Selbständige Autowartung: Wichtige Tipps, um Ihr Fahrzeug in Topform zu halten
Wer kennt das nicht: Das Auto macht Probleme und muss in die Werkstatt. Dort angekommen stellt man meist schnell fest, dass es anders als bei so manch einem Game im Internet kaum (*) kostenlose Angebote für Deutsche gibt. Stattdessen wird man mit einem dreistelligen oder gar vierstelligen Betrag konfrontiert. Nun, es muss nicht immer im Worst Case Szenario enden. Tatsächlich gibt es einiges, was man vorbeugend tun kann, damit es erst gar nicht so weit kommt.
Sonderfall Fahrzeug mit Garantie
Bevor wir uns gleich einige Möglichkeiten der Autowartung zu Hause näher betrachten, möchten wir Sie auf den Sonderfall schlechthin aufmerksam machen. Handelt es sich um ein relativ neues Fahrzeug, welches noch der Herstellergarantie unterliegt, dann heißt es auf der Hut sein. In diesem Fall müssen nämlich unbedingt alle Arbeiten am Fahrzeug von einer Vertragswerkstatt erledigt werden. Ansonsten könnte die Garantie verloren gehen oder der Hersteller Garantiefälle ablehnen.
1. Kostenfalle Ölwechsel geschickt umschiffen
Glücklicherweise müssen Ölwechsel mittlerweile nicht mehr so häufig durchgeführt werden, wie das früher noch der Fall war. Moderne Motorenöle können zwar deutlich länger genutzt werden, jedoch müssen auch sie früher oder später gewechselt werden. In der Vertragswerkstatt wird hierfür ein dreistelliger Eurobetrag fällig und selbst in freien Werkstätten liegt man mitunter nur knapp unter der 100 Euro Marke. Hier gibt es gleich mehrere Möglichkeiten Geld zu sparen. Zum einen kann man den Ölwechsel selbst machen, denn außer Ölfilter, Dichtung sowie Motoröl wird hierfür nichts weiter benötigt. Zum anderen kann in Absprache mit der Werkstatt evtl. das eigene mitgebrachte Öl verwendet werden.
2. Kontrolle der Reifen schnell erledigt und dennoch sehr wichtig
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die zu einer Reifenpanne führen können. Steckt etwa ein Nagel im Reifen oder hat sich eine Unwucht gebildet, dann sollte man schnell reagieren. Nach dem Motto “Selbst ist der Fahrer*in” kann man mit wenigen Handgriffen, die in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt werden, einer Panne zuvorkommen. Als Erstes sollte man sich das Profil vornehmen. Fährt man mit dem Finger über die vom Hersteller ins Profil eingearbeitete Markierung, weiß man direkt, ob es Zeit für einen Reifenwechsel ist. Darüber hinaus sollte man auch die Ventile sowie die Reifen insgesamt einer Sichtkontrolle unterziehen. Nicht zu vergessen ist die Kontrolle des Reifendrucks.
3. Bei Xenon-Scheinwerfern sollten Sie lieber den Fachmann ranlassen
Die korrekte Funktionsweise der Scheinwerfer sollte man regelmäßig überprüfen. Gleiches gilt für Blinker, Parkleuchten usw. Stellt man einen Mangel fest oder erhält man vom Fahrzeug eine Warnmeldung, kann die Birne meist schnell selbst gewechselt werden. In den Handbüchern der Fahrzeuge findet man hierzu in der Regel die entsprechende Vorgehensweise erklärt. Handelt es sich jedoch bei Ihrem Fahrzeug um eines, das mit Xenon-Scheinwerfern ausgestattet ist, dann sollten Sie Abstand von etwaigen Einstell- oder Reparaturarbeiten nehmen. Hier können Hochspannungen von bis zu 50.000 Volt entstehen und dies bedeutet Lebensgefahr.
4. Regelmäßig die Flüssigkeiten überprüfen
Modernere Fahrzeuge nehmen den Fahrern ziemlich viel ab, allein auf die Bordelektronik sollten Sie sich allerdings nicht verlassen. Es gibt zahlreiche Flüssigkeiten, die man in der Regel leicht zugänglich kontrollieren kann. Bei einigen von ihnen kann man mit einem kurzen Blick auf den durchsichtigen Behälter bzw. den dort angebrachten Markierungen direkt erkennen, ob nachgefüllt werden muss oder nicht. Bei anderen wie dem Ölstand muss hingegen selbst Hand angelegt werden.
