Auch der Evoque trägt nun das Range Rover Familiengesicht

Als der Evoque 2006 auf den Markt gekommen ist, war er einzigartig in seinem Segment. Nun, nach rund 7 Jahren bekommt der Evoque das Range Rover Familiengesicht und ein reduziertes Design mit noch klareren Linien. Das reduziert jedoch die Wiedererkennbarkeit seines bis dahin unverwechselbare Karosseriedesigns, das gilt insbesondere am der Front.

Range Rover Evoque

Was bleibt ist die coupéhafte Silhouette mit der nach hinten herabschwingenden Dachlinie und die hoch angelegte Gürtellinie. Die ausgestellten Radkästen lassen den Evoque schon im Stand kraftvoll und dynamisch aussehen. Unterstützt wird das schlichtere Design durch extrem schmale Matrix-LED-Scheinwerfer und die dazu passenden drei-dimensionalen Heckleuchten mit den neuen, dynamischen Blinkern. Neu sind auch die ausfahrbaren Türgriffe, die bündig in den Türen verborgen sind.

Nachhaltigkeit durch Technische Gewebe

Auch im Innenraum des neuen Range Rover Evoque dominieren glatte, übersichtliche Flächen und klare Linien. Hochwertige Materialien und innovative Technik lassen Premium-Feeling entstehen. Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, kann anstatt dem üblichen Leder ein technisches Gewebe bestellen, das zum Teil aus Recycling-Kunststoff hergestellt wird. So etwa das aus dem Range Rover Velar bekannte Kvadrat-Wollmischgewebe oder das neue Eukalyptus-Textil-Gewebe.

16-fach verstellbare Sitze oder ein System zur Ionisierung der Innenraumluft runden das Interieur-Angebot ab.

Mehr Raum auf  gleicher Grundfläche

Der neue Evoque baut auf der neuen Premium-Transversale-Architektur (PTA) von Jaguar Land Rover auf. Sie verschafft den Passagieren bei nahezu gleicher Grundfläche noch mehr Raum. Der um 20 Millimeter verlängerte Radstand gibt mehr Knieraum im Fond.

Range Rover Evoque, Kofferraum

Das Gepäckraumvolumen wächst um 16 auf 591 Liter. Die weitere Laderaumöffnung macht breitere Ladestücke möglich. Klappt man die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rückbank komplett um, fasst das Heck des neuen Evoque bis zu 1.383 Liter. Er den Evoque also nur zu zweit nutzt, bekommt Kombi-Attribute.

48-Volt-Mild-Hybrid

Die neue PTA-Architektur wurde auch für elektrische Antriebe konzipiert. So kommt der neue Evoque – erstmals bei Range Rover – mit einem 48-Volt-Mild-Hybrid-System. Der Mild-Hybrid nutzt die beim Bremsen oder Verzögern normalerweise verloren gehende Energie, indem er sie zu dem im Unterboden platzierten Akku leitet. Ein am Motor montierter Riemen-Starter-Generator ist das technische Herz-Stück dieses Systems. Fährt der Mild-Hybrid-Evoque langsamer als 17 Stundenkilometer schnell und tritt der Fahrer das Bremspedal, wird der Verbrennungsmotor automatisch abgeschaltet. Beim Anfahren wird die gespeicherte Energie genutzt, um den Motor beim Beschleunigen zu unterstützen. Auf diese Weise soll auch bis zu 6 Prozent Kraftstoff gespart werden. Auf unseren ersten Testfahrten wollte sich dieser Effekt leider nicht einstellen. Anstatt der für den 200 PS Benziner als Normverbrauchswert angegebenen 8,1 Liter, verbrauchte unser Evoque bei normaler Fahrt 12,3 Liter je 100 Kilometer. Kombiniert wird das Mild-Hybrid im neuen Range Rover Evoque – mit Ausnahme des frontgetriebenen D150 – mit allen Vierzylinder-Benzin- und –Dieselmotoren. Die 2.0 Liter Triebwerke leisten als Turbo-Diesel zwischen 110 kW (150 PS) und 177 kW (240 PS) sowie als Turbo- bzw. Twin-Turbo-Benziner zwischen 147 kW (200 PS) und 221 kW (300 PS). Im Lauf der kommenden Monate sollen ein Plug-in Hybridantrieb und Dreizylinder-Benzinmotoren die Evoque-Triebwerkspalette erweitern.

Range Rover Evoque

Wie jedes Modell aus dem Haus Land Rover hat auch der neue Evoque alles an Technik an Bord, was ihn geländetauglich macht. Allerdings werden die meisten Evoque Kunden und Kundinnen den Evoque eher als lifestyligen SUV schätzen, denn als Kletterkünstler. So stellt sich die Frage, ob der technische Aufwand und das damit verbundene, hohe Gewicht von nahezu 2 Tonnen nicht zugunsten eines geringeren Verbrauchs verzichtbar wäre.

Als erstes Modell seiner Klasse besitzt der Neuling den „ClearSight Smart View“-Innenrückspiegel, der sich auf Knopfdruckin einen hochauflösenden Video-Bildschirm verwandelt. Falls Passagiere oder große Gegenstände die rückwärtige Sicht behindern, kann die Ansicht zum Bild der am Dach montierten, nach hinten gerichteten Kamera wechseln. In hoher Auflösung zeigt sie, was sich hinter dem Evoque befindet – und dies mit einem großen 50-Grad-Sichtfeld.

Range Rover Evoque

Eine Weltpremiere repräsentiert daneben „ClearSight Ground View“: eine Technologie, die die Motorhaube durchsichtig macht. Dank Kamerabildern erhält der Evoque-Fahrer auf dem oberen Touchscreen am Armaturenbrett einen 180-Grad-Blick unter den Vorderwagen. So verlieren enge Parklücken und hohe Bordsteine ebenso ihrenSchrecken wie anspruchsvolles Gelände.

Range Rover Evoque

Fazit

Der neue Range Rover Evoque hat zwar ein Stück seiner Originalität verloren, aber mehre stylische Aktualität gewonnen. Als Benziner braucht der 2 Tonnen SUV zu viel Treibstoff. Der Plug-in-Hybrid könnte die Lösung sein für Menschen, die dem Diesel nicht mehr vertrauen. Ich liebe den Evoque wegen seiner Schönheit – nach wie vor. Für eine Nutzung durch bis zu 2 Personen hat er bei umgeklapper Rückbank Kombi-Qualitäten

Range Rover Evoque

Technische Daten

Range Rover Evoque AWD 

Länge x Breite x Höhe (m): 4,37 x 1,97 (mit Spiegeln 2,10) x 1,65
Radstand (m): 2,68
Motor: R4-Turbodiesel 1999 ccm, Turbo, Direkteinspritzung 
Leistung: 177 kW / 240 PS bei 2400 U/min
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1500–2500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,7 Sek. 
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,3–6,2 Liter
CO2-Emissionen: 165–163 g/km (Euro 6d-TEMP)
Leergewicht / Zuladung: min. 1955 kg / max. 585 kg
Kofferraumvolumen: 591–1383 Liter
Max. Anhängelast: 2000 kg
Wendekreis: 11,6 m
Bodenfreiheit: 212 mm
Böschungswinkel: 25 Grad (v.) / 30,6 Grad (h.)
Rampenwinkel: 20,7 Grad
Wattiefe: 600 mm
Basispreis: ab 49.150 Euro

Range Rover Evoque