Renault Austral Alpine (2023) – Überzeugt der Vollhybride?

Renault Austral mit Voll-Hybrid-Antrieb (2023)

Das SUV-C-Segment ist eines mit den stärksten Absatz- und Wachstumszahlen. Warum? Weil die Autos in dieser Klasse zwar ausreichend viel Platz für Familien mit 2 Kindern bietet, sie gleichzeitig aber kompakte Außenmaße aufweist und für viele noch bezahlbar erscheint. Entsprechend attraktiv sind diese Sport Utility Verhicles (SUV) auch für die Hersteller. Deshalb gibt es ein großes Angebot, in dem unter anderem VW mit dem Tiguan, Ford mit dem Kuga, Toyota mit dem C-HR 8ab 32.9990 mit 122 PS, ab 38.240 mit 184 PS), Kia mit dem Niro (ab 30.690 Euro mit 141 PS) und auch Honda mit seinem H-RV (ab 32.600 Euro mit 130 PS) auf Kundenfang geht. Die drei letzt genannten, auch mit Voll-Hybrid-Antrieben.

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In diesem Segment ist auch der seit Anfang des Jahres auf dem Markt befindliche 4,51 Meter lange Renault Austral unterwegs. Die Franzosen bieten ihn zwar auch mit 2 Mild-Hybrid-Motoren an, unser Testwagen mit der sportlich ausgelegten Ausstattung „Iconic Esprit Alpine“ ist indes mit dem satten 200 PS leistenden Voll-Hybriden versehen, der ein Drehmoment von bis zu 205 Newtonmeter bereitstellen kann. Diese Variante kostet mindestens 44.950 Euro. Unser Tester erhielt noch einige Optionen, so bringt er es auf 49.240 Euro. In der Basis gibt des den Renault Austral mit einem Mild-Hybrid-Antrieb ab 30.450 Euro. 

Cooles Design

Das klare Design des Austral hat mich positiv überrascht, denn es hebt sich deutlich von dem des – in meinen Augen etwas undefinierten – Vorgängers, dem Kadjar ab, der hierzulande deutlich weniger Käufer finden konnte, als der Low-Price-Konzern-Bruder Dacia Duster. Insbesondere das sportliche Design des „Esprit Alpine“ steht dem Austral mit dem 2-Farb-Lack richtig gut. Überhaupt ist es eine gute und von anderen Marken längst erfolgreich geübte Strategie, das Image von Sportmarken auf „normale“ Autos zu übertragen. So beispielsweise Mercedes mit der AMG, BMW mit „M-Sport“ oder Volkswagen mit „R“, um nur einige zu nennen.

Auch wenn diese Modelle nicht so dynamisch unterwegs sind, wie die entsprechenden Sportwagen, mögen die Kunden die sportliche Anmutung, für die man gern bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. 

Hochwertig anmutender Innenraum

Auch im Innenraum haben die Renault-Designer ganze Arbeit geleistet. Er zeigt sich modern, sportlich und von hochwertiger Qualität. Nicht zuletzt, wenn man den Austral mit dem Tiguan vergleicht. Hier sind die Wolfsburger in meinen Augen eindeutig ins Hintertreffen geraten. Der Austral zeigt in der Esprit Alpine-Variante weiche Oberflächen, Alcantara Details, metallische Anmutungen und zwei große Screens, der mittlere davon Hochkant stehend, Tesla lässt grüßen. Das Raumgefühl auf den Vordersitzen ist klassen-typisch, hinten kann durch die verschiebbare Rückbank und die in der Neigung verstellbaren Lehnen (tut dem Rücken gut) mehr Fußraum als üblich geschaffen werden.

Renault Austral Alpine (2023) - Überzeugt der Vollhybride?

Dann verzichtet man natürlich auf den maximalen Kofferraum, der – je nach Stellung der Sitzlehnen – zwischen 340 und 1.455 Liter Raum zur Verfügung stellt. Das sind 25 Liter weniger, als bei den Mild-Hybrid-Varianten.

Android basiertes Kommunikationssystem

Mich hat die Android-basierte Kommunikationstechnik im Renault Austral beeindruckt. Mit „Ok Google“ kann man das Auto sehr viel fragen und bekommt oft ultra-schnelle und passende Antworten. Selten habe ich das so gut funktionierend in einem Auto erlebt. Ein großer Vorteil kann auch sein, dass die Google-Navigation auch off-line funktioniert. Beim Spurhalteassistent hatte ich auf der Autobahn in Baustellenbereichen hin und wieder Probleme, weil das Auto ohne erkennbaren Grund abgebremst hat. Das können andere besser und es reduziert vor allem das Vertrauen in die Assistenz-Systeme. Der adaptive Abstandsregeltempomat hat indes bestens funktioniert. Ich würde heute kein Auto mehr ohne diese Sicherheit und den Fahrkomfort erhöhende Einrichtung kaufen. 