5. Warnsignale selbst auslesen kann bares Geld sparen
Es gibt wohl keinen Autofahrer und keine Autofahrerin, die nicht beim akustisch ertönenden Warnsignal zusammenzucken. Insbesondere dann, wenn es sich um die berühmt berüchtigte gelbe Motorwarnleuchte handelt. Dies muss jedoch nicht immer ein Grund zur Panik sein. Diagnose- bzw. Motorauslesegeräte sind heutzutage für wenige Euro zu haben. Die Bedienung ist ebenso einfach und nicht selten ist es mit dem Löschen des Fehlers bereits getan.
6. Vor allem bei älteren Fahrzeugen sollte die Batterie überprüft werden
Alles hat ein Ablaufdatum, von gratis erhaltenen Sportlizenzen bis hin zur Batterie eines Fahrzeugs. Wann eine Batterie getauscht werden muss, kündigt sich häufig an. Wenn etwa die Start-Stopp-Automatik nicht mehr den Motor abschaltet oder die Innenbeleuchtung vom Fahrzeugmanagementsystem bei eingeschalteter Zündung deaktiviert wird. Eine neue Batterie kann mitunter ganz einfach selbst eingebaut werden.
7. Scheibenwischer wechseln, damit Sie stets den Durchblick haben
Ein weiteres Verschleißteil befindet sich direkt vor unseren Augen. Möchten die Scheibenwischer erneuert werden, dann machen sie sich für gewöhnlich mit einem quietschenden Geräusch oder mit schlechter Wischleistung bemerkbar. Einen Grund für einen Werkstattbesuch gibt es hierfür jedoch nicht. Mit nur einem Handgriff werden sie entspannt und abgezogen. Anschließend die neuen aufziehen und einklipsen und schon sind Sie fertig.
8. Achtung bei Verschleißteilen
Ein Kfz steckt voller Verschleißteile, welche regelmäßig erneuert werden müssen und mal mehr, mal weniger teuer sind. Während die oben angesprochenen Scheibenwischer mit einigen wenigen Euro erneuert sind, sieht es bei Bremsen oder Zahnriemen schon ganz anders aus. Für derartige Arbeiten sollten Sie jedoch lieber einen Profi heranziehen, denn hier geht es letztendlich auch um Ihre Sicherheit.
9. Die Wintervorbereitung nicht vergessen
Der Winter steht jedes Jahr vor der Tür. Sie können Ihr Fahrzeug in gleich mehreren Bereichen auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Denken Sie etwa daran, Frostschutz in Ihr Scheibenwischwasser zu füllen. Auch der Reifenwechsel von Sommer- zu Winterrädern kann selbst erledigt werden. Außerdem ist es ratsam, eine Flasche Scheibenenteiser im Auto dabeizuhaben.
10. Luftfilter wechseln oder säubern
Der Luftfilter ist ein weiteres wichtiges Verschleißteil. Verschmutzte Luftfilter sorgen dafür, dass der Motor nur unzureichend mit Luft versorgt wird und dies erhöht den Kraftstoffverbrauch. Nicht jeder Luftfilter muss immer direkt erneuert werden. Es ist in vielen Fällen völlig ausreichend, ihn auszubauen und zu reinigen. Sie können ihn etwa je nach Verschmutzungsgrad ausschütteln oder ausblasen. Sollte er jedoch erneuert werden müssen, dann können neue Filter im Netz bestellt und selbst eingebaut werden. Wo sich der Filter im Motorraum befindet, ist in der Regel deutlich gekennzeichnet.
Es muss nicht immer gleich ein teurer Werkstattbesuch sein
Sie sehen, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Autowartung selbst in die Hand zu nehmen. Sie werden erstaunt sein, wie viele dieser Wartungsarbeiten selbst absolute Laien vornehmen können. Es gibt allerdings auch Bereiche, welche Sie meiden und sich an einen Fachmann wenden sollten. Vor allem dann, wenn es sich um sicherheitsrelevante Bauteile handelt.
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