Sind Sie Elektromeister, Förster, Familienoberhaupt, Mountainbiker oder Surfer? Und haben Sie trotz hohem Anspruch an Raum, Qualität und Praktikabilität nicht vor, auf einen ansprechenden Look zu verzichten? Dann könnte der VW-Caddy Alltrack der richtige Begleiter auf Ihren Lebenswegen sein. Ob der Caddy Ihren Ansprüchen tatsächlich genügen könnte, entscheiden Sie fundierter nach der Lektüre des folgenden Fahrberichts:Volkswagen Caddy Alltrack 2016Bereits vor drei Jahren wurde mit dem „Cross Caddy“ die erste Offroad-Version des Volkswagen-Nutzfahrzeuge Bestsellers eingeführt. Sein Nachfolger heißt jetzt – getreu der aktuellen Konzernnomenklatur – Caddy Alltrack. Wieder ist er als PKW oder als Kastenwagen erhältlich. 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Schweller, schwarze Plastik-Elemente um die Radhäuser, Unterfahrschutz und der optionale Allradantrieb sind Kernattribute der robust gestylten Version der vierten Caddy-Generation.Volkswagen Caddy Alltrack Front 2016An den H7-Scheinwerfern, den Nebelscheinwerfer, den silbern lackierten Außenspiegeln, dem Kühlergrill mit drei Rippen in Chrom, abgedunkelter Heckscheibe, der silbernen Dachreling, den matt-silbernen Einstiegsleisten und natürlich am „Alltrack“-Logo an Front und Heck ist der Alltrack von seinen zivileren Brüdern zu unterscheiden. Die robustere Erscheinung des Alltrack steht dem Caddy wirklich gut. Durch die vielen Design-Elemente bekommt der Caddy Alltrack ein Lifestyle-Image. So wird aus einem Nutzfahrzeug plötzlich ein PKW, in dem man eben nicht mehr nur einen Handwerker wähnt. Und selbst der wird sich über die Anmutung nach Freiheit und Abenteuer seines Begleiters freuen.

Caddy Alltrack InnenraumTrotz seiner attraktiven Hülle möchte der Caddy im Innenraum seine funktionale Substanz nicht missen lassen. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten und Staufächer machen Handwerker wie Familien froh. Klimaanlage, Lüftung und Heizung sind in der PKW-Variante serienmäßig an Bord. Ihre Anordnung in der Mitte der Instrumententafel ist ergonomisch genauso sinnvoll, wie die intuitive Bedienbarkeit. Interieur-Elemente des Caddy Alltrack sind spezielle Bezüge, farbig abgestimmte Tür- und Seitenverkleidungen, Klapptische an der Rückseite der Lehnen und gegen Mehrpreis sogar ein Leder-Paket. Wer sich für die PKW-Variante entscheidet, der bekommt mit der verstellbarer Mittelarmlehne, dem Chrom-Paket, der Aluminium-Pedalerie und dem Cockpit-Dekor in „Carbon Square Dark“ weitere Optionen zur Auswahl. Das „Compesition Colour“-Radio überzeugt mit seinen 5-Zoll großen Touchscreen. Nicht zuletzt beim Alltrack ist das Navigationssystem „Discover Media“ mit der wiederum optionalen Rückfahrkamera eine sinnvolle Ergänzung.

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Kurierfahrer oder Handwerker werden besonders interessiert an den Zuladungsmöglichkeiten des Caddy Alltrack sein. Mit seinem 1,78 Meter langen, 1,26 Meter hohen und 3,2 Kubikmeter großen Laderaum hat der kompakte Lastesel hier wirklich viel zu bieten. Sein Laderaum ist entweder von hinten über die Heckklappe oder von beiden Fahrzeugseiten aus durch eine 0,7 Meter Lange Schiebetüre zu erreichen. Praktisch sind auch die beiden Heckflügeltüren (gegen Mehrpreis) in asymmetrischer Teilung, die mit und ohne Fenster bestellt werden können. Ihr Öffnungswinkel ereicht 90 Grad mit und 180 Grad ohne eingerasteten Türfeststeller. Wer sehr lange Gegenstände transportieren will, der ordert den optionalen „Flex Sitz“ für die Beifahrerseite. Er ist klappbar, zum Teil im Boden versenkbar, und ermöglicht eine maximale Zuladelänge von Beifahrerfußraum bis zur Heckklappe.
Familien werden sich eher für die PKW-Variante des Caddy Alltrack entscheiden, die eine Rückbank aufweist. Sie ist klappbar und auch ausbaubar. Allerdings ist der Ausbau der konstruktiv bedingt schweren Bank kein leichtes Unterfangen.

