So manchem Zeitgenossen treibt das Wort „Blow-ups“ vielleicht die Schamröte ins Gesicht. Doch Autofahrer wissen, was damit gemeint ist und haben eher Sorgenfalten auf der Stirn. Denn Blow-ups entstehen bei großer Hitze auf den aus Betonplatten gefertigten Straßenabschnitten. Im Extremfall wölben sich diese Platten, platzen auf oder springen aus ihrer Verankerung. „Ab einer Lufttemperatur von 28 Grad Celsius können Blow-ups entstehen. Auto- und vor allem Motorradfahrer sollten in diesem Fall auf Betonabschnitten vorsichtig fahren“, sagt Steffen Mißbach, Kraftfahrt-Experte beim TÜV Rheinland.
Ab 30 Grad Celsius steigt die Wahrscheinlichkeit für Blow-ups nochmals deutlich, sodass die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch entsprechende Beschilderung gesenkt wird. Denn bei geringerer Geschwindigkeit haben Verkehrsteilnehmer bessere Chancen, mögliche Fahrbahnaufbrüche oder Schlaglöcher zu erkennen und können diese möglicherweise umfahren. „Sollte ein Durchfahren nicht zu vermeiden sein, sind die Folgen bei geringer Geschwindigkeit erheblich geringer“, sagt Mißbach.
Und an noch etwas sollten Autofahrer bei Blow-ups denken: Bei Wasseransammlungen nach Regenfällen erhöht sich das Gefährdungspotenzial nochmals, da die Tiefe solcher Hindernisse nicht mehr erkennbar ist. Aber auch asphaltierte Straßen werden von extremer Hitze beeinträchtigt. Weicher Asphalt verformt sich, wodurch Spurrillen entstehen können. Spurrillen sind in der Regel nur sehr schwer zu erkennen, so die Experten. Nach Sommergewittern mit starken Regenfällen sammelt sich in diesen Vertiefungen das Wasser und erhöht die Aquaplaning-Gefahr.
Generell bleibt festzuhalten, dass der Asphalt bei hohen Temperaturen schneller verschleißt, wodurch die Griffigkeit der Fahrbahn verlorengeht. Dies wiederum kann zu einem verlängerten Bremsweg führen. Außerdem ist die Seitenhaftung geringer, wodurch das Fahrzeug bereits bei deutlich geringeren Geschwindigkeiten aus der Kurve getragen wird. Durch gründlichen und rechtzeitigen Unterhalt der Straßen ließen sich Hitzeschäden verringern, etliche sogar ganz vermeiden, betont Mißback: „Leider kommt das aber vielerorts zu kurz oder unterbleibt ganz.“ mid
Foto: ACE
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