Renault Austral Alpine (2023) - Überzeugt der Vollhybride?

Sparsamer Voll-Hybrid-Antrieb

Mit dem Voll-Hybrid-Antrieb beschleunigt der etwa 1,7 Tonnen schwere Austral in 8, Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Bei 174 Stundenkilometern ist Schluss mit lustig, das ist dem Ziel geschuldet, den Durchschnittsverbrauch in Grenzen zu halten. Das gelingt auch, denn der kombinierte WLTP-Wert von 4,6 Litern je 100 Kilometern kann man nach unseren Erfahrungen bei sehr zurückhaltendem Gasfuß auch erreichen. In der täglichen Praxis wird er Verbrauch sich indes zwischen 6 und 7 Litern bewegen. Wer ihn tritt, der kommt natürlich auch höher.

Der Voll-Hybrid-Antrieb nutzt einen 131 PS leistenden 1,2-Liter-3-Zylinder Benziner und dazu einen e-Motor, der 68 PS beisteuern kann. Ein Starter-Generator (25 kWh) wandelt die kinetische Energie in Strom um, der in einem 2 kWh Akku gespeichert wird.

Renault Austral Alpine (2023) - Überzeugt der Vollhybride? Friedbert Weizenecker

So sind beim Start, bei langsamen Tempi oder bei Vortrieb mit geringer Last Fahrabschnitte ausschließlich mit dem E-Motor möglich. Dieses System funktioniert nach meine Auffassung bestens. Die Kraft wird über ein automatische Getriebe (15 Stufen) ausschließlich an die Vorderräder geleitet.

Der Fahrer kann aus 5 Fahr-Modi wählen. Mir gefiel der Eco-Modus mit einem besonders großen E-Anteil und günstigsten Verbrauchswerten am besten. Ob der Voll-Hybride durch seine Sparsamkeit seinen Mehrpreis gegenüber den Mild-Hybriden (Verbrauch etwa 1,5 Liter je 100 Kilometer höher) ausgleichen kann, hängt von den über die Nutzungsdauer gefahrenen Kilometern ab.  

Renault Austral Alpine (2023) - Überzeugt der Vollhybride?

Fazit

Der Renault Austral ist in meinen Augen ein richtig gut gelungenes C-Segment-SUV, optisch und auch technisch. In der Esprit Alpine Ausführung sieht er sportlich aus, nicht zuletzt in Kombination mit den sportlich schicken 20 Zöllern. Der Voll-Hybrid-Antrieb unseres Testwagens ist besonders sparsam im Verbrauch, kostet aber deutlich mehr, als die Mild-Hybriden. Mit seinem variablen Innenraum und den modernen Assistenz-Systemen passt er gut in die Zeit. Familien, die ein solches Auto suchen, könnten sich diesen Renault durchaus mit oben auf die Liste setzen.

Wer das nötige Kleingeld nicht auf der hohen Kante hat, der könnte an Leasing denken. Etwa 350 Euro im Monat (über 5 Jahre)  sind für die beschriebene Variante allerdings einzuplanen. Ein weiterer Vorteil des Leasings ist die Unabhängigkeit vom Restwert nach der Nutzungszeit.

Renault Austral Alpine (2023) - Überzeugt der Vollhybride?

Technische Daten:

Renault Austral E-TECH Full Hybrid 200 Iconic Esprit Alpine

Motorisierung: E-TECH Full Hybrid 200

Maximale Leistung in kW (PS)147 (200)

Maximales Drehmoment in Nm / m.kg205

Getriebeart: Multi-Mode Automatikgetriebe

Antriebsart: Frontantrieb

Hubraum (cm³): 1199

Schadstoffnorm: EURO6

Kraftstoffart: Benzin + Elektrisch (Vollhybrid)

CO2-Emission (g/km) kombiniert110 – 105

Gesamtverbrauch (l/100km) kombiniert: 4,9 – 4,7

Höchstgeschwindigkeit (km/h). 174

0-100 km/h (s): 8,4

Reifen v/h: 235/45 R20

Zulässiges Gesamtzuggewicht: 3601

Anhängelast ungebremst: 750

Anhängelast gebremst: 1500

Zulässiges Gesamtgewicht: 2101

Leergewicht fahrbereit mit Fahrergewicht: 1517

Länge: 4510 / Breite: 2083/ Radstand: 2667

Gepäckraum minimal (l): 430

Gepäckraum maximal (l): 1525

Tank (l): 55

Wendekreis innen (m): 11,4

Preis: ab  44.950 Euro

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