Der neue Kia Sorento – Die Alternative zu deutschen Premium SUVs?
Seit dem Jahr 2002 gibt es den Kia Sorento schon. Der koreanische Hersteller hat den beginnenden SUV Boom früh erkannt und so war auch ich einer der ersten Käufer. Mehr als 12 Jahre sind inzwischen vergangen und Kia hat weltweit 2 Millionen Fans vom Sorento überzeugt. Seine Kinderkrankheiten sind längst im Griff und Kia hat sich vom einstigen Billiganbieter zum ernst zu nehmenden Volkswagen Konkurrenten entwickelt.
Die Formensprache der koreanischen Automobile wurde unter dem Einfluss des deutschen Designers Peter Schreier im Lauf der Jahre erkennbar europäischer. So kommt nun die dritte Generation des Sorento in einem Anzug auf den Markt, den wohl viele mögen, aber kaum einen abschrecken wird. Besonders gut fällt mir seine Front mit dem aus verbundenen Noppen bestehenden Kühlergrill. Das sieht kraftvoll und auch hochwertig aus. Schickes Chrom grenzt die Fensterflächen zur Karosserie hin ab. Im Innenraum bestätigt sich der Eindruck von Hochwertigkeit. Galvanisierte Rahmen veredeln die aufgeräumt wirkenden Schalter. Klare, nachvollziehbare Formen, soft-Touch Kunststoffe und ein intuitives Bediensystem erinnern einmal mehr an Volkswagen.
Platz für die ganze Familie
Selbstbewusst antwortet Kia Produktmanager Leonhard Kniffler auf die Frage nach den Wettbewerbern des Sorento unter anderem mit Audi Q5, BMW X3 und Volvo XC60. Der Kia ist sogar größer als die genannten, bietet mehr Platz und Gepäckraum. Selbst eine dritte, im Ladeboden versenkbare Sitzreihe ist für 900 Euro zu haben und macht den Sorento zum 7-Sitzer. Das Laderaumvolumen des Kia SUV variiert je nach Sitzstellung zwischen 660 und 1.732 Litern. Eine clevere Mechanik macht das Umlegen der Rücksitze zum rückenschonenden Kinderspiel. Bis zu 2 Meter lange Gegenstände passen hinter die erste Sitzreihe.
Allrad und Vorderradantrieb zur Wahl
Warum auch?! Hierzulande würde sich wohl nur wenige Sorento Interessenten für einen Benziner entscheiden. Ein 2,2 Liter Selbstzünder ist aktuell der einzig verfügbare Antrieb für das SUV. 200 PS und 441 Newtonmeter leistet dieser Motor im neuen Sorento. In 8,7 bis 9,6 Sekunden erreicht der große Koreaner – je nach Getriebevariante – Tempo 100. Kia gibt den kombinierten Normverbrauch für den neuen Sorento mit 5,7 bis 6,6 Liter an. Auf meinen ersten Testfahrten lag der Verbrauch runde 1,5 Liter höher. Für einen rund 2 Tonnen wiegende Wagen noch immer ein akzeptabler Wert. Der Kunde kann beim Sorento zwischen einem manuell zu schaltenden Getriebe und einer 6-Stufen-Wandler-Automatik wählen. Wer den Handschalter nimmt, kann entscheiden, ob er Vorderrad- oder Allradantrieb vorzieht. Wer nicht schalten möchte, muss sich für den Allradler nehmen.
Tadelloses Fahrverhalten und umfassende Ausstattung
Auf gutem Niveau zeigt sich der Koreaner auch in Fahrt. Er lenkt präzise ein und vermittelte in allen Fahrsituationen das gute Gefühl, sicher unterwegs zu sein. Allein die 6-Gang-Wandler-Automatik will dieses Niveau nicht bestätigen. Hier sind Audi, Mercedes, und BMW mit ihren Doppelkupplungsgetrieben bzw. 8- und 9-Gang-Automaten doch noch ein Schritt voraus. Denn Sie schalten ohne erkennbare Schubunterbrechungen und ihre Verbrauchswerte sind noch etwas niedriger. Aber das sind Feinheiten und ich will die Kirche im Dorf lassen. Denn der gegenüber seinem Vorgänger deutlich gewachsene Kia Sorento ist ab 34.990 Euro zu haben.
In der Automatik-Variante mit Allradantrieb und umfassender Komfortausstattung kostet er zwischen 40.990 und 51.190 Euro. Beim letzt genannten Preis sind aber auch ein 8-Zoll-Navigationssystem, das riesige, öffenbare Panoramadach, ein tadellos klingendes Soundsystem mit 10 Lautsprechern und ein Paket aus modernen Assistenzsystemen im Preis eingeschlossen. Wer eine Anhängerkupplung braucht, bekommt sie für 690 Euro. Mit ihr kann der Sorento mit der Handschaltung Lasten bis zu 2,5 Tonnen ziehen (Automatikgetriebe bis 2 Tonnen).
Fazit
Wer sich damit beschäftigt, einen neuen Audi Q5, BMW X3 oder Mercedes GLK zu kaufen, könnte sich durchaus auch den neuen Kia Sorento anschauen, Probe fahren, vergleichen und erst dann entscheiden.
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Dr. Friedbert Weizenecker
Dr. Friedbert Weizenecker - Seit mehr als 15 Jahren schreibe ich Auto-Themen für mehrere Zeitungen. Vor meiner Zeit als Auto-Journalist habe ich wirtschaftswissenschaftliche Features für ein Wirtschaftsmagazin und für Zeitungen verfasst. Als Volkswirt, Betriebswirt und Soziologe versuche ich auch ökonomische und gesellschaftliche Aspekte einfließen zu lassen. Autos sind meine Leidenschaft.
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