Eine rot lackierte Legende aus dem Jahr 1966 rollt ins Auktionshaus: der Ferrari 275 GTB/4. Der Schätzwert hat Gewicht: Er liegt zwischen umgerechnet 2,4 und 3,0 Millionen Euro. Versteigert wird der Sportwagen im Londoner Auktionshaus Coys an den Royal Horticultural Halls im Stadtteil Westminster. Coys ist spezialisiert auf wertvolle Automobile.

Das Exemplar ist der erste Ferrari 275 GTB/4, der 1966 produziert wurde und damals als Exponat auf dem Ferrari-Stand der Pariser Motor Show glänzte. Bei seinem Debüt wurde das Zwölfzylinder-Modell mit Lob überschüttet, und Ferrari wurde eine große Zukunft vorausgesagt. Der französische Rennfahrer Jean Pierre Beltoise urteilte einst, der Ferrari 275 GTB/4 sei in erster Linie ein komfortabler Gran Turismo, aber er behalte die Vorzüge eines Rennwagens hinsichtlich Reaktion des Motors und Handling: „Der Ferrari 275 GTB/4 ist eines der großartigsten Automobile unserer Zeit.“

Der 275 GTB/4 ging im Laufe seines Autolebens durch viele Besitzer-Hände, darunter wohlhabende Fahrzeugsammler wie der Schweizer Albert Obrist, der den Traum in Rot in den späten 1980er-Jahren erwarb. Obrist besaß damals eine der berühmtesten Ferrari-Sammlungen der Welt. Nach zehn Jahren trennte sich der Schweizer von dem Edelsportwagen, wodurch das Gefährt schließlich eine Heimat in London fand.

Auf der Versteigerung befindet sich der 275 GTB/4 in sportlich-eleganter Gesellschaft: Ihm zur Seite steht ein Ferrari 250 GT Cabriolet von 1961 mit Coachwork von Pininfarina, der auf 1,8 Millionen Euro geschätzt wird. Geradezu preiswert nimmt sich dagegen ein Maserati 3500 GT von 1963 aus: sein Schätzwert erreicht nur schlappe 210.000 Euro. mid


Foto: coys