Volkswagen Caddy Alltrack 2016Der Caddy Alltrack lässt sich mit vier 2,0 Liter Dieselmotoren mit Leistungsstärken von 55 kW/ 75 PS bis 110 kW/ 150 PS bestellen. Drei 1,0, 1,2 und 1,4 Liter Benzinmotoren von 62 kW/ 84 PS bis 92 kW/ 125 PS und eine 1,4 Liter Erdgasmotorisierung mit einer maximalen Leistung von 81 kW/ 110 PS stehen ebenfalls zur Wahl. Dazu stehen in Abhängigkeit von der jeweiligen Motorisierung Fünf- und Sechsgang-Schaltgetriebe sowie Sechs- und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung. Der 4MOTION Allradantrieb ist ausschließlich mit den 122 und 150 PS Dieselmotoren kombinierbar. Sie sind ausgesprochen laufleise und besitzen ausreichend Durchzugskraft auch für Überholmanöver. Förstern oder Mountainbikern hilft der Allradantrieb natürlich weiter. Mit dem serienmäßige Berganfahrassistenten sowie dem „Schlecht-Wege-ABS“ scheitert der allradgetriebene Caddy Alltrack im Zweifel nur noch zu hohen Neigungswinkeln. Wer ausschließlich auf befestigten Straßen unterwegs ist, wird mit der Vorderrad-getriebenen Variante auskommen.Volkswagen Caddy Alltrack Felge 2016Unabhängig ob Vorderrad- oder Allradantrieb: Alle Caddy Alltrack Nutzer profitieren von der Einzelradaufhängung an der Vorderachse und von der starren Hinterachse mit den Blattfedern und lastenabhängigen Dämpfern. Sie ändern je nach Beschaffenheit des Weges ihren Härtegrad. Außerdem reduzieren Stabilisatoren an beiden Achsen den Rollwinkel und tragen genau wie die elektromechanische Lenkung zu einem soliden und gut gefederten Fahrwerk bei. Übersetzt bedeutet das, dass der Caddy ohne Probleme schwere Lasten schleppt, dabei trotzdem den Fahrkomfort eines PKWs bietet. Wer viel unterwegs ist, der wird die erhöhte Sitzposition des Alltrack schätzen und sollte auf das bequeme Doppelkupplungsgetriebe nicht verzichten.
Der Caddy Alltrack Nutzer muss nicht auf moderne Assistenzsysteme verzichten. So gibt es nahezu alles, was das Herz begehren könnte: Einen automatischem Parkassistenten, Regensensor, Licht- und Sichtpaket mit „Leaving home“ und „Coming home“-Funktion, automatischer Fahrlichtschaltung, das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“, die Citynotbremsfunktion, eine Multikollisionsbremse, die optionale automatische Distanzregelung ACC, den Fernlichtassistenten und auch die Müdigkeitserkennung.Volkswagen Caddy Alltrack 2016Fazit

Der Caddy Alltrack ist ein Hochdachkombi, der nebst diversen Nutzfahrzeug-Berufsgruppen auch Familien und Lifestyle Kunden gewinnen möchte. Das sind zum einen die Menschen, die einfach Platz benötigen oder zu schätzen wissen, gerne ins Gelände fahren oder aus beruflichen Gründen müssen. Oder diejenigen, die einfach nur die Geländeoptik des Hochdachkombis und seine Praktikabilität mögen. Ab 19.617 Euro für den Kastenwagen und 24. 359 Euro für den PKW, jeweils mit dem 84 PS-TSI-Einstiegsmotor, erhält man in Wolfsburg viel Raum, in solider Qualität für ein moderates Budget.

Technische Daten:

Länge x Breite x Höhe (m): 4,53 x 2,07 x 1,89
Radstand (m): 2,68
Motor: Vier-Zylinder-Dieselmotor, 1,968 cm3
Leistung: 90 kW / 122 PS bei 2900–4500 U/min
Max. Drehmoment: 300 Nm bei 1500–2800 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,5 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 5,4 Liter
Effizienzklasse: B
CO2-Emissionen: 143 g/km
Leergewicht / Zuladung: 1571 kg / 709kg
Kofferraumvolumen: 750 – 3030 Liter
Max. Anhängelast: 1500 kg
Wendekreis: 11,1 Meter
Preis: 31. 761 Euro

 Fotos: Jan Weizenecker/VW Volkswagen Nutzfahrzeuge AG

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Jan Weizenecker

Absolvent der Volks- und Betriebswirtschaftslehre der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Mal in kleinerem, mal in weiterem Radius, aber immer mit der nötigen Portion Humor, berichte ich seit 2012 über die Neuerscheinungen der Automobilwelt.

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