuwagen im Schnitt knapp 43.600 Euro. Ein durchschnittlicher dreijähriger gebrauchter E-Wagen mit 60.000 Kilometern Laufleistung erlitt in dieser Zeitspanne einen durchschnittlichen Wertverlust von 57 Prozent oder 24.800 Euro. Nach Berylls Berechnungen liegt der Wertverlust für ein durchschnittliches E-Auto um zwölf Prozent, also rund 5600 Euro über dem eines vergleichbaren Benziners.

Bei 524.000 BEV-Neuzulassungen in 2023 und unter Annahme einer vergleichbaren Restwertkurven-Entwicklung in den nächsten drei Jahren, errechnet Berylls einen Wertverlust von 2,99 Milliarden Euro. Dies sind 590 Millionen Euro mehr als die rund 2,4 Milliarden Euro, die der Staat im vergangenen Jahr insgesamt als Förderprämie für diese Autos springen ließ. (aum)

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