Ein neues Auto zu kaufen, stellt für viele Menschen eine große finanzielle Herausforderung dar – nicht zuletzt da nur die wenigsten das Geld dafür einfach so auf der hohen Kante haben. Dementsprechend ist der Barkauf auch eher die Ausnahme. Und ob es sich bei der Anschaffung um einen Jahres-, Neu- oder einen Gebrauchtwagen handelt, spielt ebenso eine eher untergeordnete Rolle: Die meisten Autokäufer brauchen so oder so eine Finanzierung. Hier stellt sich dann jedoch die Frage, was grundsätzlich besser ist: Der Autokredit von der Bank oder doch lieber die verlockende Händlerfinanzierung mit null Prozent Zinsen? 

BMW M135i xDrive


Leasing vs. Kredit – was ist die bessere Variante? 

Wenn ein Auto in die Jahre kommt und immer häufiger teure Reparaturen anstehen, ist es an der Zeit, über ein anderes Fahrzeug nachzudenken. Zudem entscheiden sich viele Menschen für ein neues Auto, wenn die bisherigen Autokredite komplett abbezahlt sind. In der Regel verkaufen sie dann den alten Wagen oder geben ihn in Zahlung, um sich so den Traum vom Neuwagen erfüllen zu können. Allerdings reicht der Verkaufserlös meistens nicht aus, um das neue Fahrzeug damit komplett zu finanzieren. Außerdem wollen sich viele Autokäufer häufig auch ein schöneres, besseres oder schnelleres Auto gönnen, das zudem um einiges teurer ist. 

Und bevor sich jemand für ein anderes Fahrzeug entscheidet, stellt sich darüber hinaus auch die Frage, welche Finanzierungsoption die bessere ist: Leasing oder Kredit? Insbesondere für Selbstständige und Unternehmen ist das Leasing häufig die bessere Option, da sie die Leasingrate bei den Betriebsausgaben steuerlich geltend machen können. Für die meisten Privatpersonen ist das Leasing hingegen eher keine Option, zumal das Fahrzeug in der Regel nur selten in das Eigentum des Leasingnehmers übergeht. Bei der Frage der Neuwagen-Finanzierung bleiben dann immer noch zwei Möglichkeiten, zwischen denen sich der Käufer entscheiden kann: Autokredit oder Händlerfinanzierung. 


Ist die Händlerfinanzierung wirklich günstiger?

Kunden, die ihr neues Auto bei einem Händler kaufen, erhalten in der Regel immer auch ein passendes Finanzierungsangebot. Die Konditionen erscheinen auf den ersten Blick sehr verlockend, doch in den meisten Fällen lohnt es sich, trotzdem etwas genauer hinzuschauen. Denn die Händler bieten häufig zwar sehr niedrige monatliche Raten an, doch am Ende ist meist eine relativ hohe Schlussrate zu zahlen. Viele Käufer können sich diese Schlussrate nicht leisten und brauchen dann eine weitere Finanzierung. Diese Art der Finanzierung ist daher nur dann zu empfehlen, wenn relativ sicher ist, dass das Geld für die Schlussrate tatsächlich zur Verfügung steht, weil beispielsweise eine Anlage ausläuft oder der Verkauf des alten Wagens genug Geld in die Kasse spült.

Tipp: Die Händler haben für bestimmte Modelle oft besonders günstige Konditionen. Einige Sondermodelle – die sich nicht so leicht verkaufen lassen wie die beliebteren Standardmodelle – gibt es häufig ebenfalls mit einem attraktiven Finanzierungsangebot. 


