Dacia Sandero Stepway – Der billige Kleinwagen für Freiheit und Abenteuer
Dacia bietet seinen Billig-Klassiker Sandero auch in der höher gelegten „Stepway“-Version an. Eine Kunststoff-Verplankung und Unterfahrschutz machen aus dem Spar-Dacia einen Lifestyle-Kleinwagen für den schmalen Geldbeutel.Allerdings ist der Aufpreis gegenüber dem bei 6.990 Euro startenden, billigsten in Deutschland angebotenen Neuwagen beträchtlich. Denn für den Sandero Stepway sind mindestens 9.990 Euro fällig. Das Fahrzeug wird auch als „Celebration“-Sondermodell (ab 11.550 Euro) mit umfangreicherer Ausstattung und speziellen, in orange gehaltenen Design-Elementen angeboten.Off-Road-Design steht hoch im Kurs
SUVs und geländegängige Kleinwagen stehen bei den Käufern hierzulande hoch im Kurs. Gleiches gilt für Autos, die so aussehen, als wären sie auch im Gelände zuhause. Ihre Optik ist einfach weniger langweilig als die „normaler“ Kleinwagen. Das hat auch der zu Renault gehörende Hersteller Dacia erkannt, bei dem der Anteil der verkauften Stepway-Modelle bei rund 60 Prozent liegt.Höher gelegt und aufgewertet
Der auf Gebrauchsnutzen orientierte Sandero bekommt in der „Stepway“-Version eine zweifarbige Frontschürze, schwarze Seitenschwellern, Radhausverbreiterungen sowie einen angedeuteten Unterfahrschutz (in Silber) an Front und Heck. So wird er zumindest optisch zum Geländegänger. Die für den Ein- und Ausstieg bequeme Höherlegung um runde fünf Zentimeter unterstreicht das auf Freiheit und Abenteuer hin getrimmte Outfit.Einen Allradantrieb gibt es für den Sandero Stepway allerdings nicht. Aber durch die Höherlegung (Bodenfreiheut 20,7 Zentimeter) kann man mit ihm grobe Schotter- oder mit hohem Gras bewachse Feldwege (siehe Fotos) bezwingen oder auch höhere Bordsteine überfahren. Um das alles möglichst ohne Schäden zu schaffen, hat der Sandero Stepway einen Schutz gegen Steinschläge am Unterboden. Der Federungskomfort des Sandero Stepway ist besonders auf schlechten Straßen gut, die Aufhängung schluckt auch gröbere Stöße gut weg. Die Lenkung ist einen Touch zu leichtgängig geraten.Auch wenn er kein Geländewagen ist – Feldwege packt er gut
Am Heck montiert Dacia seit dem Fcelift des Sandero vor wenigen Monaten neue Stoßfänger und quadratische LED-Rückleuchten. Unser Testwagen in auffälligem „Adria-Blau“ ist ist mit dem 90 PS (66 kW bzw. 140 Nm) Benzin-Motor ausgestattet, der mit einem kombinierten Normverbrauchswert von 5,1 Liter je 100 Kilometer angegeben wird. Auf unseren ambitionierten Testfahrten haben wir 7,2 Liter verbraucht. Das ist für einen Benziner akzeptabel. Zweites mögliches Triebwerk für den Sandero Stepway ist ein Diesel (dCi 90 mit Start & Stop), der aus vier Zylindern mit 1.5 Liter Hubraum zwar ebenfalls 90 PS (66 kW) schöpft aber 220 Nm Drehmoment bereit stellt und lediglich 3,8 Liter (kombinierter Normwert) pro 100 Kilometer (98 g CO2/km) konsumiert. Beide Motorisierungen verfügen neben dem Start-Stopp-System über das „Energy Smart Management“. Diese Technologie erlaubt die Rückgewinnung von Bewegungsenergie beim Bremsen und im Schubbetrieb. Die elektrische Energie wird in der Batterie gespeichert und bei Bedarf wieder bereitgestellt.
Aufpreise? Mangelware!
Bis auf den Metallic-Lack für 470 Euro, der Klimaanlage für 600, der Rückfahrkamera für 150 Euro und dem Notrad für 150 Euro gibt es kaum zubuchbare Optionen für den Sandero Stepway. Im Sondermodell Sandero Stepway Celebration sind Navigation, eine manuelle Klimaanlage, elektrische Fensterheber, 16 Zoll-Designräder, Bordcomputer, Tempomat und weitere Merkmale bereits enthalten. Auf eine Smartphone-Einbindung oder Fahrassistenten müssen Dacia-Kunden allerdings verzichten. Ein automatisiertes Schaltgetriebe kostet 550 Euro zusätzlich. Rabatte gibt Dacia bekanntlich kaum, 3 Prozent sind aber drin. Das ist im Branchenvergleich sehr wenig, daraus resultiert andererseits ein guter Wiederverkaufswert, der durch eine 3 Jahre währende Garantie unterstützt wird.
Wenig Beinfreiheit in der zweiten Reihe
Der Innenraum des Dacia Sandero Stepway zeichnet sich zwar nicht durch Luxus aus, aber das passt für den Alltag und ist einfach zu bedienen. Die Sitze sind weich und bequem, geben aber etwas wenig Seitenhalt. Auf den Rücksitzen ist klassentypisch wenig Fußraum. Die Beinfreiheit ist eher für Kinder geeignet.
Der Gepäckraum des Sandero Stepway fasst mindestens 320 Liter – bei komplett umgelegter Rückbank (1/3 zu 2/3 möglich) werden es 1.200 Liter. Auf der Dachreling des Sandero Stepway lassen sich Lasten bis zu 80 Kilogramm transportieren. Bis zu 1.090 Kilo Anhängelast sind zulässig.
Fazit
Kritik? Das Navigationssystem macht seinen Job ordentlich, kann aber mit top-modernen Systemen anderer Hersteller kaum mithalten. Der matte Bildschirm wird bei direkter Sonneneinstrahlung nahezu vollständig unlesbar. Und das Armaturenbrett spiegelt sich bei Sonne nervend in der Windschutzscheibe. Auch wenn sich beim Dacia Sandero Stepway einige kleinere Kritikpunkte summieren, ist der höhergelegte Kleinwagen kein schlechtes Auto. Seine Optik ist deutlich gefälliger, als beim „normalen“ Sandero und das höhergelegte Fahrwerk lässt sogar kleine Ausflüge ins leichte Gelände wie Feld- oder Schotterwege zu. Für den Preis ist das ein kaum schlagbares Angebot. Und auch die 3 Jahre Garantie und die stabile Wertbeständigkeit sind gute Kaufargumente.
Technische Daten
Dacia Sandero Stepway Prestige TCe 90
Viertüriger, fünfsitziger Kleinwagen,
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,06/1,73/1,52/2,59,
Kofferraumvolumen: 320 und 1.200 l,
Wendekreis: 10,7 m,
Tankinhalt: 50 l.
Motor: Reihenvierzylinder-Benziner,
Leistung: 66 kW/90 PS bei bei 5000/min,
max. Drehmoment: 140 Nm bei 2.500/min,
Frontantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe,
0-100 km/h: 11,1 s,
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h,
Verbrauch: 4,9 l Benzin auf 100 km,
CO2-Emission: 109 g/km.
Preis: ab 9.990 Euro.
Und das schreibt unser Kollege Matthias Luft von Motoreport
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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