Der neue BMW X3: Braves Facelift – modernste Technik
Nach seiner Weltpremiere auf der IAA hält die dritte Generation des BMW X3 im November schon Einzug bei den deutschen BMW-Händlern. Obwohl die Optik des neuen eher eine Evolution, denn eine Revolution ist, wird der Mittelklasse-SUV wohl wieder den Weg zu etlichen Kunden finden. Denn neben dem stetig wachsenden SUV Markt, wächst auch der X3 in alle Richtungen.
Der kleine Bruder des X5 ist technisch eine Neuentwicklung. Denn er teilt sich die „Cluster Archtitecture“ – CLAR Plattform – mit den 7er und 5er BMW. Gut erkennbar ist das im modernen Innenraum, wo Gestensteuerung und teilautonomen Features zur Wahl stehen. Zum Marktstart stehen drei Motoren zur Wahl – zwei weitere Benziner sollen im Dezember 2017 folgen. Wir sind den Münchner SUV auf und neben der Straße gefahren.
Auch wenn man es auf den ersten Blick kaum glauben mag. Der X3 mit dem Baucode GO1 ist gewachsen. Mit 4,71 Metern hat er etwa 7 Zentimeter in der Länge, und je eineinhalb Zentimeter in Breite und Höhe zugelegt ( im Vergleich mit seinem Vorgänger F25). Am deutlichsten wird die Frischzellenkur des Blechkleids wie so oft an den BMW-Nieren. Sie sind gewachsen, die Motorhaube wirkt nun räumlicher. Zudem wird die Front erstmals von länglichen, statt bisher runden, Nebelscheinwerfern geziert. Am Seiten-Profil werden die ovaleren Radhäuser und die markantere Schulterlinie deutlich. Wem das zu kompliziert ist, der findet ein weiteres Erkennungs-Merkmal an der doppelten Auspuffblende am Heck. Der X3 kann in drei Linien gewählt werden: Sportlich, Elegant oder kernig. Mit der M-Line, Luxury-Line und xLine haben die Kunden die Qual der Wahl.
Das Platzangebot im Innenraum profitiert vom um fünf Zentimeter gestreckten Radstand (2.864 Millimeter). Im lichtdurchfluteten Innenraum fühlt man sich auf Anhieb wohl. Das optionale Panoramadach wurde um 12 Zentimeter nach hinten verlängert. In der ersten Reihe geht es geräumig zu, und auch im Fond bekommen selbst 2-Meter-Menschen kaum klaustrophobische Zustände. Komfortabel: Die Lehnen der Rückbank können geneigt werden.
Im Herzen des SUVs wird seine Neuauflage am deutlichsten
Die aufgeräumte Struktur mit dem leicht zum Fahrer geneigten Bediensystem brilliert, wie schon im neuen 5er. Mit dem klar gezeichneten 10,2 Zoll Bildschirm bekommt der Innenraum einen avantgardistischen Zug. Die digitalen Instrumente halten, wie schon bei anderen Modellen der Plattform, nun auch im X3 Einzug. Bei Materialmix, Bedienfreundlichkeit und dem nötigen Schick gibt es – wie bei BMW üblich – nichts zu nörgeln. Moderne Features wie die Gestensteuerung, das farbiges Headup-Display, Apple CarPlay (auch ohne Kabel), Android Auto induktives Laden oder der Multifunktionsschlüssel bringen den X3 an die Spitze der Technik.
Mit seinem Kofferraumvolumen von 550 bis 1.600 Litern und den variabel umklappbaren Rücksitzen ist das Verstauen selbst von sperrigen Gegenständen wie Kinderwagen eine eher leichte Übung.
Übrigens: Das Rollo für die Gepäckraumabdeckung kann nun praktisch unter dem Ladeboden im Kofferraum verstaut werden und hat somit eine zweite Heimat gefunden.
Zum Marktstart können geneigte Kunden zwischen drei Motoren wählen. Einstiegs-Diesel ist der 20d mit seinen vier Zylindern, 190 PS Leistung und 400 Newtonmetern Drehmoment. Darüber rangiert mit dem 30d ein 265 PS starker Reihen-Sechszylinder-Diesel, der bis zu 620 Newtonmeter auf die Straße bringt. Die Top-Motorisierung bildet der M40i mit Launch-Control. Sein Sechs-Zylinder leistet satte 360 PS bei einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmetern. Im Dezember des laufenden Jahres sollen mit dem 20i und 30i zwei Vierzylinder-Benziner mit 184 und 252 PS folgen. Alle Motoren sind serienmäßig mit dem Allradsystem „ xDrive“ und dem 8-Gang-Automatikgetriebe „Steptronic“ verbunden.
Echter Kurvenjäger
Fährt man den neuen X3 so erinnert im Grunde nur die hohe Sitzposition an einen SUV. Die steife Karosserie und das unfassbar gute Fahrwerk tun alles, um den X3 zum echten Kurvenjäger zu machen. Das sehr agile Handling wird durch die adaptive Federung und die sportlich-direkte Lenkung unterstützt. In Verbindung mit dem M40i macht der X3 fast schon unverschämt viel Spaß und lädt ein zu rotzigen Gasstoßorgien. Der magische Sound und ein Beschleunigungswert von 4,8 Sekunden machen diesen X3 zum Sportwagen. Der gesenkte cw-Wert von 0,29 unterstützt die Bemühungen nach geringem Verbrauch. 8.2 – 8.4 Liter gibt BMW hier als kombinierten Normwert an. Der Verbrauch profitiert auch von den neuen, steuerbaren Nieren-Öffnungen. Bei den Fahrassistenten halten reihenweise teilautonome Funktionen Einzug. Spurwechsel, -Halte, und Lenkassistent (ab Dezember 2017) sind genauso bestellbar, wie der Querverkehrswarner. Er erkennt wer Vorfahrt hat und warnt vor Falsch-Fahrten und Querverkehr.
Fazit
Der neue X3 ist ein rundum gelungenes, modernes und schickes Auto. Der Mittelklasse-SUV wird auch in seiner neuen Form weltweit Käufer überzeugen. Kritikpunkte? Das etwas zu brav überarbeitete Design und der hohe Einstiegspreis. Der M40i beginnt gar erst bei 66.300 Euro.
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Jan Weizenecker
Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.
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