Ein Autokredit kann günstiger sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen

Der klassische Autokredit stellt für viele Kunden eine wesentlich besser planbare Finanzierungsmöglichkeit dar, als die zuvor genannte Händlerfinanzierung. Teilweise bieten die Händler diese Möglichkeit sogar von Haus aus an – meist ist es jedoch eine Bank, die den Autokredit vergibt. Ein solcher Fahrzeugkredit hat zudem eine nennenswerte Besonderheit: Der Kredit ist zweckgebunden, was bedeutet, dass der Kreditnehmer das Geld nicht anderweitig verwenden darf und häufig auch zuerst den Kaufvertrag vorlegen muss. Für die Bank stellt das Fahrzeug (egal ob Neu- oder Gebrauchtwagen) eine Sicherheit dar, die sie im Ernstfall liquidieren könnte, um mit dem Verkaufserlös den Kredit abzulösen. Dafür verlangt die Bank oft, dass der Kunde die Zulassungsbescheinigung Teil II hinterlegt. Im Gegenzug erhalten die Kunden dann jedoch einen sehr günstigen Kredit, mit niedrigen Zinsen und einer kürzeren Laufzeit. Zudem kann der Käufer als Barzahler auftreten und so zum Teil sehr hohe Rabatte aushandeln. 

Tipps für einen günstigen Autokredit


Worauf ist beim Autokredit von der Bank zu achten?

Ob eine Autofinanzierung über die Bank überhaupt möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab, wie beispielsweise die finanzielle Ausgangssituation des Kreditnehmers oder dessen Kreditwürdigkeit. Letztere muss die Bank aufgrund gesetzlicher Vorgaben definitiv überprüfen, meist über eine Auskunft bei der Schufa. Aufgrund dieser Daten kann die Bank das potentielle Ausfallrisiko dann besser einschätzen. Zudem beeinflusst die Kreditwürdigkeit des Kunden die zur Verfügung stehenden Kreditkonditionen. Kunden mit einer sehr guten Bonität erhalten in der Regel bessere Konditionen, als Kunden mit einem erhöhten Ausfallrisiko. Tipp: Am besten ist es, gleich mehrere Angebote einzuholen und die Konditionen in Ruhe miteinander zu vergleichen. Da das jedoch ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen ist, gibt es moderne Kreditportale, die diese Vergleiche automatisch durchführen und anhand der vom Kunden eingegebenen Daten die verschiedenen Angebote binnen weniger Sekunden vergleichen.


Der nicht zweckgebundene Ratenkredit – für mehr Unabhängigkeit

Neben dem Autokredit stellt der sogenannte Ratenkredit eine weitere Option dar, um den neuen Wagen zu finanzieren. Bei dieser Zahlungsvariante hat der Kunde ebenfalls die Möglichkeit, beim Händler gute Rabatte auszuhandeln, allerdings ohne die Option, das Fahrzeug als Sicherheit zu verwenden. Durch die fehlende Zweckbindung und die dadurch fehlende Sicherheit, sind die Zinsen allerdings höher, als bei einem klassischen Autokredit. Für den Käufer hat der Ratenkredit zudem einen großen Vorteil: Er bleibt unabhängig und kann ganz frei entscheiden, was er wann mit dem Fahrzeug tun möchte. Er kann das Fahrzeug also beispielsweise jederzeit verkaufen, auch wenn der Kredit noch nicht vollständig zurückgezahlt ist. Das ist bei einem zweckgebundenen Autokredit hingegen nicht ohne Weiteres möglich. 


Und gibt es noch weitere Finanzierungsmodelle? 

Neben den bereits genannten Finanzierungsmöglichkeiten, eignet sich zum einen auch die Ballonfinanzierung, die sich durch ihre hohe Flexibilität auszeichnet. Zudem sind die monatlichen Raten meist sehr gering – und eine Anzahlung ist ebenfalls nicht notwendig. Ähnlich des Leasingmodells kann der Käufer am Ende der Finanzierung entscheiden, ob der Wagen komplett übernommen, oder an den Händler zurückgegeben wird. Zum anderen gibt es noch die sogenannte Drei-Wege-Finanzierung, die eine Art Mischform aus der klassischen Autofinanzierung, des Leasings und der zuvor genannten Ballonfinanzierung darstellt. Hierbei profitiert der Käufer ebenfalls von relativ niedrigen Zinsraten und hat zudem die Wahl, ob das Auto am Ende zurückgegeben oder behalten werden soll – wobei für die Übernahme eine recht hohe Abschlussrate anfällt, für die nicht selten eine teure Anschlussfinanzierung notwendig wird.