Im Transporter lokal abgasfrei fahren

Der neue Transit Custom könnte zum Lieblingsfahrzeug für Handwerker oder Lieferanten werden, die im überwiegend Stadtverkehr unterwegs sind. Ford bietet mit dem neuen Transit Custom Plug-in-Hybrid (PHEV) einen Transporter in der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse, der über einen innovativen Plug-in-Hybrid-Antrieb verfügt. Der Transit Custom PHEV kann bis zu 56 Kilometer weit rein elektrisch unterwegs sein. So ist es möglich, im Stadtverkehr lokal emissionsfrei zu fahren. Damit ist er von etwaigen Zufahrtsbeschränkungen in städtische Umweltzonen befreit. Mit sechs Kubikmetern verfügt der Ford Transit Custom PHEV zudem über das gleiche Laderaum-Volumen, wie die Modelle mit konventionellem Verbrennungsmotor. 

Der Energiespeicher ist platzsparend unterhalb des Fahrzeugbodens positioniert. Dank der Kombination aus Elektroantrieb und dem 1-Liter-Turbo-Benziner, der als Range Extender dient, überzeugt die Plug-in-Hybrid-Version mit einer alltagstauglichen Reichweite von rund 500 Kilometern. Der Transit Custom Plug-in-Hybrid kann bereits bestellt werden. Die ersten Fahrzeuge wird Ford nach eigener Aussage noch in diesem Jahr ausliefern. Die Preise für das kompakte Nutzfahrzeug beginnen bei 47.995 Euro (netto). Der Transit Zustrom Plug-in-Hybrid eignet sich vor allem für den Auslieferverkehr in innerstädtischen Umweltzonen. In puncto Reichweite und Laderaum-Volumen müssen dabei keine Nachteile akzeptiert werden.

Auch als kompakte Großraum-Limousine verfügbar

Mit dem neuen Tourneo Custom Plug-in-Hybrid hat Ford eine weitere Modellneuheit im Programm. Auch sie ist bestellbar und geht noch in diesem Jahr an den Start. Zu Preisen ab 71.900 Euro (brutto) ist die Großraum-Limousine mit acht Sitzplätze zu haben und verfügt über den gleichen Hybrid-Antriebsstrang wie der Transit Custom Plug-in-Hybrid. Damit kann auch sie lokal emissionsfrei unterwegs sein. Auch sie kann etwa 50 Kilometer weit rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei fahren. Ford gewährt für den Akku-Satz in Transit und Tourneo eine Garantie von acht Jahren bzw. maximal 160.000 Kilometer.

Plug-in-Technik in Ford Transit & Tourneo

Die PHEV-Version des Tourneo Custom zeichnet sich durch ein geräumiges Gepäckabteil sowie einen überaus flexibel nutzbaren Innenraum aus. Im Tourneo Custom PHEV können die Sitze der zweiten und dritten Reihe auch im Konferenz-Format angeordnet werden. Dann sitzen sich die Passagiere der zweiten und dritten Reihe gegenüber. Der Tourneo Custom Plug-in-Hybrid eignet sich insbesondere als Business-Shuttle für Unternehmen, die häufig in Umweltzonen unterwegs sind. Er steht in Deutschland exklusiv in der hochwertigen Ausstattungsvariante „Titanium“ zur Verfügung. 

Plug-in-Technik in Ford Transit & Tourneo

Plug-in-Hybrid-Technologie

Die Vorderräder von Transit und Tourneo Plug-in-Hybrid werden ausschließlich von einem Elektromotor angetrieben. Dieser stellt eine Leistung von 92,9 kW bereit. Seine Energie bezieht er aus einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 13,6 kWh. Daneben dient der 1,0 Liter Benzinmotor zur Ausweitung der Reichweite. Ist die Kapazität der Akkus erschöpft, produziert der Benzin-Motor den Strom für den Elektromotor. So können Transit und Tourneo PHEV auch längere Strecken absolvieren, ohne dass hierzu ein Stopp zum Aufladen der Batterien erforderlich wäre. Zudem gewinnt das System beim Bremsen mittels Rekuperation Energie zurück, die im Akku-Satz gespeichert wird. Der Fahrer kann den Grad der Energierückgewinnung und damit der Bremsunterstützung beeinflussen. Hierzu wechselt er am Schalthebel zwischen dem Drive- und dem Low-Modus.

der-Autotester

Im Low-Modus rekuperiert das System stärker, sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Das ermöglicht eine größere Reichweite im elektrischen Fahrbetrieb. Um nachfolgende Verkehrsteilnehmer auf die stärkere Verzögerungsleistung hinzuweisen, aktiviert das Fahrzeug im Low-Modus automatisch die Bremsleuchten. Ansonsten fährt sich Transporter und Großraum-Limousine fast wie eine Limousine.

