Skoda Fabia Monte Carlo und R5 – Wieviel Rallye-Sport steckt im Skoda Fabia?
Was hat eigentlich der Serien-Skoda Fabia mit seinem Rallye-Pendant Skoda Fabia R5 gemein? Wir waren bei der ADAC Deutschland Rallye auf Spurensuche. Beim Erstkontakt mit dem Skoda Fabia R5 standen unsFabian Kreim und Beifahrer Frank Christian, deutsche Rallye-Meister, sowie Matthias Kahle, siebenmaliger deutscher Rallye-Altmeister zur Seite. Als Beifahrer in den Rallye-Boliden mit Käfig war ich nicht nur dem Tod etwas näher, ich habe auch eine ganze Menge über den waghalsigen Sport gelernt. Gemächlicher und sicherer ging es da am Steuer der fünf-türigen Skoda Fabia Limousine in der „Monte Carlo“ Topversion zu. Hier ersetzt ein neuer 1.0 Drei-Zylinder Motor in zwei Leistungsstufen den in Rente geschickten Vierzylinder beim Fabia. Die Geschichte passt, denn kaum ein anderes Modell würde den Spagat gekonnter schlagen. Hat doch die Rallye Monte Carlo eine Historie, die schon 1911 begann. Und auch Skoda mischt im Rallye Sport seit über 100 Jahren mit. Wie man es auch dreht und wendet, Skoda hat Rallye in seiner DNA. Doch wieviel davon steckt im aktuellen Skoda Fabia? Begleiten Sie uns auf einer spannenden Reise durch Thüringen!
Wem das nicht reicht um die Erfolgsgeschichte des Fabias zu begreifen, dem sei gesagt, dass seine Limousine und sein Kombi im Segment der Kleinwagen jeweils Platz drei belegen. Die Top-Ausstattung „Monte Carlo“ wählen dabei nur vier Prozent der Käufer. Die Verteilung der Ausstattungslinien spricht für sich: Cool Edition – 44 Prozent , Drive – 27 Prozent und Ambition – 21 Prozent. Neu im Fabia ist der 1.0 Liter Benzin-Motor mit seinen drei Zylindern, der schon in anderen Modellen des Konzern verbaut wird. Er ersetzt den 1,2 Liter Benziner mit seinen vier Zylindern. Das neue Aggregat ist in zwei Leistungsstufen mit 95 und 110 PS erhältlich.
Der neue Fabia bekommt im neuen Modelljahr zudem moderne Konnektivität-Lösungen. Das Sicherheis-Paket „Care Connect“ ist jetzt ab der Ausstattung Ambition Teil der Serienausstattung. „Skoda Connect“ wird ab sofort in allen Fabias vertreten sein.
Der Vorgänger des R5 war der Fabia S2000. Schon bei diesem Modell half Raimund Baumschlager – Inhaber der Baumschlager Rallye und Racing GmbH, erheblich bei Entwicklung und Abstimmung. Bei der Entwicklung eines Rallye Autos aus der Modell-Palette heraus, schien der Fabia durch seine kompakten Ausmaße (Länge: 3,99 Meter, Breite: 1,73 Meter (1,96 Meter mit Außenspiegel), Höhe: 1,45 Meter) und das niedrige Gewicht am geeignetsten. Hier gibt die FIA mit 185.000 Euro einen preislicher Rahmen für die Kosten des Autos vor. Mit Unterbodenschutz, Flankenschutz und weiteren Spielereien kann man den Preis allerdings bis auf 230.000 Euro treiben, was dann jedoch das Bastel-Budget-Limit des Fabia R5 darstellt. Er zeichnet sich durch ein sequentielles 5-Gang-Getriebe aus, das Schalten ohne das Treten der Kupplung ermöglicht. Der R5 erreicht maximal 204 km/h. Sein Gewicht erreicht 1.230 Kilogramm. Beim Motor entschied man sich zum Wechsel vom Sauger hin zum 279 PS-Turbo, weil dieser die Fahrer stabiler und schneller aus den Kurven heraus beschleunigen soll. Der Antrieb ist ein Allrad-System mit starrer 50/50 Verteilung – ohne Mitteldifferential. Bei dieser Art Autos ist ein gut abgestimmtes Fahrwerk entscheidend. Denn bei Motor und Getriebe gibt es weniger Stellschrauben.
Auf Strecken-Teilen der Thüringen Rallye konnte ich dann als Beifahrer von Fabian Kreim und Matthias Kahle erkennen, was die Rallye-Jungs können. Zunächst galt es den engen Käfig in Rennanzug und Helm zu erklimmen und die Gurte straff anzulegen. Was dann folgte, war schlichtweg eine der beeindruckendsten Motorsport Erfahrungen meines bisherigen Lebens. Der Skoda klebt so auf der Straße, die Fahrt für mich zu einer physikalischen Grenzerfahrung wurde. Mit 200 Sachen durch einen dichten Wald. Enge rechts links Kombinationen. 360 Grad-Wende im Drift auf der Landstraße. Das ALS auf Stufe 5 gestellt, in etwa fünf Sekunden auf Tempo 100 km/h beschleunigen, dabei die Gänge knallen lassen und schnellst möglich wieder runter bremsen. Wahnsinn. Diese Fahrer sind nicht nur ausgestattet mit enormem Talent und einem beeindruckenden Auto, sondern eben auch mit einer Extra-Portion Lebensmüdigkeit. Manchmal ist man sich nicht ganz sicher, ob sie wissen welches Risiko sie da eingehen.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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