Kia Stinger (2017) – Stilvolle Sport-Limousine vermittelt Fahrspaß

der-Autotester

Kia ist längst auf dem Weg nach oben. Seit Jahren nimmt die Produktqualität der Autos zu. Das versetzte Kia in die Lage, seinen Kunden 7 Jahre Garantie anbieten zu können. Das Image der koreanischen Autos hat der realen Produktqualität gegenüber noch Aufholpotenzial. Die Kia Verantwortlichen wissen das und setzen mit der luxuriösen Sportlimousine Stinger eine Speerspitze, die den Ruf und das Ansehen der gesamten Kia-Flotte in Richtung der Premium-Anbieter transportieren soll. Der Stinger möchte Sportwagen und langstreckentaugliche Luxus-Limousine in einem sein.So zeigen sich die Kia-Manager bei der Frage nach Wettbewerbern des Stinger entsprechend selbstbewusst und nennen den Audi A5 und den BMW 44o ix  Grand Coupé als vergleichbare Modelle. Auch der erst jüngst eingeführte VW Arteon passt ins Bild. Mit seinem Radstand von 2,90 Meter übertrifft der 4,83 Meter lange Stinger seine Premium Kollegen. Der lange Radstand sorgt für Laufruhe und Platz im Innenraum. Das Design des Stinger wurde vom Team um den Deutschen Peter Schreyer in Frankfurt entworfen. Entsprechend europäisch mutet die coupehafte Linienführung an.

Schärfste Kia-Sportlimousine

Kia Stinger

Das kraftvoll gezeichnete Heck bringt den Heckantrieb (Allrad für die leistungssärkeren Motoren) auch optisch zum Ausdruck. Die großen Lufteinlässe in der Front und die Luftauslässe hinter den Radhäusern versprechen viel Leistung. Und so ist es auch. Mindestens 200 PS zieht der 2.0 Liter Turbo-Diesel im Stinger aus seinen 4 Zylindern. 255 PS bringt der 2,2 Liter Benziner auf die Straße. Gewaltige 370 Pferdestärken (272 kW) machen den 3,3 Liter V-6-Benziner mit seinem serienmäßigen Allradanrieb zur schärfsten Kia-Sportlimousine. Er kostet mit 54.900 Euro zwar am meisten, vermittelt aber auch den größten Fahrspaß und wurde mit allem ausgestattet, was bei Premium-Anbietern sonst gegen hohe Aufpreise zu haben ist. Den heckgetriebenen Stinger mit Dieselantrieb gibt es ab 43.900 Euro. Für Allradantrieb werden 2.000 Euro fällig, Der 2,2 Liter Benziner kostet ab 44.900 Euro. Hybrid-Antriebe sind aktuell nicht vorgesehen. Die Preise des Stinger beinhalten Leder, 8-fach verstellbare Memory-Sitze, ein 8-Zoll-Navi, belüft- und beheizbare Vordersitze und modernste Assistenz-Systeme wie die Advanced Cruise Control, Head-up-Display und Notbrems-Assistent. Am 21. Oktober wird der Stinger bei den Kia-Händler gelauncht, ab dann werden die ersten Exemplare auch schon ausgeliefert.

In 4,9 Sekunden von Null auf 100

Auf unseren ersten Testfahrten mit diesem klassischen und zugleich modernen Grand Tourismo hat es uns Autoverrückten der 3,3 Liter Benziner mit seinem Twin-Turbolader besonders angetan. In beeindruckenden 4,9 Sekunden sprintet er aus dem Stand auf Tempo 100. Er verbindet in perfekter Form Performance und Komfort. Mit dem Stinger kann man auf der Rennstrecke Spaß haben, aber auch entspannt lange Strecken fahren. 5 Fahr-Modi lassen dem Fahrer die Wahl, wie er unterwegs sein möchte. Im sportlichsten Modus wird das ESC komplett abgeschaltet, der Sound wird krasser, das Fahrwerk härter, die Gänge schneller geschaltet und der Vortrieb noch brachialer. Wer es im wörtlichen Sinn ruhiger und weicher mag, stellt „Comfort“ ein und ab geht die gechillte Post. Übersetzt wird die Kraft mit einem von Kia selbst entwickelten 8-Gang-Automatikgetriebe, das für mein Empfinden noch etwas schneller schalten dürfte.

Wo manches Coupe zwar Fahrspaß bringt, ist der Stinger auch praktisch. Seine 4 Türen machen Platz für bis zu 5 Personen. Selbst in der zweiten Sitzreihe wird der Fußraum nicht zu gering. Im Kofferraum unter der großen Heckklappe kommen 966 bis 1.055 Liter Gepäck unter.

Kia Stinger

Unser Fazit:

Der Kia Stinger ist gelungen. Mit seiner modernen Interpretation einer Grand Tourismo Limousine und seinen leistungsstarken Antrieben vermittelt er Stil und Fahrspaß. Kia hat dem Stinger mit auf die Straße gegeben, was gut und – bei Premium-Herstellern – auch teuer ist. Bei Kia gibt es dieses schöne und umfangreiche Paket zu einem absolut zwar hohen, aber in Relation dann doch günstigen Preis. Kritik? Die 8-Gang-Automatik dürfte schneller schalten und das Material auf der oberen Ebene des Armaturenbretts erreicht in meinen Augen kein Premium-Niveau. Das wird Kia indes nicht daran hindern, mit dem Stinger zu reüssieren und damit auch das Ansehen der Automobile des süd-koreanischen Herstellers zu befördern.

Technische Daten:

Kia Stinger 3.3 T-GDI AWD

Maße (Länge x Breite x Höhe in m): 4,83 x 1,87 x 1,40
Radstand (m): 2,91
Motor: V6-Turbobenziner, Direkteinspritzung, 3342 ccm
Leistung: 272 kW / 370 PS bei 6000
Maximales Drehmoment: 510 Nm bei 1300-4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,9 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 10,6 l
Leergewicht/Zuladung: 1909-1971 kg / max. 416 kg
Gepäckraum: 406–1114 Liter
Basispreis: 54.900 Euro

 
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