Opel Vivaro – Da geht was rein … und sieht gut aus

Opel Vivaro – Da geht was rein

Nutzfahrzeuge müssen vor allem eins sein. Praktisch. Das gilt auch weiterhin. Zunehmend wird aber auch das Design eines Transporters beutender. Und Opel darf zu Recht stolz sein auf die gelungene, strömungsgünstige Linienführung des neuen Vivaro, der ansonsten aus einer deutsch-französisch-japanischen Zusammenarbeit stammt. So gibt es den „Vivaro“ bei Renault als „Traffic“ und bei Nissan als „Primastar“. Gebaut wird der Vivaro im britischen Opel-Werk in Luton, wo rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der neue Transporter wartet neben etlichen Pkw-Standards, wie einer im Serienumfang enthaltenen Bluetooth-Freisprecheinrichtung oder der Rückfahrkamera, mit zahlreichen Ideen und viel Nutzwert auf.

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Mobiles Büro

Im gewohnt pflegeleichten Kunststoff-Cockpit geht es nun deutlich geräumiger zu, als in vielen anderen Kastenwagen. Der Fahrersitz ist ausgesprochen bequem und auch auf längeren Fahrten wird der Fahrer mit einem vielseitig verstellbarem Fahrersitz, ausziehbarem Lenkrad und serienmäßiger Lendenwirbelstütze und Mittelarmlehne verwöhnt. Die Beifahrer (bis zu zwei Personen) sind dagegen deutlich schlechter gestellt, weil die Rückenlehne ziemlich steil steht und sie an ihrem Gestühl nichts verstellen können. Die Lehne des Mittelplatzes lässt sich bei Bedarf umklappen. So entsteht quasi ein mobiler Schreibtisch mit der Möglichkeit, ein integriertes Klemmbrett aufzustellen.

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Zahlreiche praxistaugliche Fächer und Ablagen bieten ausreichend Stauraum (75 Liter, davon 24 Liter allein im Bereich des Armaturenbretts), in dem sich selbst große Wasserflaschen unterbringen lassen. Praktisch ist auch eine Klappe unter dem Beifahrersitz, die eine Art Durchlademöglichkeit schafft. So können lange Gegenstände wie Rohre oder Latten (bis 2,94 Länge), die länger sind als der eigentliche Laderaum, trotzdem mitgenommen werden. Eine überdimensionale Sonnenblende, in die Opel einen großen Spiegel integriert hat, soll auf einfache Weise den „Toten Winkel“ besiegen. Was der Außenspiegel nämlich nicht erfasst, wird in diesem Innenspiegel gut sichtbar.

Bis zu 3 Euro-Paletten

Kaufentscheidendes Kriterium für einen Transporter ist das Ladevolumen. Der Opel Vivaro ist in zwei Längen (5,00 und 5,40 Meter) und in zwei Dachhöhen (1,97 und 2,46 Meter) zu haben. Das führt zu zwei verschiedenen Ladevolumina. Im besten Fall packt der Transporter 8,6 Kubikmeter Ladung. Im geringsten Fall sind es 5,2 Kubikmeter. Schon die kurze Ausführung bietet gegenüber dem Vorgänger 22 Zentimeter mehr Ladelänge. So kann der Vivaro nun drei Euro-Paletten wegpacken. Stolze 18 Verzurrösen helfen, das Transportgut auf der Fahrt zu fixieren.

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Motoren von 90 bis 140 PS

Die Käufer können aus Motoren zwischen 90 und 140 PS Leistung wählen. Alle werden auf der Basis eines 1,6-Liter-Diesel realisiert, den Renault beisteuert. Die 90 PS-Variante kostet mindestens 28.072 Euro (inkl. Mehrwertsteuer).Den Norm-Verbrauch fr alle Aggregate liegt um die 6 Liter auf 100 Kilometer. Der reale Verbrauch im Alltagsbetrieb dürfte 1 – 2 Liter höher liegen. Mit der optionalen Stopp-Start-Automatik lässt sich der Durst der 90 PS Maschine um einen knappen halben Liter auf 100 Kilometer auf 6,1 Liter (Normwert) drosseln. Alle Antriebe sind an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt, das die Kraft an die Vorderachse leitet. Doch nicht nur der Kaufpreis und der Verbrauch nehmen Einfluss auf die Gesamtkosten eines Transportes, auch Service- und Reparaturkosten schlagen zu Buche. Opel hat den Service-Intervall auf 2 Jahre oder 40.000 Kilometer ausgeweitet. Auch die Reparaturkosten sollen laut Opel im Bereich der „Klassenbesten“ liegen.

Im Herbst gibt es die Personenvariante

Wer übrigens nicht nur Waren, sondern Passagiere bewegen möchte, muss sich noch bis zur Nutzfahrzeug-IAA im September gedulden. Dann feiert der „Combi“ offizielle Premiere. Ab 30.327 Euro wird der Combi erhältlich sein. Ich hatte die Gelegenheit, ein Vorserienmodell begutachten zu können. Insbesondere die Sitze überraschten mich mit erstaunlich hohem Komfort. Die beiden Sitzbänke bieten jeweils drei Sitzplätze. Beide Bänke lassen sich komplett ausbauen.
Mein Fazit: Auch wenn Opel mit dem Vivaro nicht das Luxus-Segment der ebenfalls neuen Mercedes V-Klasse erreicht, stellt er mit seinem „Premium-Appeal“ einen gewaltigen Schritt nach vorn dar. Bei Anmutung und Fahrverhalten ist er nun deutlich mehr PKW. Mit diesen Eigenschaften möchte er seine „Kollegen“ von Ford Volkswagen und Renault ins Visier nehmen. Hier sollte er erfolgreich sein können und die ambitionierten Planzahlen der Rüsselsheimer erreichen können. Der Opel Vivaro kann schon bestellt werden, ausgeliefert wird er ab Herbst.