Abgasfrei in der City unterwegs

Statt auf einen Drehzahlmesser fällt der Blick auf eine großformatige Leistungs- und Ladeanzeige. Statt einer Kühlwasser-Temperaturanzeige gibt es ein Instrument für den Ladezustand der Batterie. Auch der Kilometerzähler ist anders. Er zeigt auch, wie groß die Reichweite unter Batteriebetrieb und Range Extender ist. Unterm Strich ergibt sich für die Fahrzeuge ein Normverbrauch zwischen 3,1 und 3,6 Litern pro 100 Kilometer. Auf unseren Testfahrten haben wir einenWert von 4,3 Litern je 100 Kilometer notiert.

Plug-in-Technik in Ford Transit & Tourneo

Übrigens: Der Akku lässt sich natürlich auch extern laden. Dazu besitzt das Fahrzeug eine Anschlussmöglichkeit im vorderen Stoßfänger. An einer Haushaltssteckdose mit 230 Volt Spannung und einer Stromstärke von zehn Ampere kann die Batterie innerhalb von 4,3 Stunden vollständig aufgeladen werden. Mit einem Typ-2-Ladestecker für Wechselstrom (AC) verkürzt sich diese Zeit auf 2,7 Stunden.

Vier EV-Fahrprogramme
Vier unterschiedliche EV-Fahrprogramme (EV = Electric Vehicle) stehen in Transit und Tourneo zur Wahl. Sie entscheiden darüber, wie und wann die verfügbare Akku-Ladung genutzt wird. Das Programm „EV Auto“ (Standard) wechselt je nach Fahrsituation automatisch zwischen rein elektrischem Modus und der Nutzung des Benzin-Motors (Range Extender). So wird auf der Autobahn wie auch im Stadtverkehr stets die optimale Leistungs- und Effizienz-Ausbeute erzielt. „EV Jetzt“ priorisiert das Fahren im elektrischen Modus und deaktiviert den Range Extender, bis der Akku-Ladezustand nicht mehr für emissionsfreies Fahren ausreicht. „EV Später“ gibt dem Fahren mit aktiviertem Range Extender Priorität und nutzt regeneratives Laden, um den Ladezustand des Akkus möglichst aufrecht zu halten. Dies ist von Vorteil, wenn zum Beispiel die Einfahrt in eine emissionsfreie Umweltzone absehbar ist. „EV Aufladen“ nutzt den Range Extender, um das Fahrzeug anzutreiben und den Akku bis zu rund 75 Prozent aufzuladen, damit weitere Fahrten im rein elektrischen „EV Jetzt“-Modus möglich sind. 

Plug-in-Technik in Ford Transit & Tourneo

Transit für den gewerblichen Einsatz
Ford bietet den Transit Custom Plug-in-Hybrid als Kastenwagen und als Kombi jeweils in der Version mit kurzem L1-Radstand (2.933 mm) und flachem Dach an. Eine Klimaanlage für die Kabine sowie eine beheizbare Windschutzscheibe sind ohne Aufpreis an Bord. Auch das sprachsteuerbare Entertainment- und Kommunikationssystem Ford SYNC 3 steht ohne Zusatzkosten zur Verfügung. Es zeichnet sich durch einen acht Zoll großen Touchscreen aus, der Wisch- und Ziehbewegungen der Finger akzeptiert. Zu den Assistenzsystemen des Transit Custom PHEV zählen unter anderem der Einpark-Assistent und der Fahrspur-Assistent. Beide profitieren von der elektro-mechanischen EPAS-Servolenkung (Electric Power Assisted Steering), die ebenfalls zur Serienausstattung zählt und auch im dichten Stadtverkehr besonders leichtfüßiges Manövrieren ermöglicht. 

FordPass Connect-Modem serienmäßig an Bord …

Plug-in-Technik in Ford Transit & Tourneo

Serienmäßig ist das FordPass Connect-Modem an Bord. Es gewährt Firmenkunden den Zugang zu Fuhrpark-Managementsystemen wie Ford Telematics und Ford Data Service. Diese feiern noch in diesem Jahr ihr Marktdebüt und helfen, die Betriebs- und Einsatzkosten zu senken. Bereits im Apple App-Store sowie auf Google Play herunterladbar ist die App „FordPass Pro“, die insbesondere kleineren Firmen und selbstfahrenden Transit Custom-Besitzern einen hohen Nutzwert bietet. Voraussichtlich ab dem Frühjahr 2020 kann mithilfe dieser App auch der Batterie-Ladezustand für bis zu fünf elektrifizierte Ford-Fahrzeuge gecheckt werden.

der-Autotester

Übrigens: Ford schickt – als erster Automobilhersteller – mit dem Transit Custom und dem Tourneo Custom Fahrzeuge in der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse als PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) beim International Van of the Year ins Rennen. Wenn interessiert’s? Die Marketingabteilung bestimmt. Wichtig ist doch der Verbraucher und der will nur eines, nämlich ungestört arbeiten können ohne auf Fahrverbote achten zu müssen. Wer weiß, ob künftig mehr Fords in der schwäbischen Hauptstadt unterwegs sein werden, als die Fahrzeuge des Platzhirsches.